• 29.07.2015 16:53

  • von Dominik Sharaf

Hinterbänkler überzeugt: Haben das Recht auf Formel 1

Manor-Marussia demonstriert trotz "merkwürdigster Probleme" sowie ausbaufähiger Teamführung eine breite Brust und will sogar eine neue Fabrik bauen

(Motorsport-Total.com) - Als Manor-Marussia vor gut vier Monaten anlässlich des Australien-Grand-Prix in einer Nacht- und Nebelaktion in den Formel-1-Rennzirkus zurückkehrte, zogen Insider die Augenbrauen hoch: Autos fuhren nicht, um die Finanzierung rankten sich Fragezeichen. Graeme Lowdon glaubt, dass Skepsis der Vergangenheit angehört. "Wir genießen in der Serie Respekt. Wir haben uns den Platz verdient, hatten aber nicht die Chance, unsere Saison 2015 vernünftig zu planen", sagt der Sportdirektor des Teams.

Titel-Bild zur News: Roberto Merhi

Roberto Merhi ist wie so vieles bei Manor-Marussia ein Provisorium Zoom

Lowdon spielt auf den neunten Rang in der Konstrukteurs-WM des Vorjahres an, der Grundlage für das Comeback war. Dennoch unterstreicht der Brite, dass bei seiner Truppe vieles improvisiert ist: "Wenn es optimal wäre, ein Formel-1-Team so zu führen, wie wir es in den vergangenen sieben Monaten getan haben, würde es jeder machen - aber so ist es klarerweise nicht." Bei Manor-Marussia wird an allen Ecken und Enden gespart, der Cockpitdeal mit Roberto Merhi ist bis heute ein Provisorium.

"Es gab die merkwürdigsten die Probleme, die man sich nur vorstellen kann", sagt Lowdon weiter, ist mit der Vorstellung Manor-Marussias aber weitgehend zufrieden: "Wir holen mit unseren Entscheidungen das Optimum heraus. So gut wie erhofft ist es bisher nicht gelaufen, aber das berücksichtigt nur jüngste Resultate." Er blickt bereits auf 2016 und will nach dem Verkauf der Anlage in Banbury an Haas Formula wieder eine vollwertige Produktionsstätte: "Wir etablieren uns, verstärken das Team personell und sondieren die Möglichkeiten für eine neue Fabrik", so Lowdon.

Dass Manor-Marussia weiter strampelt, schreibt Lowdon auch einer Verpflichtung gegenüber dem verstorbenen Jules Bianchi zu: "Ich ärgere mich, wenn ich von Leuten höre, dass sie aussteigen und vielleicht bald nicht mehr dabei sind. Ein Team sollte hart kämpfen, um dabei zu bleiben, denn das beweist den Respekt" Er ist sich sicher: "Wenn Jules erfahren würde, dass wir uns irgendwie davonschleichen, dann wäre das für ihn, wie wenn wir als Rennfahrer auf die Bremse steigen würden."