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  • 03.02.2015 18:19

  • von Dieter Rencken, Roman Wittemeier und Sven Haidinger

Kimi Räikkönen froh: Neuer Formel-1-Ferrari ein Fortschritt

Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen dreht am Dienstag beim Formel-1-Test in Jerez seine ersten Runden im SF15-T: "Das gesamte Paket ist besser" - Konkurrenz ist gewarnt

(Motorsport-Total.com) - Ferrari überzeugt bei den aktuellen Formel-1-Testfahrten in Jerez. Neuzugang Sebastian Vettel hatte an den ersten beiden Tagen jeweils die Bestzeit markiert, Teamkollege Kimi Räikkönen reihte sich am Dienstag auf Rang zwei ein - hinter Felipe Nasr, dessen Sauber ebenfalls von einem Ferrari-Antrieb geschoben wird. Räikkönen fehlten am Ende seines ersten Tages im neuen Ferrari SF15-T in 1:21.750 Minuten genau 0,205 Sekunden auf den brasilianischen Rookie.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Mit FloViz-Farbe an der Seite: Kimi Räikkönen im neuen Ferrari SF15-T Zoom

"Es fühlt sich schon sehr anders an als im Vorjahr. Es ist halt ein ganz neues Auto. Man spürt sehr schnell, ob es ein gutes oder ein schlechtes Auto ist. In diesem Jahr ist es eine ganz andere Geschichte als im Vorjahr. Ein positiver Tag, ein gutes Gefühl von Beginn an", gerät der ansonsten kühle Finne nach 94 Runden (416 Kilometer) regelrecht ins Schwärmen. Den Rundenzeiten darf man aktuell nicht viel Bedeutung beimessen, den Eindrücken der Piloten jedoch schon.

"Das Team hat über den Winter einen sehr guten Job gemacht. Das gesamte Paket ist besser. Im vergangenen Jahr hatten wir unsere Schwierigkeiten. Jetzt gibt es viele Verbesserungen in allen Bereichen, in denen es für uns schwierig war. Dennoch: Es war erst mein erster Tag im neuen Auto", bremst Räikkönen die Euphorie. "Wir waren nicht ganz so schnell wie gestern, weil die Strecke im Vergleich zum Vortag etwas langsamer war. Es ist gut gelaufen, ich konnte reichlich Kilometer abspulen. Wir haben einen ziemlich guten Start hingelegt."

Konkurrenz staunt: Hochachtung vor dem neuen Ferrari

Die zumeist problemlosen und schnellen Umläufe des roten Renners aus Maranello haben die Mitbewerber neugierig gemacht. "Wir behalten die Konkurrenz natürlich im Blick. Insbesondere Ferrari hat uns an in diesen Tagen die Augen geöffnet", lobt Mercedes-Pilot Nico Rosberg. "Aber bei den anderen Teams ist es halt schwierig zu sagen, was sie fahren. Wie viel Sprit sie drin haben und so. Aber die Zeit von Ferrari ist schon sehr schnell."

"Ferrari sieht im Moment okay aus", meint auch Red-Bull-Star Daniel Ricciardo, "aber die Pace über eine Renndistanz ist eine andere Geschichte. Vielleicht werden wir in Barcelona mehr wissen, wenn alle die gleichen Reifen fahren." Bei Ferrari hat man für die kommenden Tests in Katalonien weitere Updates für das neue Auto parat. "Es werden sicherlich noch einige Verbesserungen kommen", verspricht Räikkönen. "Bisher läuft es aber nicht so schlecht. Sebastian hatte auch zwei gute Tage im Auto."

"Es ist schwierig, die Hackordnung in irgendeiner Weise einzuschätzen. Wir geben einfach unser Bestes. Wenn wir als Team weiter so gut zusammenarbeiten, dann bin ich sicher, werden gute Ergebnisse folgen. Die Ergebnisse der Tests sind aber erst einmal uninteressant", erklärt der Finne, der kürzlich Vater eines Sohnes geworden ist. "Ich bekomme trotzdem ausreichend Schlaf", schmunzelt der "Iceman" und ergänzt: "Ist alles ganz normal."


Fotos: Kimi Räikkönen, Testfahrten in Jerez


Ferrari hat in den vergangenen Monaten an den Strukturen gearbeitet. "Es hat sich einiges im Team verändert. Die Veränderungen hatten aber ihre Gründe. Wir müssen zusammen hart arbeiten. Der Spirit im Team ist klasse", sagt Räikkönen. Weitere Veränderung: Fernando Alonso ging, "Iceman"-Kumpel Vettel kam. "Wir kommen gut miteinander aus, haben ein gutes Verhältnis - auch wenn wir uns auf der Strecke natürlich gegenseitig schlagen wollen", so Räikkönen. "Die Atmosphäre im Team ist toll. Hoffen wir mal, dass es in diesem Jahr auch entsprechend gute Resultate gibt."