Ecclestone und das Preisgeld: "Mercedes hat mich abgezockt"

Bernie Ecclestone sieht sich von Mercedes "abgezockt", weil sie einen nicht für möglich gehaltenen Deal erreicht haben - Formel-1-Boss will faire Verteilung

(Motorsport-Total.com) - Bernie Ecclestone hat zuletzt mit einer Ankündigung überrascht, die Geldverteilung in der Formel 1 ändern zu wollen und gerechter zu machen. Bislang profitiert vor allem Ferrari von einer massiven Bonuszahlung (72 Millionen Euro), dazu erhalten auch Mercedes (27), Red Bull (56), McLaren (27) und Williams (8) eine Sonderzahlung, während kleine Teams sportlich erfolgreich sein könnten, und dennoch nicht einmal ansatzweise an die großen Teams herankommen würden (Feature: So wird das Bernie-Geld verteilt!).

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone, Toto Wolff

Bernie Ecclestone hätte Mercedes lieber nichts versprochen.... Zoom

In Zukunft soll sich sportlicher Erfolg wieder mehr lohnen, wie Ecclestone plant, doch schon jetzt kann ein Team durch Siege auf der Strecke eine Menge herausholen, wie der Brite anmerkt. Als Beispiel nennt er hierfür Mercedes, die dem Formel-1-Boss mit ihren beiden Weltmeisterschaften viel Geld aus der Tasche zogen. "Es ist das gleiche System, denn als sie eingestiegen sind, haben sie wirklich nur die Basis bekommen", erklärt der Zampano.

Doch um die Silberpfeile bis 2020 an die Formel 1 zu binden, hat Ecclestone dem Team ein Angebot gemacht. Wenn sie es Red Bull nachmachen und eine Meisterschaft gewinnen würden, dann sollten sie einen Bonus erhalten - bei zwei Titeln noch einmal mehr. Doch daran habe Ecclestone nicht geglaubt: "Ich habe zu unserem Vorstand gesagt: 'Die werden niemals eine Meisterschaft gewinnen, und zwei schon gar nicht.' Aber sie haben mich abgezockt und zwei Meisterschaften gewonnen."

Ähnliches möchte der Formel-1-Boss auch für alle Teams einführen, denn im Moment gibt es für die kleinen Teams keine Chance auf große Fleischtöpfe. "Aber wir wollen sicherstellen, dass sie in einer solchen Position sind, wenn sie performen. Sie werden dann in der gleichen Position wie jeder andere sein. Ich denke, dass sie darüber glücklich sein werden, denn im Moment sind sie es nicht."


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Fraglich ist, ob Ecclestones Idee überhaupt umgesetzt werden kann. Bis 2020 sind die Verträge fest, danach kann neu verhandelt werden. Und ob sich Ferrari seinen Bonus klauen lassen wird, darf angezweifelt werden. Schon mehrfach haben die Roten mit Ausstieg gedroht, wenn es nicht nach ihrem Kopf gelaufen ist. "Ich denke, sie meinen es ernst, wenn sie so etwas sagen. Aber sie vergessen es immer wieder, das ist alles", nimmt Ecclestone das nicht ernst. Verhandlungen sollen noch in diesem Jahr beginnen.