• 31.03.2016 14:50

  • von Dominik Sharaf

Fahrer kontern FIA-Kritik: "Sind nicht scharf auf ihre Jobs"

GPDA-Chef Wurz erklärt, warum Reformvorschläge in der Formel 1 vergebene Liebesmühe wären und wünscht sich eine Stellungnahme des Mehrheitseigners CVC

(Motorsport-Total.com) - Die Fahrergewerkschaft GPDA hat die Kritik Bernie Ecclestones und der FIA an ihrem öffentlichen Appell zu Reformen der Formel 1 zurückgewiesen. Wie der Vorsitzende Alexander Wurz im Vorfeld des Bahrain-Grand-Prix betont, gelte die Sorge der Piloten einzig dem bröckelnden Renommee der Königsklasse: "Wir sind gar nicht auf ihre Jobs aus und die GPDA hat auch keine anderweitigen Motive", erklärt der Österreicher 'Autosport'. Das Begehren der Aktiven zu artikulieren hält er für unverzichtbar.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone, Alexander Wurz

Alexander Wurz und seine Kollegen fordern Bernie Ecclestone zum Umdenken auf Zoom

Wurz sagt: "Die Fahrer machen etwas Wichtiges: Sie drängen darauf, den Sport aus der Krise zu führen. Wir wollen, dass die Formel 1 in jeglicher Hinsicht führend und ultra cool ist." Dass die GPDA bisher nur Missstände aufzeigte, selbst jedoch keine konkreten Verbesserungsvorschläge auf den Tisch legte, wertet die Initiative aus seiner Sicht nicht ab. Er glaubt an eine manövrierunfähige Serie.

So sieht Wurz die Mächtigen der Szene unter Zugzwang: "Solange die Verantwortlichen die Krise in sportlichen Belangen und auch in ihrem geschäftlichen Umfeld nicht registrieren, haben wir die Befürchtung, dass sich sogar die tollste Idee in einer Sackgasse verfährt", befürchtet der GPDA-Chef und spielt Ecclestone, der FIA und ihrem Präsidenten Jean Todt den Ball zu: "Die führenden Köpfe respektive die Inhaber müssen sich die Sache ansehen und Reform durchführen", erklärt der 42-Jährige.

Wurz verspricht, dass die GPDA weiter gewillt wäre, sich auf Nachfrage in einen Reformprozess einzubringen. Er fordert jedoch, dass der Sport an erster Stelle stünde. Was ihm nicht schmeckt ist, dass Ecclestone und Co. schalten und walten, wie sie wollen. Er wünscht sich eine Reaktion auch von Formel-1-Mehrheitseigner CVC Capital Partners. "Bernie und Jean beantworten Briefe der Fahrer immer freundlich. Wir warten, ob andere Beteiligte oder die Besitzer der Formel 1 es auch tun werden."


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Die in der Fahrervereinigung Grand-Prix-Drivers-Association organisierten Formel-1-Fahrer hatten sich vergangene Woche mit einem nachdrücklichen Appell (der offene Brief im Wortlaut) an die Verantwortlichen gewandt und Reformen gefordert. Die aktuellen Strukturen seien schlecht und überholt und würden den weiteren Erfolg gefährden, hieß es in einem offenen Brief, der von Jenson Button, Sebastian Vettel und Wurz selbst unterschrieben wurde.