Lewis Hamilton: Geld macht nicht glücklich

Der zweifache Formel-1-Weltmeister verrät, worauf es in seinem Leben ankommt und erklärt, warum er sich schon bald wieder ein neues Auto kaufen muss...

(Motorsport-Total.com) - Mit zwei Formel-1-Weltmeistertiteln in der Tasche und einem weiteren in Aussicht könnte Lewis Hamilton schon nach diesem Jahr beruhigt in Rente gehen, denn mit einem geschätzten Jahresgehalt von 30 Millionen Euro, das er von Mercedes bekommt, hat er bis zu seinem Lebensabend ausgesorgt. Dazu kommen noch Werbeverträge und andere Nebeneinkünfte. Erst kürzlich wurde der Brite vom Magazin 'Forbes' unter die 20 bestverdienensten Sportler der vergangenen zehn Jahre gewählt.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Rich man's world: Lewis Hamilton steht auf Oldtimer und schnelle Boliden Zoom

Doch trotz all dem Glitzer und Glamour, den Hamilton auf diversen elitären Veranstaltungen gerne versprüht, ist dem 30-Jährigen klar, dass man sich Glück und Zufriedenheit nicht erkaufen kann. "Ich glaube nicht, dass irgendjemand sagen würde, dass Geld glücklich macht. Es geht um die Leute um dich herum, um deine Familie und darum, Glück in dir selbst zu finden", meint der WM-Favorit bei 'Sky Sports F1'.

Trotzdem gibt er zu, dass Geld im Leben auch hilfreich sein kann. "Du kannst Dinge machen, die du früher ohne Geld nicht machen konntest", so der Brite, der selbst aus einfachen Verhältnissen stammt.

Eines dieser oben genannten Dinge, die sich der Mercedes-Pilot früher nicht leisten konnte, sind schnelle Autos. Eine Schwäche für die er gerne viel Geld ausgibt. Sein Fuhrpark hat sich in den vergangenen Jahren deutlich vergrößert. Dazugekommen sind unter anderem Autos der Mercedes S-Klasse, ein Pagani Zonda 760 LH, ein Ford Mustang GT 500 oder auch ein AC Shelby Cobra.

Hamilton erklärt gegenüber 'auto motor und sport', dass er immer auf den Kilometerstand achtet, bevor er sein Gefährt auswählt. Denn: "Ich mag meine Autos so neu wie möglich. Den Pagani Zonda fahre ich gar nicht mehr. Der ist dann mein Baby. Er bleibt in der Garage." Und deshalb muss er sich auch bald schon einen neuen Renner zulegen. "Wenn zu viele Autos dieses Limit überschritten haben, muss ich mir ein neues kaufen. Das braucht aber immer Zeit. Weil ich nicht blind irgendein Auto kaufen will."

Auf dem Einkaufszettel ganz oben steht der neue Mercedes GLE, was gar nicht so sehr zu Hamilton Philosophie passt. Denn eigentlich steht der WM-Führende auf Oldtimer. "Ich mag alte Autos lieber als die neuen. Es ist wie bei Häusern. Neubauten haben keinen Charakter." Einziger Nachteil: Die meisten Autos aus vorherigen Jahrzehnten besitzen noch keine Klimaanlage: "Das kann in Kalifornien ganz schön hart sein."

Alles "cool" mit Dani

Beim Thema Freunde stand im vergangenen Jahr vor allem jene Freundschaft mit Teamkollegen Nico Rosberg im Fokus. Ob Hamilton viele Freunde hat in der Formel 1? "In meinem Team und meinem vorherigen Team schon, das würde ich schon sagen. Aber was heißt schon viele Freunde? Meine besten Freunde kann ich an einer Hand abzählen."

Unter seinen Fahrerkollegen nennt er jedoch nicht seinen deutschen WM-Konkurrenten sondern Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo als Kumpel: "Ein Fahrer, zu dem ich ein sehr gutes Verhältnis habe, ist zum Beispiel Daniel. In Ungarn hatten wir eine Berührung und nach dem Rennen habe ich ihm geschrieben: 'Hey, es tut mir wirklich leid, es war meine Schuld.' Er hat direkt geantwortet: 'Kein Problem, es ist alles cool.' Es gibt Respekt zwischen uns Piloten. Aber letztendlich bin ich hier, um einen Job zu machen." Es gehe eben nicht darum, Freunde zu gewinnen, sondern einzig und allein darum, die Meisterschaft zu gewinnen.