• 14.05.2015 11:28

  • von Christian Nimmervoll & Dominik Sharaf

Monaco-Spezialist Pastor Maldonado: Lotus vor Red Bull?

Pastor Maldonado glaubt, dass Lotus vor den beiden Red-Bull-Teams liegt und auf seiner Lieblingsstrecke in Monaco vielleicht zu Williams aufschließen könnte

(Motorsport-Total.com) - Das Lotus-Team verlässt den Europa-Auftakt der Formel 1 in Barcelona mit gestärktem Selbstvertrauen. Denn auch wenn beim Grand Prix von Spanien am Sonntag nicht mehr drin war als ein achter Platz durch Romain Grosjean, war die Leistung des E23 im Rennen vor allem zu Beginn stark verbessert. Pastor Maldonado arbeitete sich in weniger als 15 Runden vom zwölften auf den siebten Platz nach vorne.

Titel-Bild zur News: Pastor Maldonado

Pastor Maldonado denkt, dass im Lotus E23 noch viel Potenzial schlummert Zoom

Daher sieht er Lotus momentan mindestens auf Augenhöhe, wenn nicht sogar leicht vor Red Bull und Toro Rosso - und nur noch knapp hinter Williams: "Vielleicht können wir mit dem kleinen Upgrade zu Williams aufschließen", sagt Maldonado nach den zweitätigen Testfahrten in Barcelona. "Ich denke, dass wir im Rennen zeigen konnten, dass unsere Pace ohne den beschädigten Heckflügel genauso schnell war wie die von Felipe."

"Ich glaube, wir waren sehr nahe dran", schöpft der Venezolaner, 2012 auf Williams noch Sieger in Barcelona, Mut. "Vielleicht waren wir nicht schneller, aber sie haben dreimal gestoppt, wir nur zweimal. Und wir hatten viel weniger Reifenverschleiß." Das sei generell eine Stärke der Kombination Lotus/Maldonado: "Die Hinterreifen bauen nicht so schnell ab wie bei anderen Teams. Auch mir fällt es leicht, den Reifenverschleiß zu kontrollieren."

Während Maldonado glaubt, dass er als Fahrer in Sachen Reifenverschleiß nicht mehr viel besser machen kann ("Das war schon immer eine meiner Stärken"), hält er Verbesserungen im Bereich der Integration zwischen Lotus-Chassis und Mercedes-Motor sehr wohl für möglich: "Da können wir noch einen Sprung machen." Und auch seine Fehlerquote könne er verringern, räumt der 30-Jährige ein: "Gerade nicht die beste Zeit. Ich gebe mein Bestes, aber es ist immer etwas passiert."


Fotostrecke: F1 Backstage: Barcelona

Aber: "That's racing. Wir müssen einfach versuchen, stark zu sein. Wenn mal alles passt, wird uns das Auto sehr viel Freude bereiten, denn es hat Potential. Das haben wir bisher in allen Rennen gezeigt." Denn "vor allem im Renntrimm" sei Lotus mindestens so konkurrenzfähig wie Red Bull: "Wir waren sehr nahe dran. Sie sind nicht meilenweit weg. Wir kämpfen ganz sicher mit ihnen. Nach Williams gibt es eine kleine Lücke. Dann folgen wir, zusammen mit Toro Rosso und Red Bull."

Gute Voraussetzungen also für Monaco, wo Maldonado traditionell schnell ist. 2006 hat er auf dem Stadtkurs in der Formel Renault 3.5 gewonnen, zwischen 2007 und 2010 stand er bei jedem seiner GP2-Auftritte auf dem Podium, zweimal auf Pole-Position. Allerdings fuhr er 2005 auch einen Streckenposten über den Haufen und wurde daraufhin für vier Rennen gesperrt. Jetzt möchte er an diese Erfolge in der Formel 1 anknüpfen.

"Wir sollten gut aussehen", ist Maldonado für sein Lieblingsrennen optimistisch. "Viel hängt von den Reifen ab. Wir waren in diesem Jahr vor allem dann stark, wenn es harte Reifenmischungen gab, wie etwa in Barcelona. Und Monaco ist eine großartige Strecke, ich mag sie wirklich. Es macht Spaß, dort Rennen zu fahren. Runde um Runde ist einfach toll. Hoffentlich können wir uns dort weiter vorn qualifizieren."