Force India: McLaren kein realistisches Ziel mehr

Teamchef-Stellvertreter Robert Fernley gibt den Kampf gegen McLaren nicht auf, weiß aber, dass Force India eher nach hinten und auf 2014 schauen sollte

(Motorsport-Total.com) - 14 Punkte fehlen Force India bei sechs noch ausstehenden Rennen auf den fünften Platz in der Konstrukteurs-WM. Gegner McLaren landete heute in Singapur einen 10:1-Etappensieg nach Punkten und setzte sich damit weiter von Adrian Sutil und Paul di Resta ab. Dabei hätte es auch ganz anders kommen können.

Titel-Bild zur News: Robert Fernley

Robert Fernley weiß, dass es schwierig wird, McLaren noch zu überholen Zoom

Dann nämlich, wenn di Resta ins Ziel gekommen wäre. Der Brite schied an zehnter Stelle liegend in der 55. von 61 Runden aus. "Wir wissen noch nicht, was das Problem verursacht hat - das müssen wir uns erst anschauen", erklärt der stellvertretende Teamchef gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Das war ein sechster Platz, den wir mit Paul sonst für möglich gehalten hätten, und das wäre von seinem Startplatz aus ein überragendes Ergebnis gewesen."

Tatsächlich ging der sechste Platz am Ende des Rennens an Felipe Massa, den di Resta zum Zeitpunkt seines Ausfalls noch hinter sich hatte. Die einzige positive Randnotiz: Durch den Mauerkuss rutschte Sutil noch in die Top 10 und holte einen Zähler. "Adrians Rennen war ein harter Kampf, von Anfang an, aber er hat gute Arbeit geleistet und einen Punkt geholt", so Fernley, der die "gute Gesamtstrategie" des Teams im Nachtrennen lobt.

Fakt ist jedoch, dass McLaren nach und nach enteilt, "aber das ist nicht unsere Hauptsorge. Es wäre zwar sehr schön, den Kampf mit McLaren aufzunehmen, aber für uns ist wichtiger, uns nach hinten abzusichern", blickt Fernley auf Toro Rosso, die mit 31 Punkten genau halb so erfolgreich waren wie Force India. Und er ergänzt: "Wir müssen da realistisch bleiben. Wenn wir Fünfter werden möchten, dann müssten wir die Weiterentwicklung wieder aufnehmen."


Fotos: Force India, Großer Preis von Singapur, Sonntag


"Theoretisch hätten wir heute wieder näher rankommen können, wenn Paul Sechster geworden wäre. Wir geben in den Rennen nicht auf, aber so ein sechster Platz bedeutet einen Verlust von zehn Punkten. Wir geben den Kampf gegen McLaren nicht auf, aber in erster Linie müssen wir sicherstellen, dass wir unseren sechsten Platz halten", unterstreicht er.

Stattdessen konzentriert sich das Team schon auf 2014. Und: "Wir wollen alle Gelegenheiten nutzen, die sich uns bieten, um an McLaren dranzubleiben. Heute war so eine Gelegenheit, die wir aus irgendeinem Grund nicht nutzen konnten. Mit diesem sechsten Platz wären wir nicht nur näher an McLaren herangekommen, sondern wir hätten uns auch nach hinten Luft verschafft", meint Fernley abschließend.