• 20.05.2015 17:21

  • von Dominik Sharaf

Antriebseinheiten vor Monaco: Für Renault wird es schon eng

Während Mercedes auch bei Kunden mit traumhafter Zuverlässigkeit glänzt, dürfte Red Bull die Startaufstellung bald nur noch von weiter hinten sehen

(Motorsport-Total.com) - Wäre alles so gelaufen, wie die Teams es sich vorgestellt haben, würde die Formel 1 nach fünf absolvierten Grands Prix in der Saison 2015 nicht über Antriebskontingente diskutieren. Doch die Realität im Vorfeld des Monaco-Grand-Prix am kommenden Wochenende sieht anders aus: Allen voran im Renault-Lager sind die Sorgenfalten tief, schließlich drohen sowohl den Red-Bull- als auch den Toro-Rosso-Piloten bald Strafversetzungen in der Startaufstellung, wenn es wieder Ersatz braucht.

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo

Bei Red Bull rauchen wegen Renault längst nicht mehr nur die Köpfe Zoom

Daniel Ricciardo, Daniil Kwjat und Max Verstappen vertrauen allesamt bereits auf den vierten Verbrennungsmotor. Der Australier verwendet dazu die dritte Version des Turboladers und der MGU-H zur Rückgewinnung von Hitzeenergie, was seine Umfänge in den Freien Trainings regelmäßig eindampft - als Vorsichtsmaßnahme, die ihm als Rennfahrer nach eigener Aussage nicht schmeckt. Die wenigsten Sorgen muss sich Carlos Sainz machen, der erst eine dritte Komponente nutzt.

Deutlich komfortabler ist die Ausgangslage für die Mercedes-Speerspitzen: Die Werkspiloten Lewis Hamilton und Nico Rosberg sowie die Williams-Asse Felipe Massa und Valtteri Bottas nutzen - von einer zweiten Einheitselektronik im Auto des Weltmeisters abgesehen - bei allen Komponenten das Bauteil, das schon beim Saisonauftakt in Melbourne im Auto war. Nico Hülkenberg genießt diesen Luxus nur noch in Sachen Energiespeicher, sonst ist der Force-India-Fahrer jeweils bei Nummer zwei angelangt.

Das trifft auch auf Ferrari zu: Sowohl Sebastian Vettel als auch Kimi Räikkönen haben die sechs Komponenten des V6-Turbohybriden bereits einmal getauscht, wobei sich der Finne zumindest seinen ersten Energiespeicher behalten hat. Düsterer sieht es bei McLaren-Honda aus, wo Fernando Alonso und Jenson Button bei Verbrennungsmotor, Turbolader und MGU-H auf die dritte Ausgabe zurückgreifen, was beim Briten zusätzlich auf die MGU-K zutrifft.

Hintergrund: Wann es Strafen hagelt
Pro Rennsaison und Auto darf ein Team maximal vier Antriebsstränge (fünf Antriebsstränge bei mehr als 20 Grands Prix im Kalender, was 2015 trotz "Südkorea-Trick" nicht zutrifft) verwenden, der laut Reglement in sechs Einzellkomponenten (Verbrennungsmotor, Turbolader, MGU-H, MGU-K, Energiespeicher, Einheitselektronik) eingeteilt ist. Diese dürfen beliebig kombiniert werden. Wird eine fünfte Einzelkomponente eingebaut, erfolgt eine Rückversetzung um zehn Plätze. Bei jedem weiteren fünften Einsatz einer Einzelkomponente gibt es eine Rückversetzung um fünf Plätze. Analog dazu wird bei der sechsten und allen weiteren Einzelkomponenten verfahren.