• 25.07.2015 17:57

  • von Dieter Rencken & Ryk Fechner

Red Bull nach Qualifying: Ricciardo hat sein Grinsen wieder

Bei der Qualifikation zum großen Preis von Ungarn ging es für Red Bull sportlich wieder bergauf: Ricciardo und Kwjat sicherten sich die Ränge vier und sieben

(Motorsport-Total.com) - 35 Tausendstelsekunden fehlten Daniel Ricciardo auf Ferrari-Pilot Sebastian Vettel, und damit auf Rang drei, bei der Qualifikation zum Formel-1-Grand-Prix von Ungarn 2015. Das letzte Mal gelang dem Australier im Vorjahr diese Platzierung im Qualifying beim Großen Preis von Singapur. "Heute hätte ich die Pole haben können, um ehrlich zu sein. Aber ich dachte... ich bin sehr abergläubisch, daher dachte ich, Position vier ist besser", witzelte der Vorjahressieger vor Medienvertretern. Auch damals startete er von Rang vier. Sein Teamkollege Daniil Kwjat konnte mit dem siebten Platz ebenfalls ein Top-10-Ergebnis verbuchen.

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo, Sebastian Vettel

Vettel ist erleichtert vor Ricciardo (l.) in der Startaufstellung zu stehen Zoom

Das Layout des ungarischen Grand-Prix-Kurses vor den Toren Budapests kommt den Red Bulls entgegen. "Ungarn wird wahrscheinlich unsere stärkste Strecke des Jahres sein, also ist es wichtig, dass wir so weit vorne wie möglich starten", gab Teamchef Christian Horner im Vorfeld die Marschroute aus. Sein Team setzte die Vorgabe um.

Ricciardo scheint sich umso wohler zu fühlen, je wärmer die Bedingungen werden. "Ich denke, dass wir Ferrari herausfordern können", gibt er sich optimistisch. Seine gute Stimmung hat noch einen weiteren Grund: Während die meisten seiner Konkurrenten in Q1 die weichen Reifen aufzogen, bestritt er den ersten Abschnitt ausschließlich auf den harten Pneus, wodurch er einen weiteren frischen weichen Satz im Rennen zur Verfügung hat.

Motorenproblem sollte sich nicht wiederholen

"Es sieht so aus, als würden wir unter heißen Bedingungen gut abschneiden. Ich denke, dass wir unter denselben Bedingungen, wie sie im Qualifying herrschten, morgen immer noch gut aussehen würden", so der 26-Jährige über die Temperaturen am Samstag, die im Vergleich zum Freitag kühler waren: "Aber gestern waren wir unter heißen Bedingungen auf dem Longrun stark. Wir werden sehen, aber ich bin unbesorgt."

Noch am Freitag war er im freien Training mit einem Motorschaden liegengeblieben. Strafen gibt es keine. Es handelte sich um einen alten Motor. Dass das Problem erneut auftaucht, erwartet die Mannschaft, die derzeit auf Rang vier der Konstrukteurswertung liegt, daher nicht. "So wie ich es verstanden habe, war das eine alte Motorenspezifikation. Das war dasselbe, was mir in Bahrain passiert ist", schildert Ricciardo die Situation.

"Hoffentlich können wir mit beiden Fahrern den Kampf mit Ferrari aufnehmen." Christian Horner

Kann man Ferrari herausfordern?

Bei der Zieldurchfahrt zum Bahrain-Rennen sprühte aus Ricciardos Heck eine ähnlich spektakuläre Rauchfontäne: "Aber jetzt arbeiten wir mit dem neueren Motoren. Auf Seiten der Zuverlässigkeit sind die viel besser." Dass Red Bull nach dem Zeittraining so weit vorne steht, ist für ihn nicht nur auf den kurvenreichen Kurs zurückzuführen. Auch die Updates kämen dem RB10 zugute: "Ich denke, dass es ein wenig an beidem liegt. Sicherlich hilft uns der Kurs hier. Aber ich spüre, dass die Updates hier etwas besser zum Arbeiten gebracht wurden. Dieser Kurs ist eine unserer Stärken. Das habe ich schon am Vortag gespürt, als wir die Garage verlassen haben."

Weniger zufrieden war Teamkollege Kwjat über seine Trainingsleistung. "Ich glaube, dass das heute nicht meine beste Qualifikationsession war, da ich keinen guten Rhythmus gefunden habe", erzählt der Russe. Im Rennen möchte er weiter nach vorne kommen. Zwischen ihn und seinen Teamkollegen schoben sich Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen und Williams-Fahrer Valtteri Bottas.


Großer Preis von Ungarn

Auch Teamchef Christian Horner hält ein sportliches Highlight in der Saison 2015 beim Rennen am Sonntag für möglich: "Hoffentlich können wir mit beiden Fahrern den Kampf mit Ferrari aufnehmen, da unsere Geschwindigkeit auf den Longruns hier gut aussahen. Auch wenn es hier überholen schwierig ist, wird das Rennen hier zumeist trotzdem aufregend."