• 30.11.2014 15:41

  • von Ruben Zimmermann & Dominik Sharaf

Rosberg auf der Hut: "Andere Teams schlafen nicht"

Dominiert Mercedes auch 2015 wieder die Formel 1? Nico Rosberg ist mit einer Prognose vorsichtig und glaubt, dass die anderen Teams im Winter aufholen könnten

(Motorsport-Total.com) - Nico Rosberg glaubt, dass Mercedes hart arbeiten muss, wenn die Silberpfeile 2015 wieder ähnlich dominant wie in der abgelaufenen Saison sein wollen. Der Vizeweltmeister geht davon aus, dass die anderen Teams im Winter Fortschritte machen werden und hat dabei vor allem Williams auf der Rechnung. Trotzdem weiß Rosberg, dass Mercedes sich aktuell in einer besseren Position als je zuvor befindet.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Nico Rosberg warnt davor, dass die anderen Teams im Winter aufholen könnten Zoom

"Der Wettbewerb ist sehr hart. Wir haben im letzten Rennen (in Abu Dhabi; Anm. d. Red.) gesehen, dass Williams sehr nah an uns dran war", bemerkt Rosberg und ergänzt: "Die anderen Teams werden auch nicht schlafen." Ob Mercedes 2015 wieder so dominant sein werde, sei daher "unmöglich zu sagen. Natürlich sind wir zuversichtlich, da wir momentan ein wirklich starkes Team haben."

Für Außenstehende erscheint es allerdings eher unwahrscheinlich, dass Mercedes viel von seiner Dominanz verlieren wird. Denn zwar dürfen Renault und Ferrari im Winter an ihren Motoren nachbessern, doch der Vorsprung der Stuttgarter scheint auf den ersten Blick zu groß zu sein, als dass die Rivalen die Lücke in den kommenden Monaten komplett schließen könnten. So fehlen dem Renault-Motor laut Red-Bull-Teamchef Christian Horner beispielsweise satte 75 PS.

Auch die Zahlen der Saison 2014 wirken fast schon beängstigend. Lewis Hamilton und Nico Rosberg gewannen 16 der 19 Rennen. Lediglich die Großen Preise von Kanada, Ungarn und Belgien konnten die Silberpfeile nicht für sich entscheiden. In Montreal hatten Hamilton und Rosberg Bremsprobleme, auf dem Hungaroring hatte Rosberg Pech mit dem Zeitpunkt eines Safety-Cars und in Spa kollidierte er mit Hamilton. Mit anderen Worten: Ohne diese - teilweise hausgemachten - Probleme hätte Mercedes vermutlich alle 19 Rennen gewonnen.

Um so eine Dominanz zu brechen, braucht es in der Regel einige Jahre. So gewann McLaren beispielsweise 1988 15 von 16 Rennen und anschließend bis 1991 viermal in Folge Fahrer- und Konstrukteurs-WM. Red Bull legte zwischen 2010 und 2014 ebenfalls eine vierjährige Dominanzphase hin und Ferrari brachte es mit Michael Schumacher zwischen 2000 und 2004 sogar auf fünf Titel in Serie.


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Diese Phasen der Dominanz waren meist nur durch große Innovationen oder Regeländerungen zu brechen. McLaren verlor seine Vormachtstellung 1992 an Williams und den technisch klar überlegenen FW14. Ferrari machte 2005 das neue Reifenwechselverbot zu schaffen und Red Bull hatte in dieser Saison mit dem stark veränderten Reglement zu kämpfen. Sofern im Winter keinem anderen Team ein kleines Wunder gelingt, dürfte Mercedes somit auch 2015 wieder als großer Favorit in die Saison gehen.