• 23.05.2016 15:17

  • von Benjamin Horbelt

Dennis: McLaren wird Mercedes-Dominanz brechen

Ron Dennis will dank neuem Reglement 2017 die Formel 1 durcheinander wirbeln: "Die nächsten Weltmeisterschaften nach Mercedes gehen an McLaren"

(Motorsport-Total.com) - Das Mercedes-Team scheint auch in der Formel 1 2016 wieder nach dem Weltmeisterschaftstitel zu greifen. Geht es nach Ron Dennis, sind die Tage der Mercedes-Dominanz aber gezählt: "Die nächsten Weltmeisterschaften nach Mercedes gehen an McLaren. Wir werden dieses Tor vor allen anderen reinmachen! Das ist eine Herausforderung. Aber ich glaube fest an die technische Kompetenz unserer Mitarbeiter sowie an Honda."

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso, Ron Dennis

Ron Dennis (rechts im Bild) glaubt fest an das Talent von Fernando Alonso Zoom

Nach den McLaren-Erfolgen in den 1980ern fährt das Team seit Anfang 2015 wieder mit Honda-Power. Der fünfte Platz in Ungarn 2015 von Fernando Alonso war das bisher beste Ergebnis seit Wiederbelebung der Partnerschaft. In der aktuellen Saison gelang dem Spanier Anfang Mai immerhin ein sechster Platz in Russland.

In Spanien fuhr Alonso das erste Mal seit der Honda-Partnerschaft in die Top 10. Das Mercedes-Team macht seit zwei Jahren die Formel-1-Weltmeisterschaft zwischen Lewis Hamilton und Nico Rosberg aus. Als entscheidenden Ass im Ärmel sieht Dennis das veränderte Reglement 2017.

Neues Reglement 2017 als Trumpf?

Im Zuge des neuen Designs der Autos soll auch die Wettbewerbsfähigkeit zurückzukehren: "Die Vorschriften für 2017 sorgen für den Ausgleich des Feldes. Wir haben genug Zeit, gemeinsam mit Honda aufzuholen, um im nächsten Jahr gute Karten zu haben," analysiert Dennis optimistisch. "Wir können Rennen gewinnen. Ich will die Weltmeisterschaften nicht vorhersagen, aber jeder möchte Mercedes entthronen. Ich glaube ernsthaft, dass es uns vor den anderen gelingt."

Fernando Alonso sei "immer noch der beste" Fahrer der Welt. "Es ist frustrierend, nicht in der Lage zu sein, ihm die beste Motor-Auto-Kombination zu geben. Ich mag seine Reife. Er weiß, was machbar ist und äußert sich aktuell lobend über das Auto," so "Mister McLaren" gegenüber 'BBC Radio 5' anlässlich des 50. Geburtstages des Rennstalls.

"Es ist frustrierend, nicht in der Lage zu sein, ihm die beste Motor-Auto-Kombination zu geben." Ron Dennis

Die Formel-1-Teams berechnen anhand von zahlreichen Daten aus Motorkraft und Fahrzeugkomponenten ihre relative Leistungsstärke. Wird die Motorleistung aus dieser Formel herausgerechnet, sei McLaren nach eigenen Angaben auf Augenhöhe mit den Chassis von Red Bull. Damit sei auch Mercedes einholbar.

Harte Formel-1-Realität: 1,9 Sekunden fehlen

Fakt ist, dass Alonso über 1,9 Sekunden Rückstand auf Lewis Hamilton in Barcelona hatte, der die schnellste Runde fuhr. Barcelona gilt zudem unter den Experten als die Vorzeigestrecke, um effektiv die Leistungsfähigkeit der Formel-1-Boliden oder auch neue Teile zu testen. Daher war es kein Zufall, dass nach dem Spanien-Rennen erneut Testfahrten auf genau dieser Strecke angesetzt waren.

Insbesondere der dritte Sektor ermögliche den Ingenieuren in den Testdaten zwischen Chassis-Leistung und Motorleistung zu unterscheiden. Dies liegt am Barcelona-Streckendesign mit überwiegend langsamen bis mittelschnellen Kurven und einer vergleichsweise geringen Anzahl von Geraden.

In diesem Streckenabschnitt war McLaren hinter Mercedes und Red Bull - für Alonso aber kein Beinbruch: "Es ist durchaus positiv. Der dritte Sektor ist eine recht gute Referenz. Wir waren vor vielen unserer Wettbewerber, was vermutlich eine Überraschung für viele war - aber nicht für uns," so der Spanier, der in Sektor drei Williams, Force India und immerhin Ferrari hinter sich lassen konnte. Das Ziel in Monaco sei, die "Effizienz und den mechanischen Grip" weiter zu verbessern.

Seit Hondas Rückkehr in die Formel 1 kämpfen die Japaner mit einer zu schwachen Motorleistung und den Hybrid-Teilen. Insider glauben, dass der Motorenhersteller über den Winter zwar einen großen Schritt nach vorne gemacht habe, die Leitungswerte aber immer noch deutlich hinter Mercedes liegen würden. Hoffnung gibt die Personalie Yusuke Hasegawa: Der Honda-Motorenchef war von 2002 bis 2008 selbst Chefingenieur bei dem früheren Honda-Team und kennt somit die hohen Anforderungen der Formel 1 aus eigener Erfahrung. Hasegawa verspüre entsprechend "großen Druck", mit McLaren zu gewinnen. Das sei man der Marke Honda schuldig, so der Japaner.

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