Blauer Brief? Di Resta bei Force India auf dem Prüfstand

Force-India-Pilot Paul di Resta steckt in der Krise - Teamchef-Stellvertreter Robert Fernley stellt klar, dass er sich nun befreien muss, will er weiter im Team bleiben

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Grand Prix von Indien will man sich bei Force India über die Fahrer für die kommende Saison Gedanken machen. Derzeit gibt es viele mögliche Varianten: McLaren würde gerne seinen Juniorpiloten Kevin Magnussen in der Formel 1 parken, damit dieser Erfahrung sammeln kann - diese Saison ist Force India noch McLaren-Kunde, das Team aus Woking könnte dem finanzschwachen Rennstall einen derartigen Deal mit einem finanziellen Entgegenkommen also durchaus schmackhaft machen.

Titel-Bild zur News: Paul di Resta

Paul di Resta steht bei den kommenden Rennen unter Zugzwang Zoom

Auch der scheidende Ferrari-Pilot Felipe Massa, der über ein attraktives Sponsorenpaket verfügt, macht sich Hoffnungen. Und sollte Nico Hülkenberg bei Lotus oder McLaren nicht berücksichtigt werden, wäre für ihn ein Force-India-Comeback ebenfalls eine mögliche Variante.

Krise gefährdet di Restas Saisonbilanz

Nicht auszuschließen ist aber auch, dass Vijay Mallya seinen aktuellen Fahrern treu bleibt, auch wenn diese zuletzt nur noch selten punkteten. Doch das liegt nur bedingt an Adrian Sutil und Paul di Resta, da das Auto seit den Reifenänderungen ab dem Grand Prix von Deutschland nicht mehr konkurrenzfähig ist.

Di Resta hat derzeit zehn WM-Punkte mehr auf dem Konto als sein Teamkollege - dennoch fiel er bei den vergangenen drei Grands Prix mit Fahrfehlern auf: In Monza donnerte er in der Anfangsphase Romain Grosjean ins Heck, in Singapur und in Yeongam crashte er ohne Fremdbeteiligung. Ein Entscheidungskriterium für Force India?

Nicht, wenn man den Worten des stellvertretenden Force-India-Teamchefs Robert Fernley Glauben schenkt. "Man muss sich die gesamte Saison ansehen", sagt er gegenüber 'Autosport'. "Dann sind da ein paar fantastische Ergebnisse und ein paar schlechte, man muss das dann abwägen und am Ende ein Urteil fällen. Einzelergebnisse sollte man da nicht heranziehen."

Fernley stellt di Resta Rute ins Fenster

"Paul muss jetzt einen klaren Kopf bekommen, sich konzentrieren, weiterfahren und Ergebnisse abliefern." Robert Fernley

Damit das Urteil am Ende positiv ausfällt, sollte di Resta seine Krise allerdings bald hinter sich bringen, schließlich hat er mit den Rennen in Japan und Indien möglicherweise nur noch zwei Chancen, um einen positiven Eindruck zu hinterlassen. Fernley drückt auf positive Art aus, dass es für den Schotten um einiges geht: "Wenn wir Paul nicht vertrauen würden, dann hätten wir ihn erst gar nicht ins Auto gesetzt. Er muss jetzt einen klaren Kopf bekommen, sich konzentrieren, weiterfahren und Ergebnisse abliefern."

Auf die Frage, ob di Restas Zukunft nun davon abhängt, wie er auf die das Saison-Zwischentief reagieren wird, antwortet Fernley unmissverständlich: "Ja, mehr als von allem anderen."

Folgen Sie uns!