• 22.02.2016 07:51

  • von Dominik Sharaf

Formel-1-Autos 2016: Red Bull lässt den RB12 von der Kette

Beim Design des 2016er Boliden konzentrierten sich die Ex-Weltmeister darauf, Teile "harmonisch zusammenarbeiten zu lassen" - Simulationen vielversprechend

(Motorsport-Total.com) - Red Bull hat am Montagmorgen - kurz vor Beginn der Testfahrten auf dem Circuit de Catalunya - seinen neuen Formel-1-Boliden RB12 in Barcelona der Öffentlichkeit gezeigt. Mit der von der Präsentation in der Vorwoche in London bekannten, matten Lackierung (hier alle Fotos!) und einem optisch wenig revolutionären Autodesign sollen Daniel Ricciardo und Daniil Kwjat das Team auf die Siegerstraße bringen. Teamchef Christian Horner hofft, "den Rückstand auf die Konkurrenz zu verkürzen".

Titel-Bild zur News: Red Bull RB12

Der Red Bull RB12 soll den Österreichern dazu verhelfen, wieder erfolgreich zu sein Zoom

Der Brite ist zurückhaltend, wenn es um die Erfolgsaussichten des RB12 im Jahre 2016 geht: "Die späte Entscheidung, was den Antrieb betrifft, war eine Herausforderung, aber wir haben rechtzeitig eine Lösung gefunden", sagt Horner über die als TAG-Heuer-Triebwerk gebrandeten Renault-Aggregate im Heck. "Wir wollen auf Fortschritten aus der zweiten Saisonhälfte aufbauen und die Gunst der Stunde mitnehmen, wenn die ersten Rennen der Saison auf dem Programm stehen."

Der ehemalige Chefdesigner und jetzige Berater Adrian Newey gibt sich zurückhaltend: "Bei einem stabilem Reglement ist es schwierig, Bereiche zu finden, in denen noch Verbesserungen möglich sind. Deshalb haben wir uns darauf konzentriert, dem Wagen ein gut zusammenpassendes Paket zu verpassen: Aufhängung, Chassis, Aerodynamik - dass eben alles harmonisch ist", erklärt Newey die Herangehensweise. Simulationen im Supercomputer CFD hätten der Truppe Fortschritte suggeriert.

Chefdesigner Rob Marshall will die Verbesserungen nicht überbewerten: "Wir sind wegen des RB12 optimistisch, aber die Schwierigkeit bei Windkanal- und CFD-Daten ist, dass wir nur unsere Zahlen sehen. Solange wir die der anderen nicht kennen, wissen wir nicht, wo wir stehen. Wir sind aber glücklich, dass wir den aus unserer Sicht richtigen Weg eingeschlagen haben.." Marshall hofft auf Rennsiege dank mehr Renault-PS, nennt die Prognose aber selbst "weit hergeholt".

Chefaerodynamiker Dan Fallows lobt die Weiterentwicklung ebenfalls in den höchsten Tönen, der leitende Performance-Ingenieur Pierre Wache will sich jedoch nicht zufrieden geben. Chefingenieur Paul Monaghan will sogar schon beim Australien-Grand-Prix das Podium ins Visier nehmen. "Oder davon profitieren, dass irgendetwas um uns herum passiert", schielt er auf Pleiten, Pech und Pannen der Kontrahenten.

Wenn am Vormittag die Testfahrten in Barcelona starten, sitzt Ricciardo für zwei Tage am Steuer. Am Mittwoch übernimmt dann Kwjat.