Abfuhr für Mercedes: Verstappen hatte Bedenken vor der GP2

Weil er Angst hatte, dass er sich in der GP2 seinen Ruf ruiniert, entschied sich Max Verstappen gegen das Angebot von Mercedes - Schumacher Höchststrafe für Papa

(Motorsport-Total.com) - Max Verstappen ist der neue Shootingstar der Formel 1. Mit großen Vorschusslorbeeren kam der Niederländer in diesem Jahr in die Königsklasse, nachdem er durch das Nachwuchsprogramm geradezu gerannt war. Lediglich ein halbes Jahr war Verstappen im Formelsport unterwegs, als ihm Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko einen Vertrag als Stammpilot anbot.

Titel-Bild zur News: Max Verstappen

Max Verstappen wollte sich seine Karriere nicht mit der GP2 verbauen Zoom

Zwar buhlten auch andere große Namen wie Mercedes und McLaren um den damals 16-Jährigen, doch das Angebot, das ihm Red Bull machte, konnte er nicht ablehnen. Die Silberpfeile boten ihm hingegen die Rolle des Test- und Ersatzfahrers an, sowie ein Cockpit in der GP2-Serie. Doch dahin wollte Verstappen nicht. Er hatte Bedenken, dass er dort seine Karriere aufs Spiel setzt.

"Ich hatte da das Schicksal des Ferrari-Juniors Raffaele Marciello vor Augen", sagt er im Gespräch mit 'Auto Bild'. "Der war der King in der Formel 3, und plötzlich stockte in der GP2 seine Karriere." Der Italiener war als Meister der Formel-3-Europameisterschaft in die höchste Nachwuchsklasse unterhalb der Formel 1 eingestiegen, holte aber nur einen Saisonsieg und Rang acht der Gesamtwertung. Aktuell ist Marciello Testpilot bei Sauber und muss bei Trident eine weitere Saison in der GP2 anhängen, während Verstappen Stammpilot bei Toro Rosso ist.

In Australien feierte er als jüngster Pilot aller Zeiten sein Debüt, das allerdings mit einem Ausfall endete. Erinnerungen werden wach an die Karriere seines Vaters Jos, der ebenfalls mit hohen Erwartungen in die Königsklasse einstieg. Doch der große Durchbruch gelang "Jos the Boss" nie, was Verstappen jun. allerdings nicht mit sich vergleichen möchte, weil sein Vater unter ganz anderen Voraussetzungen startete.

"Sein Teamkollege bei Benetton war 1994 gleich Michael Schumacher. Das war die Höchststrafe für ihn", sagt Verstappen. An der Seite des jetzigen Rekordweltmeisters konnte der damals 22-Jährige nicht glänzen und war als Talent quasi verbrannt. "Eigentlich hatte er unter diesen Umständen keine Chance, sich zu profilieren", weiß der Sohnemann und sieht bei Toro Rosso viel bessere Möglichkeiten, weil das Team dazu da ist, jungen Piloten den Einstieg zu ermöglichen.


Fotostrecke: Wie der Vater, so der Sohn

Trotz allem weiß der Debütant natürlich um die Kritik an seiner Person. Viele halten ihn mit 17 noch nicht reif genug für die Formel 1 und meinen, dass Jugendliche in der Königsklasse das falsche Bild vermitteln. Doch Verstappen kümmert sich nicht darum: "Jeder kann seine eigene Meinung haben. Am Ende liegt es an mir zu zeigen, dass sie im Unrecht sind." Zudem gehe die aktuelle Entwicklung im Profisport sowieso mehr zur Jugend hin: "Real Madrid hat einen 16-jährigen Norweger in den Profikader aufgenommen. Ich bin also keine Ausnahme."