"Der Affe ist tot": Heckflügeldefekt bei Ricciardo

Daniel Ricciardo muss sich im Qualifying hinter Sebastian Vettel einreihen, will es im Rennen mit den Williams aufnehmen und hofft auf eine zügige Einführungsrunde

(Motorsport-Total.com) - Der Sieg im teaminternen Qualifying-Duell bei Red Bull ging am Samstag auf dem Hungaroring nicht wie so oft in dieser Saison an Daniel Ricciardo, sondern an Sebastian Vettel. Der viermalige und amtierende Weltmeister stellte seinen RB10 auf Startplatz zwei und steht damit zum dritten Mal in dieser Saison in der ersten Startreihe.

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo

Am Red Bull von Ricciardo ging in Q3 der Monkey-Seat am Heck zu Bruch Zoom

Ricciardo brachte im dritten und entscheidenden Qualifying-Segment (Q3) die Reifen nach dem vorübergehenden Nieselregen nicht schnell genug auf Betriebstemperatur. Zudem brach in der entscheidenden Phase der Zeitenjagd ein Teil seines Heckflügels ab, was "ebenfalls nicht geholfen hat". Der Australier startet am Sonntag von Position vier, führt im Qualifying-Duell mit Vettel aber immer noch komfortabel mit 7:4.

Auf die Frage, welches Teil des Heckflügels ihm in Q3 abhanden kam, antwortet Ricciardo: "Es war der Monkey-Seat (der Zusatzflügel über dem Auspuffendrohr; Anm. d. Red.) und scherzt: "Ich glaube, der Affe ist tot." Alle Umstände in Betracht ziehend, ist Ricciardo, der am gesamten Wochenende hinter Vettel zurücklag, mit seinem Abschneiden am Samstag nicht unzufrieden.

Rückstand auf Vettel verkürzt

Sebastian Vettel, Daniel Ricciardo

Im Qualifying war Ricciardo dichter an Vettel dran als in den Freien Trainings Zoom

"Im Vergleich zu gestern haben wir einen großen Schritt nach vorn gemacht. Wir konnten unsere Probleme von gestern lösen und haben nun wieder ein konkurrenzfähiges Tempo. Gestern noch war Seb eine Sekunde schneller als ich. Heute waren wir wieder auf vergleichbarem Level unterwegs", urteilt Ricciardo mit Blick auf seinen Rückstand von 0,190 Sekunden auf den Kollegen.

Für das Rennen rechnet der Australier in Diensten des Red-Bull-Teams damit, dass man der direkten Konkurrenz von Williams etwas mehr entgegensetzen kann als zuletzt in Spielberg, Silverstone und Hockenheim: "Ich glaube, wir haben ein bisschen mehr Abtrieb. Das sollte es uns im Umgang mit den Reifen etwas einfacher machen."

"Leider steht einer der beiden direkt vor mir in der Startaufstellung. Da wird es darauf ankommen, dass ich ihn mir direkt beim Start schnappe. Doch leider sind ihre Starts erfahrungsgemäß sehr gut, wohingegen unsere in der Regel nicht ganz so gut sind. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir ihn packen können", spricht Ricciardo auf den von Startplatz drei losfahrenden Valtteri Bottas an.

Wenn Mercedes Spielchen spielen will...

Auf der Pole-Position steht zum sechsten Mal in dieser Saison Nico Rosberg im Mercedes. Rechnet Red-Bull-Pilot Ricciardo auch am Sonntag wieder mit einer - wie zuletzt wiederholt beobachtet - extrem langsamen Einführungsrunde von Mercedes?

"Es wird dann an Seb liegen, das Tempo zu forcieren." Daniel Ricciardo über Mercedes' langsame Einführungsrunden

"Ich finde, langsame Einführungsrunden sind einfach langweilig", scherzt der Australier, um dann doch zum Ernst der Sache überzugehen: "Wenn es heiß ist, dann sollte es in Bezug auf das Aufwärmen der Reifen kein Problem darstellen. Wenn es aber kühl ist, womit morgen durchaus zu rechnen ist, dann ist es natürlich für die Reifen umso besser, je schneller die Einführungsrunde absolviert wird."

"Wir werden sehen, was passiert. Wenn sie Spielchen spielen wollen, dann werden sie das tun. Es wird dann an Seb liegen, das Tempo zu forcieren", sagt Ricciardo in Anspielung auf seinen direkt neben Polesitter Rosberg startenden Teamkollegen Vettel. Zuletzt hatte es Kritik an den langsamen Einrollrunden der Mercedes-Piloten gegeben.