Horner witzelt über Ecclestone-Aussage

Bernie Ecclestones Aussage bezüglich der bevorzugten Altersstruktur der Formel-1-Fans sorgt in Reihen der Teamchefs für interessante Sichtweisen

(Motorsport-Total.com) - Vor wenigen Tagen sorgte Bernie Ecclestone wieder einmal für Aufsehen. Der 84-jährige Formel-1-Zampano gab bezüglich der Altersstruktur neuer Formel-1-Fans zum Besten: "Ich weiß nicht, warum die Leute die sogenannte junge Generation erreichen wollen. Wollen sie ihnen etwas verkaufen? Die meisten dieser Kinder haben doch ohnehin kein Geld. Da wende ich mich doch lieber dem 70-Jährigen zu, der viel Geld hat."

Titel-Bild zur News: Christian Horner, Bernie Ecclestone

Christian Horner reagiert auf seine Weise auf Bernie Ecclestones Aussagen Zoom

In der Pressekonferenz am Abu-Dhabi-Freitag wurden die anwesenden Teamchefs und Teamvertreter mit dieser Aussage konfrontiert und um ihre Meinung gebeten. Christian Horner nahm Ecclestones Spruch zum Anlass für eine Retourkutsche. "Wenn du 84 bist, kommt dir 70 ziemlich jung vor", so der Red-Bull-Teamchef.

Angesprochen auf die Zielgruppe des viermaligen Weltmeisterteams aus Milton Keynes hält Horner fest: "Die Marke Red Bull steht von Haus aus für Jugend. Somit hat das Team natürlich eine riesige Fangemeinde im Segment der jungen Menschen. Dabei spielt es keine Rolle, ob männlich oder weiblich und auch die Abstammung spielt keine Rolle."

Ferrari und Mercedes auf einer Wellenlänge

Force-India-Betriebsdirektor Otmar Szafnauer merkt in diesem Zusammenhang an: "Wir haben Smirnoff und Kingfisher als Sponsoren auf dem Auto. Mit diesen Produkten sind Altersbegrenzungen verknüpft. Daher sind wir auf eine etwas ältere Zielgruppe fokussiert, aber vielleicht nicht unbedingt auf 70-Jährige. Andererseits haben wir Claro und Telcel als Sponsoren an Bord. Dass sich die Teenager in der heutigen Zeit pausenlos mit ihrem Telefon beschäftigen, ist ja bekannt. Daher würde ich sagen, wir haben eine gemischte Fangemeinde."

Und was sagen Marco Mattiacci und Toto Wolff, Chefs der Rennställe der beiden in der Luxusklasse angesiedelten Automobilhersteller Ferrari und Mercedes? "Ich komme ursprünglich aus dem Pkw-Sektor. Als es dort darum ging, Autos zu verkaufen, habe ich viele Kunden getroffen, die mir von ihrem Ferrari-Traum erzählt haben - davon, dass sie mit acht oder zehn Jahren Poster von Gilles Villeneuve an der Wand hängen hatten oder ihn noch selbst fahren sahen", so Mattiacci.

Marco Mattiacci, Toto Wolff

Toto Wolff und Marco Mattiacci vertreten dieselbe Meinung bezüglich der Fans Zoom

Das Alter der Ferrari-Fans spielt demnach eine untergeordnete Rolle: "Der entscheidende Moment ist der, wenn sie den Fernseher einschalten oder einen Ferrari-Store betreten und ab diesem Zeitpunkt den Traum haben, sich einen Ferrari zu leisten." Leidenschaft ist seit jeher der Begriff, der mit Ferrari assoziiert wird. So kommt Mattiacci zum Schluss: "Je früher wir diese entfachen können, je früher wir diese Verbindung aufbauen können, desto höher die Chance, dass der- oder diejenige eines Tages zur Ferrari-Familie gehört."

Mercedes-Motorsportchef Wolff stimmt zu: "Ich finde, man muss die Leute früh erziehen, ihnen verdeutlichen, dass es sich hier um die höchste Art von Wettbewerb mit Autos handelt. Das ist natürlich auch für Mercedes ein wichtiger Punkt, nämlich die Kinder zu Kunden heranzuziehen, indem wir ihnen vor Augen führen, dass Mercedes auf der Rennstrecke erfolgreich ist."

Finbarr O'Connell

Finbarr O'Connell tut alles, um Caterham für potenzielle Käufer schmackhaft zu machen Zoom

So weit, so gut. Dass aber Finbarr O'Connell mit seiner Theorie richtig liegt, wonach Caterham bei der jungen Generation Aufmerksamkeit erregt, weil man das Getriebe von Red Bull verwendet, darf zumindest angezweifelt werden. "Wir haben den Renault-Motor und das Red-Bull-Getriebe. Das ist es, was die Leute mit dem Namen unseres Autos in Verbindung bringen", meint der Insolvenzverwalter und Interimsteamchef der "Grünen".

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