• 13.12.2014 17:16

  • von Roman Wittemeier

Mercedes guter Dinge: Zerfleischen sich die Gegner?

Mercedes geht mit gesundem Selbstbewusstsein in das Jahr 2015: Eigenes Programm läuft rund, viele Turbulenzen bei den gegnerischen Teams

(Motorsport-Total.com) - Mercedes geht nach dem dominanten Jahr 2014 als großer Favorit in die kommende Formel-1-Saison. Der Vorsprung des deutsch-britischen Werksteams war vor allem im Bereich des Antriebsstrangs erheblich. Nur wenige Beobachter gehen davon aus, dass Red Bull, Ferrari und McLaren sowie deren Antriebspartner Renault und Honda die Lücke zu den Silberpfeilen schnell werden schließen können. Entsprechend selbstbewusst blickt man bei Mercedes in Richtung 2015.

Titel-Bild zur News: Mercedes Logo Stern

Wird Mercedes auch in der kommenden Formel-1-Saison unschlagbar sein? Zoom

"Unsere Gegner scheinen jeweils die halbe Belegschaft ausgetauscht zu haben. Sie sind offenbar allesamt in einer schwierigen Situation", wird Mercedes-Designchef John Owen von 'Autosport' zitiert. Während beim Weltmeisterteam große Stabilität herrscht, wird bei der Konkurrenz fast alles auf den Kopf gestellt. Bei Ferrari gibt es den dritten Teamchef innerhalb eines Jahres, viele hochrangige Ingenieure wurden ausgetauscht und man muss sich nun auf Sebastian Vettel einstellen.

Im Lager von McLaren gehen kaum weniger Veränderungen vonstatten. Die Mannschaft aus Woking durchläuft eine komplette Umstrukturierung. Die Zuständig- und Verantwortlichkeiten werden neu verteilt, es kommt neues Personal - nicht nur in persona Fernando Alonso - und die Zusammenarbeit mit Honda muss erst einmal in stabile Bahnen geleitet werden. Bei Red Bull beginnt die Ära nach Vettel, dessen langjähriger Renningenieur Guillaume Rocquelin eine neue Aufgabe bekommt. Adrian Newey kümmert sich neuerdings auch um Projekte abseits der Formel 1.

"Wenn bei denen Stabilität herrschen würde und sie die Köpfe zusammensteckten, anstatt sich immer gegenseitig und den Sport auch im Allgemeinen zu kritisieren, dann würden wir uns wahrscheinlich mehr Sorgen machen", meint Owen mit Blick auf die Unruhe bei der Konkurrenz. Leichte Mahnungen gibt es hingegen von Technologiedirektor Geoff Willis. "Der Erfolg im einen Jahr garantiert nicht den Erfolg im folgenden Jahr. Man muss wachsam sein", so der Brite.

"Es läuft bei uns allerdings alles nach Plan, es ist ein fortlaufender Prozess", erklärt Willis. "Die Regeln bleiben ziemlich stabil, daher wird es schwieriger, noch Verbesserungen zu finden." Für den erfahrenen Ingenieur liegt der Schlüssel zum diesjährigen Erfolg im konsequenten Umsetzen eines Weges. "Wir hatten 2011, 2012 und 2013 harte Zeiten, aber wir haben daraus gelernt. Wir haben viel über Zusammenarbeit und technische Probleme gelernt. Darum hatten wir 2014 diesen Erfolg."


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Vor allem das Zusammenspiel zwischen Chassisentwicklung und Antriebsabteilung sei verbessert worden, meint der Brite. Die Siege 2014 seien nicht allein auf einen zweifellos starken Antrieb zurückzuführen. "Wir hatten ohne Frage einen starken Motor. Aber es lag auch an uns, ein entsprechend gutes Chassis zu bauen. Es ist immer die Kombination. Es muss nicht unbedingt das allerbeste Chassis sein, auch nicht der allerbeste Motor - es ist das Zusammenspiel, das funktionieren muss. Das ist das Wichtigste."