• 20.04.2014 13:39

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Mysteriöse Technikprobleme: Sauber im Schlamassel

Adrian Sutil, Esteban Gutierrez und Monisha Kaltenborn bleibt nach einem verkorksten Wochenende nur der Kampfgeist: "Stecken Kopf nicht in den Sand"

(Motorsport-Total.com) - Der China-Grand-Prix in Schanghai endete für Sauber mit einer herben Enttäuschung: Adrian Sutils Auto funktionierte schon in der Einführungsrunde nicht mehr, der Deutsche schied nach sechs Umläufen mit einem Problem am Verbrennungsmotor aus. Esteban Gutierrez konnte zu Beginn des Rennens immerhin mithalten, beklagte dann aber stark nachlassenden Grip der Hinterreifen, was ihn zwang, von einer Zweistopp- auf eine Dreistopp-Strategie umzustellen. Der Mexikaner kam auf Rang 16 ins Ziel.

Titel-Bild zur News: Esteban Gutierrez

Esteban Gutierrez musste öfter als geplant bei der Crew vorfahren Zoom

Teamchefin Monisha Kaltenborn bedauert Sutils Pech: "Da konnten wir nicht viel machen. Für ihn hat das Rennen praktisch gar nicht begonnen", sagt sie gegenüber 'Motorsport-Total.com'. Der Gräfelfinger selbst ist enttäuscht: "Es war leider ein sehr kurzes Rennen für mich. Schon während der Einführungsrunde bemerkte ich, dass etwas nicht stimmt. Bereits zu diesem Zeitpunkt hat der Motor nicht mehr richtig reagiert." Alle Versuche, das Problem noch in den Griff zu bekommen, scheiterten.

Chefingenieur Giampaolo Dall'Ara sieht den Zulieferer in der Pflicht, wenn es um den Fall Sutil geht: "Sein Auto hatte ein Motorproblem, das Ferrari nun genauer untersuchen muss." Gutierrez kam immerhin über die Distanz, hat aber schon bessere Nachmittage erlebt: "Es war ein sehr kompliziertes Rennen in Bezug auf das Reifenmanagement", resümiert der Mexikaner, der unter anderem mit körnenden Pneus zu kämpfen hatte. "Aufgrund der Reifentemperaturen konnten wir die mittlere Reifenmischung nicht zum Arbeiten bekommen."

Wird in Barcelona alles besser?

Gutierrez zog die taktische Konsequenz aus den Problemen und verlor an Boden: "Wir mussten auf eine Dreistopp-Strategie wechseln, die sich als Nachteil für uns herausgestellt hat." Kaltenborn sieht viel Arbeit auf die Ingenieure in Hinwil zukommen: "Bei Esteban müssen wir die Daten analysieren, um zu verstehen, warum er plötzlich so viel Haftung verlor. Wir müssen verstehen, wieso die Hinterreifen massiven Verschleiß zu verzeichnen hatten. Das können wir uns nicht erklären", rätselt die Österreicherin.

Dall'Aras Fazit fällt bitter aus: "Das ist sicherlich kein Resultat, mit dem wir zufrieden sein können", sagt der Chefingenieur. "Unsere einzige Chance war es, das Maximum aus den neuen Reifen herauszuholen, aber unsere Leistung war heute einfach nicht gut genug." Kaltenborn stimmt zu: "Natürlich sind wir mit einer solchen Leistung nicht zufrieden. Es ist klar, dass wir durch eine schwierige Phase gehen, aber wir werden bestimmt nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern konzentriert weiter arbeiten und uns darauf fokussieren, das Maximum aus unserem Entwicklungspaket für das Rennen in Barcelona herauszuholen."


Fotos: Sauber, Großer Preis von China


Auch Gutierrez ist alles andere als glücklich, gibt sich aber gewohnt kämpferisch: "Mit unserem derzeitigen Tempo konnten wir keine höheren Erwartungen haben. Ich habe weiterhin großes Vertrauen in mein Team, da jeder sein Bestes gibt. Ich glaube weiterhin, dass wir in Barcelona gestärkt zurückkommen. Wir werden einen Schritt nach vorne machen und um vordere Platzierungen und Punkte kämpfen."