Force India jubelt: Starker sechster Platz für Nico Hülkenberg

Mit den acht Punkten, die Nico Hülkenberg beim Grand Prix von Brasilien holen konnte, ist Force Indias WM perfekt - Sergio Perez hadert mit seinem Wochenende

(Motorsport-Total.com) - In fünf Anläufen hat Nico Hülkenberg ein Rennen in Sao Paulo nie schlechter als auf Rang acht abgeschlossen. Auch beim diesjährigen Grand Prix von Brasilien blieb er seiner Linie treu. Auf seiner Lieblingsstrecke in Interlagos holte er den sechsten Platz, was vor allem sein Team freute. Denn Force India konnte sich somit vorzeitig den fünften Platz unter den Konstrukteuren sichern - das beste Ergebnis der Team-Geschichte. Dank Hülkenbergs cleveren Rennen kann daher auch das Seuchen-Wochenende von Teamkollege Sergio Perez verschmerzt werden.

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg

In Interlagos schaffte es Nico Hülkenberg bisher immer unter die ersten Zehn Zoom

"Ich bin sehr zufrieden, ich glaube, das war heute das Maximum", so der heutige Held im Team. Dabei wären seine Ambitionen beinahe nicht aufgegangen. Seinen beeindruckenden fünften Startplatz konnte er mit durchdrehenden Reifen jedenfalls erst einmal nicht verteidigen, sondern musste Valtteri Bottas im Williams und den Red Bull von Daniil Kwjat zunächst vorbei ziehen lassen. Mit einem Strategie-Coup konnte er jedoch zurückschlagen.

Denn Hülkenberg gehörte zu der Fraktion, die sich für nur zwei Reifenwechsel in dem 71-Runden-langen Rennen entschieden. Er kam bereits in Runde neun an die Box, eine Runde vor Kwjat. Seinen zweiten Satz Reifen ließ er dann in Runde 35 aufziehen und kam damit vier Runden vor seinem direkten Rivalen rein. Dem Red Bull konnte er die Platzierung damit wieder abknüpfen und ihn trotz des langen letzten Stints auch hinter sich halten - der Mercedes-Antriebseinheit im Rücken sei Dank.

Perez nicht in Form

"Die Reifen über die Distanz zu bringen war wirklich nicht einfach", so Hülkenberg. "Aber es ist uns geglückt und ich glaube, der sechste Platz war das Maximum, selbst wenn ich Bottas am Start hinter mir gehalten hätte. Der ist so schnell, da hätten wir keine Chance gehabt."

Nach fünf Ausfällen in den letzten neun Rennen freut sich der Emmericher außerdem nicht nur, ein starkes Rennen hingelegt zu haben: "Es ist frustrierend, wenn man ein paar schlechte Rennen hat. Aber jetzt konnten wir zurückschlagen und bekommen das hoffentlich noch einmal hin." Ihm gelang aber vor allem auch zum zweiten Mal in Folge der Coup gegen seinen Teamkollegen, der in dieser Saison die Oberhand im teaminternen Duell gehabt zu haben schien.


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"Es war nicht mein bestes Wochenende", betont Perez jedoch. "Auch heute war es nicht besser. Mir müssen zurück in der Fabrik analysieren, was da schiefgelaufen ist." Der Mexikaner hatte sich nur als 13. qualifizieren können, konnte durch verschieden Strafen aber als Elfter ins Rennen gehen. Am Sonntagnachmittag war er aber sogar gegen die Lotus-Piloten chancenlos und endete den Grand Prix punktelos auf Platz 13. Durch die Disqualifikation von Felipe Massa wird er als Zwölfter gewertet.

Für die Piloten ist noch etwas zu holen

"Mein Ergebnis sollte aber nicht überschatten, was eine tolle Weltmeisterschaft für das Team war", will Perez den Teamerfolg in den Vordergrund stellen. Mit nun 120 WM-Zähler kann Force India zwar nicht mehr an Red Bull (178) auf Platz vier herankommen, Lotus (73) kann ihnen aber auch nicht mehr gefährlich werden.

"Jeder im Team ist außer sich vor Freude, dass wir den fünften Platz in der Konstrukteurswertung ein Rennen vor Schluss sichern konnten", so der stellvertretende Teamchef Robert Fernley. "Wir ziehen jetzt nach Abu Dhabi weiter, wo wir diese erfolgreiche Saison gebührend beenden wollen und beiden Fahrern Top-10-Plätze in der Fahrerwertung sichern wollen." Unter den Piloten steht Perez mit 68 Punkten noch auf Rang neun vor Hülkenberg (52) auf Platz zehn.