• 24.07.2016 14:53

  • von Benjamin Horbelt

Horner: "107-Prozent-Regel ist nicht für rote Flaggen gemacht"

Trotz Überschreitung der 107-Prozent-Marke blieb die Startaufstellung unverändert- "Die Regel wurde nicht für rote Flaggen gemacht," verteidigt Christian Horner

(Motorsport-Total.com) - Im ersten Qualifikationsabschnitt zum Grand Prix von Ungarn fuhren am Samstag alle Fahrer ab Position zwölf eine Rundenzeit über der 107-Prozent-Marke. Dazu zählten unter anderem die beiden Red Bull, die beiden Force India sowie Valtteri Bottas im Williams.

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo, Christian Horner

Christian Horner verteidigt die Entscheidung der Rennleitung zur 107-Prozent-Regel Zoom

Die betroffenen Teams fragten bei den Rennkommissaren nach einer offiziellen Starterlaubnis für deren Fahrer. Die Rennkommissare berieten daraufhin und kamen zu der Entscheidung, dass die betroffenen Fahrer laut Artikel 35.1 des Reglements am Grand Prix teilnehmen dürfen, da sie in den Freien Trainings schnell genug gewesen seien.

Außerdem bestätigten die Rennkommissare, dass Artikel 35.2 Vortritt vor Artikel 35.1 hat. Darin ist von "außergewöhnlichen Umständen" im Qualifying die Rede. Im Reglement heißt dazu unter anderem: "Jeder Fahrer, der in Q1 über den 107 Prozent der Bestzeit bleibt oder keine Zeit aufstellt, darf nicht am Rennen teilnehmen. Unter außergewöhnlichen Umständen, die auch eine ausreichend schnelle Zeit in einem der Freien Trainings umfassen kann, können die Rennkommissare eine Starterlaubnis erteilen."

Red-Bull-Teamchef Christian Horner, dessen Fahrer im schlimmsten Falle in der Startaufstellung zurückgesetzt worden wären, verteidigt die Entscheidung der Rennleitung im Gespräch mit 'Sky Sports F1': "Die Regel wurde nicht für dieses Szenario erfunden, sondern für Autos, die gefährlich langsam sind. Dazu zählten vielleicht mal die Marussia-Autos in Australien, die nicht in diesem 107-Prozent-Bereich waren. Diese Regel wurde also nicht für eine Session mit roten Flaggen gemacht."


Großer Preis von Ungarn

Laut dem Briten hätten die entsprechenden Fahrer in den vorigen Sessions bereits genügend unter Beweis gestellt, dass sie schnell genug seien. Dieser Argumentation folgten auch die Rennkommissare, die sich auf die "außergewöhnlichen Umstände" beriefen, wie es bei den Wetterkapriolen und den zahlreichen Abbrüchen durch Unfälle im ersten Qualifying-Abschnitt der Fall war.

"Die Regel wurde nicht für dieses Szenario erfunden, sondern für Autos, die gefährlich langsam sind." Christian Horner