Valtteri Bottas über Ferrari-Gerüchte: "Noch nie so aufgewühlt"

Williams-Pilot Valtteri Bottas erklärt, wie ihn die Ferrari-Gerüchte im Vorjahr belastet haben und welche Auswirkungen dies auf seine Leistungen auf der Strecke hatte

(Motorsport-Total.com) - Valtteri Bottas gibt zu, dass er unter den Ferrari-Gerüchten im Vorjahr gelitten hat. "Ich war in meiner Karriere noch nie so aufgewühlt wie zu dieser Zeit", sagt der finnische Williams-Pilot gegenüber 'Autosport'. Der 26-Jährige war im Vorjahr in der ersten Saisonhälfte mit einem Wechsel zur Scuderia in Verbindung gebracht worden, wo er seinen Landsmann Kimi Räikkönen hätte ersetzen sollen. Der Vertrag des Routiniers wurde dann aber doch verlängert.

Titel-Bild zur News: Valtteri Bottas

Valtteri Bottas litt 2015 unter Konzentrations-Schwierigkeiten Zoom

"Ich habe wirklich gespürt, was die Medien ausrichten können", blickt Bottas zurück. "Sie stellen bei jedem Rennen die gleiche Frage. Sogar auf der Straße wirst du von ganz normalen Leuten über diese Sache dauernd gefragt, das geht rund um die Uhr."

Bottas 2015 schwächer als 2014

Tatsächlich zeigte Bottas in diesem Zeitraum nicht seine besten Leistungen. Während er 2014 seinen Teamkollegen Felipe Massa klar im Griff hatte, drehte er das Qualifying 2015 erst in der zweiten Saisonhälfte zu seinen Gunsten. Und in WM-Punkten waren die Williams-Piloten bis zur Sommerpause beinahe ebenbürtig, ehe sich der Finne doch ein bisschen absetzte.

"Es ist nicht ideal, wenn man zu einem Rennwochenende kommt und sich nur darauf konzentrieren will, wie man das perfekte Ergebnis erreicht - und dann gibt es dauernd solche Gerüchte", gibt Bottas Einblicke in die Psyche eines Rennfahrers. "Das macht es schwieriger, und es hat definitiv nicht geholfen, aber so ist die Formel 1."

Bottas: Gerüchte waren wichtige Erfahrung

Dass seine Leistungen tatsächlich unter den Spekulationen litten, will Bottas dann aber dann doch nicht bestätigen: "In Hinblick auf Ergebnisse und die Konzentration war es keine Hilfe, aber es hat mich auch nicht so stark belastet." Anderer Meinung ist allerdings Williams-Technikchef Pat Symonds. Der Brite, der bereits mit Größen wie Michael Schumacher oder Fernando Alonso gearbeitet hat, glaubt sehrwohl, dass sein Schützling ohne die Angelegenheit besser abgeschnitten hätte.

Valtteri Bottas, Kimi Räikkönen

Bottas und Räikkönen gerieten auch auf der Strecke mehrmals aneinander Zoom

Im Nachhinein sieht Bottas die Sache positiv: "Das war eine gute Erfahrung für mich. Hoffentlich habe ich noch eine lange Karriere vor mir, und sehr wahrscheinlich werde ich noch mit vielen Spekulationen konfrontiert sein, vielleicht schon 2016."

Durch die Ereignisse der Saison 2015 fühlt er sich nun besser gerüstet: "Jetzt weiß ich, wie ich damit umgehen muss. Wahrscheinlich ist es langfristig gesehen eine gute Sache, dass ich jetzt in dieser Situation war."