Kevin Magnussen erlöst Renault und holt erste WM-Punkte

Endlich! Nach drei punktelosen Rennen fährt Kevin Magnussen mit Renault erstmals in die Top 10 - Auch Jolyon Palmer mit Pace in Sotschi zufrieden

(Motorsport-Total.com) - Erleichterung bei Renault! Im vierten Saisonrennen gelang endlich das, was man sich nach dem Neustart von Anfang an vorgenommen hatte: Kevin Magnussen fuhr beim Großen Preis von Russland 2016 die ersten Punkte für die Mannschaft von Teamchef Fred Vasseur ein. Mit Rang sieben sicherte sich der Däne einen Platz in den Top 10 und sechs WM-Punkte. "Diese Punkte sind wichtig für das Team. Es hat die vergangenen Monate so hart gearbeitet", erklärt Vasseur den Erfolg, der einer Erlösung gleicht.

Titel-Bild zur News: Kevin Magnussen

Kevin Magnussen holte in Sotschi die lang ersehnten ersten WM-Punkte für Renault Zoom

"Jetzt können wir die Frage, wann wir die ersten Punkte einfahren werden, endlich ad acta legen. Aber wer weiß, was die nächste sein wird", scherzt der Franzose. Dabei hatte es nach dem Qualifying in Sotschi alles andere als vielversprechend ausgesehen. Sowohl Magnussen als auch sein Teamkollege Jolyon Palmer waren im Q1 gescheitert und hatten sich lediglich auf Rang 17 und 18 qualifiziert. "Gestern lief es nicht so gut, weil wir die Reifen nicht richtig verstanden haben", erklärt Magnussen rückblickend.

"Im Rennen ist es leichter, sie am Leben zu halten - mit mehr Benzin im Tank", sagt er weiter. Dabei profitierten die Renault-Piloten auch vom Starschaos in Sotschi. Beide konnten den zahlreichen Kollisionen in den ersten Kurven entgehen und wurden so schnell unter die besten Zehn gespült. "Danach habe ich das ganze Rennen über gepusht, hatte ein paar gute Überholmanöver und einen perfekten Boxenstopp", so Magnussen. Dabei bewies Renault ein gutes Händchen bei der Strategie.

Renault-Teamchef Vasseur mit beiden Fahrern zufrieden

Denn weil der Däne eine Runde vor Haas-Pilot Romain Grosjean reinkam, um von Supersoft und Soft zu wechseln, konnte er eine Position gutmachen - und gab diese auch nicht wieder her. "Natürlich hatten wir heute auch ein bisschen Glück. Aber zuletzt hatten wir dieses Glück eben nicht", resümiert Magnussen sein Rennen. In Australien (Platz zwölf) und Bahrain (Platz elf) war er nur knapp ab Punkten vorbei geschrammt. China geriet zuletzt zum Totalausfall, weil Renault die Reifen nicht verstand.

Hier sieht Teamchef Vasseur deutliche Fortschritte. "Heute waren wir zum ersten Mal in der Lage, zwei gute Stints hintereinander abzuliefern. Und das mit zwei verschiedenen Reifenmischungen. Das ist ein wichtiger Schritt", sagt er und lobt seine Fahrer: "Kevin war sehr stark von Anfang an, konnte pushen, wenn er musste. Jolyon hat sich nach den Problemen am Freitag gut erholt und seine Pace wiedergefunden. Doch der Clash mit Sainz hat ihn dann etwas ausgebremst."

Toro-Rosso-Pilot Carlos Sainz hatte Palmer in Runde 21 von der Strecke gedrängt und dafür eine Zeitstrafe von zehn Sekunden kassiert. Davon konnte der Brite am Ende aber nicht mehr profitieren: Ihm blieb der 13. Platz hinter Sainz. "Ich bin sehr früh an die Box. Am Ende gingen die Reifen in die Knie", erklärt der Formel-1-Rookie seinen Rückstand auf die Punkteränge und seinen Teamkollegen. Palmer hatte bereits in Runde 14 auf Softs gewechselt, sieht aber dennoch Verbesserungen.

"Die Strecke ist eigentlich nicht so toll für uns. Trotzdem ist Kevin Siebter geworden. Das macht Mut für Barcelona", gibt sich der Brite optimistisch. "Die Rennpace sah besser aus als zuletzt. Auch ich konnte auf der Bremse ein paar Fahrer überholen." Für künftige Rennen will man laut Magnussen vor allem an der Konstanz über das komplette Wochenende arbeiten: "Wir müssen uns noch mehr auf die Qualifikation konzentrieren, um unsere Startposition zu verbessern. Dann können wir noch weiter vorne landen."


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