Sauber-Technikchef Mark Smith: Mehr Koordinator als Guru

Monisha Kaltenborn spricht über die Rolle des neuen Technikchefs Mark Smith, der vor allem die Arbeit des Technikkomitees koordinieren soll

(Motorsport-Total.com) - Sauber nahm unter den Teams der Formel 1 bisher eine Sonderstellung ein, denn der Schweizer Rennstall kam bislang ohne einen Technischen Direktor aus. Vielmehr war bei Sauber ein Technisches Komitee rund um Chefingenieur Giampaolo Dall'Ara und Chefdesigner Eric Gandelin für Design, Entwicklung und Produktion der Fahrzeuge verantwortlich. Und daran wird sich laut Teamchefin Monisha Kaltenborn auch dann nichts ändern, wenn am 13. Juli 2015 Mark Smith seine Arbeit als Technischer Direktor bei Sauber aufnimmt.

Titel-Bild zur News: Mark Smith

Mark Smith tritt Mitte des Monats seinen Dienst in Hinwil an Zoom

"Wir haben unsere Grundüberlegung nicht geändert. Als Privatteam - wenn Regeländerungen kommen oder größere Dinge am Auto verändert werden - dann ist es vor dem Hintergrund des Technischen Reglements eine gewaltige Aufgabe, wenn nur zwei Leute zur Verfügung stehen", erklärt Kaltenborn am Rande des Grand Prix von Großbritannien in Silverstone. "Nach den Gesprächen mit Mark war mir klar, dass er gut in die Struktur passt und wir sie beibehalten."

Sprich: Smith, der bereits bei Force India, Caterham und Red Bull Technischer Direktor war, soll weniger Vorgesetzter der Ingenieure sein, sondern vielmehr die Aufgaben koordinieren und seine zukünftigen Kollegen entlasten. "Aktuell ist es nötig, Aufgaben aufzuteilen. Das sind Dinge, die verschiedene Fachgebiete abgedeckt haben. Mark kann diese Aufgaben übernehmen und die anderen können sich ihren Spezialgebieten widmen", beschreibt Kaltenborn die Rolle des Briten.

Dadurch, so hofft Kaltenborn, können sich Dall'Ara und Gandelin zukünftig wieder verstärkt um ihre fachlichen Aufgaben konzentrieren und so die Entwicklung des Autos vorantreiben. "Es ist aktuell für sie einfach so viel mehr zu tun, als ihre Abteilung abdeckt. So können sie mehr aus dem Auto herausholen und sich mehr auf ihre Stärke konzentrieren", meint Kaltenborn.

Die Tatsache, dass ein erfahrener Mann wie Smith beim einem Team wie Sauber anheuert, wertet Kaltenborn als positives Zeichen. "Denn wir mussten jemanden auch überzeugen, in die Schweiz zu kommen - auch wenn wir natürlich nicht verstehen, wieso das nötig ist", lacht die Teamchefin. Durch seine Tätigkeit für Teams wie Caterham und Force India sein Smith zudem mit der Arbeit mit begrenzten Mitteln vertraut.


Fotos: Großer Preis von Großbritannien


Mit der Verpflichtung von Smith sieht Kaltenborn ihr Team, welches sich nach einer rabenschwarzen Saison 2014 wieder im Aufwind befindet, personell gut aufgestellt. "Wir haben eine vernünftige Größe und brauchen nicht viele weitere Mitarbeiter. Wir waren zu Herstellerzeiten 429 Leute und damit ein kleines, wenn nicht das kleinste Herstellerteam", so Kaltenborn. "Mehr brauchen wir nicht, vielleicht den einen oder anderen für die Aerodynamik oder das Design. Es geht mehr um Ingenieursstellen, unsere Produktion ist sehr stark."

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