• 19.06.2014 16:40

  • von Wittemeier, Nimmervoll und Sharaf

Massa vs. Perez: Eiszeit zwischen den Piloten

Force India will Sergio Perez bei der FIA entlasten, Felipe Massa hält den Mexikaner nicht erst seit dem Montreal-Crash für gefährlich: "Er muss es endlich mal lernen"

(Motorsport-Total.com) - Der Unfall von Sergio Perez und Felipe Massa in der Schlussphase des Grand Prix von Kanada wirkt noch bis zum Start in das Spielberg-Wochenende nach. Der Mexikaner wurde nach dem Montreal-Rennen als Auslöser der Kollision ausgemacht, die FIA gab dem Force-India-Piloten eine Strafe: fünf Ränge in der Österreich-Startaufstellung zurück. Doch Pilot und Team akzeptieren diese Strafe nicht. Am Freitag will die FIA neue Beweise von Force India sichten, die Entscheidung womöglich anschließend revidieren.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa, Sergio Perez

Der Williams von Felipe Massa wurde bei dem Unfall erheblich zerstört Zoom

"Zum Glück ist nicht mehr passiert. Wir sind sofort im Streckenhospital untersucht worden, weil es ein heftiger Crash war. Ich habe mit Felipe bislang nicht darüber gesprochen", meint Perez am Donnerstag in Spielberg. Massa ist unterdessen wütend. Vom Mexikaner gehe latente Gefahr aus, er werde sich in Zukunft fünfmal überlegen, wie und wann er überholt. "Er hat seine Meinung, ich habe meine Ansicht. Wir werden den Fall morgen noch einmal mit der FIA besprechen. Wir sind sicher, dass wir ausreichend Beweise haben, um meine Unschuld darzulegen", so Perez.

"Als ich nach links herübergezogen bin, ist er hinterhergezogen. Die Regeln besagen aber, dass ich die Spur nicht mehr Wechseln darf, wenn einer mit dem Frontflügel schon neben mir ist. Daran hat er sich nicht gehalten", stellt Massa seine Sicht dar. "Ich bleibe bei meiner Meinung. Die Regeln gelten und sie kommen von der FIA. Es sind immer die gleichen Leute, die solch gefährlichen Unfälle verursachen. Er sollte es einfach akzeptieren. Wenn ich einen Fehler gemacht hätte, dann würde ich dazu stehen. Ich hoffe, er lernt endlich mal dazu. Sonst holt er sich in Zukunft weitere Strafen ab."

Zwischen dem emotionalen Brasilianer und dem ehrgeizigen Mexikaner herrscht Eiszeit. "Im Hospital wollte ich nicht mit ihm sprechen. Ich war sauer, weil er sehr gefährlich gefahren ist. Ich werde jedenfalls nicht zu ihm gehen", sagt der Williams-Pilot. Massa macht sich Sorgen um die Sicherheit, wenn Perez sich nicht langsam bessert. "Er hätte Vettel noch mitreißen und wehtun können. Für mich ist die Versetzung um fünf Plätze zu wenig."

"Die Strafe wurde bereits verteilt, und ich bin mit der Entscheidung der Rennleitung einverstanden. Man sieht, dass es da eine Bewegung in der Fahrspur des Autos gegeben hat, die nicht der normalen Linie entsprochen hat. Für mich ist das also eine klare Sache", sagt Massa-Teamkollege Valtteri Bottas. "Du weißt natürlich um die Gewohnheiten einiger Fahrer. Und du weist auch, dass manche Fahrer dir den Platz lassen und manche nicht. Ich kalkuliere meine Manöver immer fahrerspezifisch."