Regen spült McLaren-Hoffnungen in China weg

Kevin Magnussen verpasst erstmals in seiner Formel-1-Karriere den Einzug in Q3, auch für seinen Teamkollegen Jenson Button ist der Samstag vorzeitig beendet

(Motorsport-Total.com) - Das hatten sich Jenson Button und Kevin Magnussen ganz anders vorgestellt. Zu Beginn des Rennwochenendes in Schanghai waren die beiden McLaren-Piloten im ersten Freien Training noch unter den ersten Sechs zu finden. Im Qualifying erlebte das Team aus Woking dann aber ein echtes Desaster. Zum ersten Mal in der Saison 2014 brachte man keines der beiden Autos in den finalen Qualifyingabschnitt.

Titel-Bild zur News: Kevin Magnussen

Kevin Magnussen hatte im verregneten Qualifying keine Chance, Q3 zu erreichen Zoom

"Ich wusste nicht, was uns erwartete", gibt Button gegenüber 'Sky Sports F1' zu und erklärt: "Es war bisher im Nassen ein komisches Jahr, denn normalerweise sind wir bei Regen ziemlich gut, aber jetzt haben wir dort Probleme. Ich denke, das hat vor allem mit den Vorderreifen zu tun. Wir bekommen sie in den schnellen Kurven nicht zum Arbeiten. Sie haben nicht genug Temperatur."

"Die Traktion ist auch nicht optimal, aber ich denke, dass das allen so geht. Beide Autos haben ziemlich verschiedene Setups, aber trotzdem hatten wir beide Probleme. Es ist schwierig bei diesen Bedingungen. Ich hoffe wirklich, dass es morgen trocken bleibt", sagt Button, der am Ende nur den zwölften Platz erreichte. Zum Einzug in Q3 fehlte gut ein Zehntel.

"Müssen sehen, wo wir stehen"

Nun hofft der Brite, der in Schanghai bereits viermal auf das Podium gefahren ist, auf das Rennen am Sonntag. "In der Vergangenheit lief es hier ziemlich gut für mich", berichtet der Sieger von 2010 und ergänzt: "Es ist eine Schande, denn normalerweise hat man noch einen neuen Satz Reifen mehr, wenn man von Platz 12 startet. Aber diesen Vorteil haben wir nicht, weil wir auf den Regenreifen gefahren sind."

Das Verpassen des letzten Qualifyingabschnitts bringt dem Weltmeister von 2009 also keinerlei Vorteile, da auch die ersten Zehn am Sonntag noch alle Trockenreifen zur Verfügung haben. "Wir werden sehen, was noch drin ist. Es ist ein schwieriges Rennen, besonders weil es morgen wegen des Regens wenig Grip geben wird. Alle werden Graining haben, also müssen wir sehen, wo wir mit unserem Auto stehen", so Button.


Fotos: McLaren, Großer Preis von China, Samstag


"Ich denke im Trockenen könnten wir ein lustiges Rennen erleben. Wir sind weiter hinten als wir uns das gewünscht hätten, aber wir haben in dieser Saison auch von so weit hinten schon gute Ergebnisse erzielt", sagt Button, der beim Saisonauftakt in Melbourne von Startplatz zehn noch auf den dritten Rang gefahren war.

Magnussen nur auf Platz 15

Teamkollege Magnussen erwischte es am Samstag sogar noch schlimmer als Button, er wurde nur 15. und landete damit unter anderem sogar hinter dem Sauber von Adrian Sutil. "Ich denke nicht, dass wir mit unserer Pace nur auf Platz 15 stehen, wir sind besser", sagt der enttäuschte Däne.

"Im Qualifying ist also etwas schiefgelaufen. Jetzt müssen wir uns das ansehen und hoffen, dass wir morgen ein besseres Rennen haben", so Magnussen, der in seiner bisherigen Formel-1-Karriere immer Q3 erreicht hatte. Im Hinblick auf das Rennen erklärt er: "Hoffentlich werden wir besser sein, ein sauberes Rennen haben und einige Positionen gutmachen."

"Ich hoffe wirklich, dass es morgen trocken bleibt." Jenson Button

"Wir sind noch immer nicht schnell genug und müssen mehr Speed finden", sagt Magnussen und ergänzt: "Das Team macht einen guten Job, aber so etwas braucht Zeit. Diese Dinge kann man nicht über Nacht verbessern, aber ich habe Vertrauen in das Team. Wir werden dorthin kommen."

Es fehlt vor allem Abtrieb

Rennleiter Eric Boullier spricht ganz offen von einem "schlechten" Qualifying: "Wir wissen, dass unserem Auto insgesamt Performance fehlt, aber am deutlichsten fällt der fehlende Abtrieb auf. Das ist bei allen Bedingungen ein schwerwiegendes Problem, aber wenn es so kalt und nass ist wie heute, dann ist das ein unüberwindbares Handicap."

Der Franzose erklärt weiter: "Man kommt dann in eine Abwärtsspirale, denn man bekommt nicht genug Wärme in die Reifen, und genau das haben wir heute gesehen. Unserer Fahrer haben ihr bestes gegeben, aber in Wahrheit standen sie vor einer unmöglichen Aufgabe. Morgen werden Jenson und Kevin dann alles geben, um so viele Punkte wie möglich zu holen."

"Jenson und Kevin standen vor einer unmöglichen Aufgabe." Eric Boullier