Benzinmessung: Erneuter Sensordefekt bei Vettel

Red Bull musste in der Qualifikation erneut einen Defekt am Benzinsensor der FIA hinnehmen und durfte sein eigenes System nutzen - Total-Benzin schuld an Defekten?

(Motorsport-Total.com) - "Hoffentlich werden sie mit der Erfahrung zunehmend zuverlässiger", hatte Red-Bull-Teamchef Christian Horner nach dem Urteil des Berufungsgerichtes über die Benzinmengensensoren der FIA gesagt. Doch im Qualifying von Schanghai wurde das Team erneut Opfer eines defekten Sensors und durfte mit Genehmigung der FIA sein eigenes Messsystem verwenden, wie 'Autosport' berichtet.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Bei Sebastian Vettel traten erneut Probleme mit dem Benzinsensor auf Zoom

Demnach habe der Sensor an Sebastian Vettels Bolide keine Werte mehr ausgespuckt, was Wasser auf die Mühlen von Red Bull sein dürfte, die vor Gericht behaupteten, die Sensoren der FIA würden - zumindest im Australien-Fall - nicht ordnungsgemäß funktionieren. Schon im Training hatte Red Bull von Problemen mit dem Sensor berichtet, bei dem die Messwerte geschwankt haben sollen, auch wenn man keine Parameter verändert habe.

Doch das Problem scheint hausgemacht zu sein. Wie FIA-Motorenmann Fabrice Lom erläutert, so sollen die Defekte mit dem Benzin der Firma Total zusammenhängen: "Wir haben entdeckt, dass ein O-Ring im Sensor die chemische Zusammenstellung des Total-Benzins nicht unterstützt, dadurch wird die Dichtung durch das Benzin beschädigt, was den Sensor tötet." Das Problem habe man mittlerweile erkannt und verstanden, eine Lösung scheint es für China bislang allerdings nicht zu geben. "Das beeinflusst die Zuverlässigkeit des Sensors", schildert Lom.

Doch das soll nur eine Ursache der Probleme sein. Neben der Zusammensetzung des Benzins soll auch eine Rolle spielen, dass einige Teams den Sensor modifizieren. "Wenn man sich den Sensor anschaut, dann hat man zwei Verbindungen. Einige Teams, wie Red Bull zum Beispiel, entfernen diese Verbindungen und stecken ihre eigenen Verbindungen rein", erklärt Lom. "Wenn diese innen ein wenig zu lang sind, können sie sich dort berühren, wo die Messungen vorgenommen werden." Dieses Vorgehen soll nach einer technischen Direktive ab Barcelona aber nicht mehr möglich sein.

Red Bull hatte somit an drei von vier Rennwochenenden Probleme mit den Sensoren der FIA. Lediglich in Bahrain lief das Messsystem bei den Bullen problemfrei. Doch seit dem Urteil des Berufungsgerichtes ist Red Bull gezwungen, dem System der FIA zu vertrauen - außer in Ausnahmefällen wie heute. Einen Kommentar wollte man bis jetzt noch nicht abgeben.