Claire Williams: Nervenschlacht bis zur Doppel-Pole

(Motorsport-Total.com) - Damit hätte sie wohl nicht gerechnet: Nach wochenlanger erdrückender Mercedes-Dominanz darf sich Claire Williams heute in Österreich über eine Doppel-Pole für Williams freuen. Ihr Vater Frank nimmt diesen sensationellen Erfolg zwar gewohnt gelassen hin, doch bei seiner Tochter brachen dann doch ein wenig die Emotionen durch.

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Bei Claire Williams ist die Freude über die Doppel-Pole in Österreich riesengroß Zoom

"Fast schockiert" zeigte sich Williams, die einerseits nicht mit beiden Autos in der ersten Reihe gerechnet hätte, das Ergebnis aber andererseits als logische Folge "von sehr harter Arbeit hinter den Kulissen" einstuft: "Ich bin so glücklich für alle im Team hier und auch in Grove. Sie verdienen das. Vor allem Felipe. Er hatte in den letzten Rennen so viel Pech. Jetzt hoffe ich, dass wir für morgen eine gute Strategie ausarbeiten können, denn wir brauchen viele Punkte. Ich bin so stolz auf jeden einzelnen Mitarbeiter dieses Teams."

Realisiert habe sie die große Chance "ein paar Minuten vor dem Ende. Als Hamilton den Dreher hatte, ahnte ich schon was. Aber ich schaue immer zuerst auf uns. Ich konnte nur Valtteri auf Platz eins sehen, und dann stand da auf einmal Felipe. Da schaust du nur noch der Uhr beim Runterzählen zu und hoffst, dass alles so bleibt. Es ist ein wunderschönes Gefühl!"

"Mercedes wird sehr stark sein, sie sind auf den Longruns sehr gut. Aber wir sind auch gut. Das Wichtigste für uns ist, viele Punkte mitzunehmen, denn die Gelegenheit dazu haben wir uns in Kanada durch die Lappen gehen lassen. Diese Chance müssen wir nutzen", unterstreicht sie.

Etwas besonderes ist die Pole auch in den Augen von Formel-1-Experte Marc Surer: "Was da am Emotion drinsteckt: Der wird von Ferrari entlassen, geht dann zu Williams und steht jetzt ganz vorne. Wahnsinn!"

Freude über das Williams-Ergebnis gibt es auch bei Williams-Aktionär Toto Wolff: "Williams hat Ups and Downs gehabt in diesem Jahr, da kann man nicht davon ausgehen, dass die ganz vorne sind. Aber die waren schnell, die haben den Optionsreifen im Qualifying auf Temperatur gebracht. Das ist uns nicht gelungen. Das kann ein Vorteil für morgen sein, aber die Jungs haben einen Topjob heute gemacht und haben sich beide gegenseitig gepusht. Für die Formel 1 ist das gut, wir ärgern uns ein bisschen, aber das gehört dazu."

"Felipe Massa ist einer der ganz Netten in diesem Fahrerlager, traumatisiert aus all den Jahren Ferrari. Er verdient diese Pole absolut. Mit Valtteri Bottas hat er einen Teamkollegen, der ihm Stoff gibt. Die beiden schenken sich nichts, und dann sieht man halt ein Eins-Zwei", so Wolff.