• 28.10.2013 20:14

  • von Christian Schrader

Horner: "Warum sollte Vettel woanders fahren wollen?"

Nach Ansicht des Briten muss sich der Deutsche nicht bei einem Traditionsrennstall beweisen, um anerkannt zu werden - Verhältnis Vettel/Red Bull "wie in einer Ehe"

(Motorsport-Total.com) - Red-Bull-Teamchef Christian Horner winkte zuletzt mögliche Wechselabsichten seines vierfachen Champions Sebastian Vettel ab und betont die enge Verbindung zwischen dem Heppenheimer und dem Team aus Milton Keynes. Aufgrund der Performance des Red-Bull-Boliden und der engen Bindung zum Team sieht Horner keinen Grund, warum Vettel, wie zuletzt diskutiert wurde, der Anerkennung wegen sich bei einem Traditionsrennstall beweisen und wechseln sollte.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel, Christian Horner

Dich lass ich nicht los: Horner betont die innige Bindung zu Weltmeister Vettel Zoom

Horner betont auf Nachfrage von 'Sport Bild', dass Vettel nicht zu Ferrari wechseln müsse, damit die Buhrufe, die der 26-Jährige diese Saison oftmals zu hören bekam, gegen ihn aufhören, "weil die Leute irgendwann erkennen werden, wie gut er ist". Des Weiteren sieht der Brite keinen Anlass für eine Übersiedlung nach Maranello, weil dies auch viele andere Hochkaräter der Königsklasse nicht gebraucht haben.

"Es gibt einige Fahrer, die nicht bei Ferrari gefahren sind und trotzdem als Legende gelten", entgegnet Horner. "Jackie Stewart hat all seine Weltmeisterschaften in einem Tyrrell gewonnen, Ayrton Senna alle Titel in einem McLaren. Jim Clark gewann nur im Lotus. Niemand hinterfragt den Fakt, dass sie nie Ferrari gefahren sind", bekräftigt der 39-Jährige.

Jordan versteht die Pfiffe gegen Vettel nicht

Nochmals auf die melodischen Anfeindungen gegen seinen Schützling angesprochen und wie er Vettel dabei helfen konnte, diese zu verarbeiten, antwortet Horner: "Ich musste ihm gar nicht helfen. Er hat das selbst extrem schnell verarbeitet." Diesbezüglich schaltet sich der ehemalige Teamchef Eddie Jordan ein, der die Pfiffe gegen den Dominator der vergangenen Jahre nach wie vor nicht verstehen kann, sich aber an Erklärungen versucht.


Fotostrecke: Stimmen zu Vettels viertem Titel

"Ich kann nicht verstehen, warum manche Leute ihn noch immer ausbuhen", so Jordan bei 'talkSPORT'. "Ich denke, das sind die Ferrari-Leute, die vielleicht glauben, sie hätten möglicherweise drei der letzten Weltmeisterschaften gewonnen, wenn er nicht wäre. Ich kann also nachvollziehen, warum die nicht allzu glücklich sind, aber nichtsdestotrotz ist er da und einfach komplett dominant", ist sein Erklärungsansatz.

Horner betont das Fundament der Beziehung zu Vettel

Dass Vettel noch lange da sein wird, und zwar im "Bullen"-Stall, glaubt Teamchef Horner. "Fest steht: Sebastian macht einen phänomenalen Job, und wir stellen ihm das Werkzeug hin, mit dem er sein Potenzial abrufen kann. Warum sollte er also woanders fahren wollen?", fragt der Brite gegenüber 'Sport Bild' in den Raum.

Vettels Red-Bull-Kontrakt wurde im Juni bis Ende 2015 verlängert. Einen längerfristigen Vertrag für seinen Spitzen-Piloten kann sich Horner logischerweise mehr als vorstellen. "Natürlich wäre ich glücklich, ihm einen zu geben", sagt er, hebt aber gleichzeitig hervor: "Ein Vertrag ist wertlos, wenn beide Seiten sich nicht sowieso trauen und respektieren. Unsere Beziehung zu Sebastian beruht auf genau diesem Fundament. Das ist wie in einer Ehe. Und unsere ist voller Liebe, Vertrauen und Respekt."