Lotus nimmt Ferrari und Williams ins Visier

Nicht zuletzt dank des starken Mercedes-Antriebs peilt Lotus in diesem Jahr die Rückkehr in Richtung Spitze an - Performance stand 2014 nicht im Vordergrund

(Motorsport-Total.com) - Für Lotus sollen anno 2015 nach zähen Jahren auf und abseits der Strecke endlich wieder rosige Zeiten anbrechen. So zumindest stellt man sich in Enstone das Jahr eins nach dem enttäuschenden achten Gesamtrang in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft 2014 vor.

Titel-Bild zur News: Matthew Carter

Lotus-Geschäftsführer Matthew Carter: "Wir schauen nur nach vorn, nicht zurück" Zoom

"Jeder weiß, dass die Jahre 2013 und 2014 abseits der Strecke keine einfachen für das Team waren, während man auf der Strecke sehr erfolgreich war", sagt Lotus-Geschäftsführer Matthew Carter und vergisst dabei offenbar, dass Lotus anno 2014 nur zehn WM-Punkte sammelte, nachdem man in der vorangegangenen Saison noch 315 Zähler und einen Sieg (Kimi Räikkönen in Melbourne) eingefahren hatte.

Die finanziellen Sorgen, die das Team in den vergangenen Jahren plagten, sind hinlänglich bekannt. Nachdem erst Räikkönen und wenig später auch Teamchef Eric Boullier das Weite gesucht hatten, musste man in Enstone "umfassend umstrukturieren", wie Carter anmerkt. Weil damit ein Großteil des Jahres 2014 draufging, habe man die Performance auf der Strecke etwas aus den Augen verloren, wie der Geschäftsführer dann doch einräumt.

In diesem Jahr nun will Lotus zum großen Schlag ausholen. Richten soll es nicht zuletzt der Mercedes-Antrieb im Heck der Boliden von Romain Grosjean und Pastor Maldonado. "Dank unserer getätigten Umstrukturierungen und dank des Wechsels des Antriebsherstellers scheint Lotus vor einer stabileren Zukunft zu stehen", gibt sich Carter vorsichtig optimistisch.

Romain Grosjean

Der aktuelle Lotus E23 ist der erste Bolide aus Enstone mit Mercedes-Power Zoom

Was aber heißt das in Ergebnissen ausgedrückt? "Wir schauen nur nach vorn, nicht zurück. Unsere Performance in Melbourne war sehr stark, leider hatten wir das Pech, dass beide Autos ausfielen", sagt der Lotus-Geschäftsführer und beantwortet die entsprechende Nachfrage, ob man in den Kampf zwischen Ferrari und Williams eingreifen wolle, mit "Ja, absolut. Wie gesagt, wir orientieren uns nur nach vorn."