• 03.11.2013 20:43

  • von Christian Schrader

Lotus: Räikkönen im Pech, Grosjean mit einem "reifen Rennen"

Der Finne musste in Abu Dhabi nach der Strafversetzung bereits in Runde eins die Segel streichen, während sich Teamkollege Grosjean Platz vier sichern konnte

(Motorsport-Total.com) - Ein "schwieriges Wochenende" (Teamchef Eric Boullier) wurde Lotus immerhin mit dem vierten Platz von Romain Grosjean versüßt. Pech hingegen hatte Kimi Räikkönen, der zunächst aufgrund eines illegalen Unterbodens disqualifiziert wurde, von ganz hinten in den Grand Prix ging und in Kurve eins nach einer Kollision mit Caterham-Pilot Giedo van der Garde die Segel streichen musste. In der Teamwertung liegt die Mannschaft aus Enstone mit 297 Punkten auf Rang vier, der Rückstand auf Ferrari beträgt 26 Zähler.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean

Romain Grosjean hielt in Abu Dhabi mit Platz vier die Lotus-Fahne hoch Zoom

"Es gab einige Kontakte vor mir auf den Weg in die erste Kurve, sodass ich auf die Innenbahn gefahren bin", berichtet Räikkönen nach dem Rennen. "Unglücklicherweise hat ein Caterham mein Vorderrad getroffen und die Spurstange brach. Es war kein heftiger Schlag, aber der Winkel hat es verschlimmert. Es ist niemals einfach, von so weit hinten in der Startaufstellung loszufahren, aber nach der Strafe war es eine bessere Wahl, um unsere Chancen aufrecht zu erhalten, anstatt aus der Boxengasse zu starten", rechtfertigt der Finne die Entscheidung des Teams.

"Nach einem schwierigen Start in das Wochenende haben wir es gestern gut gemacht. Es war also eine Schande, dass wir nicht von dem Platz aus starten konnten, für den wir uns qualifiziert haben. Aber diese Dinge passieren manchmal. Es ist einfach Pech", so Räikkönen weiter.

Grosjean: Probleme im mittleren Stint

"Das war ein ziemlich langes Rennen", gibt Teamkollege Grosjean zu Protokoll. "Ich habe einen guten Start erwischt und konnte zwei Plätze in der ersten Kurve gutmachen. Danach habe ich aber viel Zeit hinter dem Force India verloren. Ich konnte ihn mit DRS überholen, aber er hatte einen viel besseren Top-Speed und konnte mich somit einfach auf der nächsten Geraden überholen."

"Der mittlere Stint hat uns am Ende die Chance auf das Podium gekostet. Mit dieser Pace hätten wir vielleicht noch Mark (Webber; Anm. d. Red.) und den zweiten Platz angreifen können", glaubt der Franzose. "Aber so ist es eben manchmal. Es ist schade, dass wir nicht vier Podiumsplatzierungen in Folge einfahren konnten. Mit einem vierten Platz nach ein paar schwierigen Tagen wegzukommen ist aber ein ordentliches Resultat."

"Es war ein schwieriges Wochenende für das Team", bilanziert Teamchef Boullier. "Wir können aber mit der Tatsache zufrieden sein, dass unser Auto einmal mehr eine starke Pace auf einem weiteren schwierigen Kurs gezeigt hat. Nach dem Unglück mit der Qualifying-Strafe wurde es natürlich ein hartes Rennen für Kimi. Mit einem schnelleren Auto hinten zu starten bringt dich in eine knifflige Situation und am Ende war es einmal mehr Pech, dass sein Rennen in der ersten Runde beendet war. Es war, glaube ich, das erste Mal seit 2006", erinnert sich der Franzose.

Boullier lobt Grosjeans "sehr reifes Rennen"

"Romain fuhr ein sehr reifes Rennen und verpasste nur knapp sein viertes Podium in Folge, das an einem anderen Tag ohne seine Probleme im Qualifying sicherlich drin gewesen wäre. Wir haben einige Arbeit vor uns, wenn wir unser Ziel, den dritten Platz in der Konstrukteurs-Wertung, erreichen wollen. Unser Fokus ist nun also darauf gerichtet, in Austin auf das Podium zurückzukehren", so Boullier.


Fotos: Lotus, Großer Preis von Abu Dhabi


Chefingenieur Alan Permane sagt: "Wir gingen mit der Erwartung, um das Podium kämpfen zu können, in das Wochenende, aber unglückliche Umstände haben sich letzten Endes gegen dieses Vorhaben verschworen. Nach seiner besten Qualifikations-Leistung seit Deutschland wurde Kimis Rennen in der ersten Runde beendet, nachdem er mit einem der Caterhams aneinandergeraten war. Das hat ein enttäuschendes Wochenende beendet, nachdem sich seine Pace sehr verbessert hat."

"Im Gegensatz dazu war es für Romain ein problemloses Rennen. Er ist gut gefahren und konnte sich den vierten Platz sichern. Sein Fortschritt wurde ziemlich heftig durch Verkehr in der Mitte des Rennens behindert und wir hatten nicht die Pace, um Nico (Rosberg; Anm. d. Red.) in der Schlussphase herauszufordern. Realistisch betrachtet haben wir also an diesem Tag das bestmögliche Resultat erreicht", sagt er. "Jetzt fahren wir nach Austin und werden hart arbeiten, um auf das Podium zurückzukehren."

Penteado: "V8-Ära positiv zu beenden"

"Romain hat heute einen großartigen Job gemacht, kam einfach nur außerhalb der Podiumsplätze ins Ziel", so Ricardo Penteado von Renault. "Er hat erneut den Motor und den Kraftstoffverbrauch gut gemanagt. Wir konnten also die Motorencharakteristik hochdrehen, um Druck zu machen und er konnte sich einige wichtige Punkte im Kampf um die Weltmeisterschaft sichern."

"Unglücklicherweise fiel Kimi früh aus. Es ist aber immer ein Risiko, wenn man von dieser Position aus startet. Wir werden uns auf die letzten zwei Rennen fokussieren und versuchen, so viele Punkte wie möglich zu sammeln, um die V8-Ära positiv zu beenden", so Penteado abschließend.