• 23.11.2014 23:43

  • von Dieter Rencken & Timo Pape

Horner: Müssen aus Flügelaffäre lernen

Christian Horner sieht zwar ein, dass Red Bull mit seinen biegsamen Flaps einen Schritt zu weit gegangen ist, trotzdem sieht er die Schuld weiterhin nicht nur bei sich

(Motorsport-Total.com) - Sowohl Daniel Ricciardo als auch Sebastian Vettel mussten beim Großen Preis von Abu Dhabi aus der Boxengasse starten. Grund dafür war eine Bestrafung, weil Red Bull im Qualifying mit einem Frontflügel unterwegs war, der gegen das Reglement verstieß: Die luftleitenden Flaps waren zu flexibel, sodass sie sich durch den Fahrtwind herunterbogen. Teamchef Christian Horner akzeptiert die Strafe, zeigt jedoch nach wie vor mit dem Finger auf die anderen.

Titel-Bild zur News: Christian Horner

Christian Horner sieht ein, dass Red Bull mit dem Frontflügel zu weit gegangen ist Zoom

"Es liegt halt an der Art des Tests. Ich denke, es ist offensichtlich, dass sich die Frontflügel aller Teams verbiegen lassen. Manche mehr, andere weniger", gibt der Brite zu bedenken. "Wir haben es in einem bestimmten Bereich besonders ausgereizt, und die Kommissare konzentrieren sich eben nur auf dieses Element des Frontflügels - das oberste. Wir sind einen Schritt zu weit gegangen. Die anderen reizen dafür andere Bereiche aus."

"Aber es war eine Entscheidung der Stewards, also müssen wir sie hinnehmen", meint Horner, auch wenn es in der Formel 1 ja immer darum gehe, die Grenzen auszureizen. "Wie man sehen konnte, hatte es kaum einen Effekt auf unsere Performance, deshalb ist nun das Wichtigste, dass wir daraus lernen. Aber noch mal: Wir sind nicht die einzigen, die versuchen, das Maximum aus der Aerodynamik rund um den Frontflügel herauszuholen."

Einen grundlegend anderen Flügel hat Red Bull beim Rennen von Abu Dhabi übrigens nicht eingesetzt: "Nein, nicht wirklich. Er hatte nur eine steifere Halterung", meint Horner. Letztlich sollte das Weltmeisterteam der Jahre 2010 bis 2013 künftig aber in der Lage sein, jene Biegsamkeit zu gewährleisten, die das Reglement vorschreibt. Die anderen Teams haben den Test der Rennkommissare schließlich auch bestanden.

"Es war eine Entscheidung der Stewards, also müssen wir sie hinnehmen." Christian Horner