• 08.09.2013 20:23

  • von Fabian Hust

Ferrari zufrieden: Tolle Leistung beim Heimrennen

Auch wenn es mit dem Sieg vor heimischem Publikum in Monza am Ende nicht klappte, zeigt man sich bei Ferrari zufrieden

(Motorsport-Total.com) - Gegen Sebastian Vettel hatte Fernando Alonso beim Großen Preis von Italien keine Chance, aber zumindest Mark Webber konnte er als Zweiter hinter sich lassen. Am Australier scheiterte Teamkollege Felipe Massa unterdessen nur ganz knapp. Der Brasilianer musste sich am Ende mit der vierten Position zufrieden geben.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso freute sich, dass er mit den Ferrari-Fans feiern durfte Zoom

"Es ist immer ein besonderes Gefühl, auf das Monza-Podium zu steigen", so Alonso. "Denn es ist das Einzige, auf dem du die ganze Liebe spüren kannst, welche die Fans für das Team empfinden, und es ist der beste Preis am Ende eines beinahe perfekten Wochenendes. 'Beinahe' deswegen, weil unsere Rivalen in der Meisterschaft gewonnen haben, und dafür übermitteln wir ihnen unsere Glückwünsche."

"Wir waren sowohl am Freitag als auch am Samstag gut unterwegs, haben beide Autos in die Top 5 bekommen, aber Red Bull war in der Lage, besser zu sein. Als Vettel an die Box kam, fuhren wir immer noch grüne Sektorenzeiten, und aus diesem Grund entschieden wir uns dazu, den Rennabschnitt so lange wie möglich in die Länge zu ziehen, solange Webber nicht zur Gefahr werden würde."

Ferraris Taktik-Trick ging nicht auf

"So hätten wir versuchen können, Vettel auf den harten Reifen zu schnappen, die um ein paar Runden besser waren. Wir haben unser Bestes gegeben, und selbst wenn wir im Hinblick auf unsere Meisterschaftschancen realistisch sind, und es keine einfache Angelegenheit ist, in den verbleibenden paar Rennen einen Rückstand von 53 Punkten aufzuholen, kann in der Formel 1 alles passieren, und wir werden immer an unsere Chancen glauben, bis wir in Brasilien die Ziellinie überqueren, und wir werden immer alles probieren."

"Ich bin mit meinem Rennen sehr zufrieden", so Massa. "Es lief von Beginn an fantastisch, Dank eines guten Starts, dank dem ich um zwei Positionen nach vorn kam. Die Geschwindigkeit war auf beiden Mischungen gut, und wir waren das gesamte Rennen konstant unterwegs. Es war schade, dass ich beim Boxenstopp eine Position an Webber verlor, denn heute hatten wir das Podium zum Greifen nah, und es wäre brillant für unsere Fans bei unserem Heimrennen gewesen, das feiern zu können."

"Heute war das Überholen nicht einfach, denn wenn man sich hinter einem anderen Auto befindet, verliert man eine Menge Abtrieb, besonders im zweiten Sektor. Alles in allem verlief das Wochenende für mich und das gesamte Team sehr positiv. Wir haben zahlreiche Punkte nachhause gefahren, aber wir wissen, dass wir immer noch eine Menge Arbeit zu erledigen haben, wenn wir uns verbessern wollen. Diesbezüglich werde ich bis zum Ende der Meisterschaft mein Bestes geben."

Alles versucht, aber Vettel war einfach zu stark

"Heute haben wir mit allem uns zur Verfügung stehenden versucht, mit dem Führenden im Rennen mitzuhalten", so Teamchef Stefano Domenicali. "Aber angesichts Vettels Leistung konnten wir am Ende nicht besser abschneiden. Ich gratuliere ihm dazu. Wir wissen, dass wir es mit sehr starken Gegnern zu tun haben, aber ich bin zufrieden, dass ich Ferrari konkurrenzfähig fahren sehen konnte. Wir waren das einzige Team, das versucht hat, Red Bull unter Druck zu setzen."

"Es ist normal, dass man Bedauern verspürt, denn hier in Monza wollen wir unsere Fans für ihre unglaubliche Unterstützung belohnen, was ein großartiger Anreiz dafür ist, niemals aufzugeben."

"Der Rückstand in der Fahrermeisterschaft ist angewachsen, aber in der Konstrukteurswertung haben wir es geschafft, auf den zweiten Platz nach vorn zu kommen. Hinzu kommt, dass vier Ferrari-Motoren in den Top 7 über die Ziellinie gefahren sind, was ein sehr beeindruckendes Ergebnis ist."

Ferrari hofft "auf etwas Glück" im Titelkampf

"Nun müssen wir die aktuelle Form aufrechterhalten und bereit sein, jede Möglichkeit zu nutzen, die sich uns auftun könnte. Dabei zählen wir auf der Zuverlässigkeit, die von nun an bis zum Ende der Saison eine wichtige Rolle spielen wird. Gleichzeitig hoffen wir auf etwas Glück."

"Heute fuhr Fernando ein makelloses Rennen, in dem er dem Druck von Webber widerstanden hat, der ebenfalls sehr konkurrenzfähig war. Es ist für Felipe sehr schade, der ein großartiges Rennen fuhr, dass er das Podium knapp verpasste, das er absolut verdient hätte."

"Singapur wird wichtig sein, denn dies wird unser Niveau an Konkurrenzfähigkeit auf einem Kurs für viel Abtrieb enthüllen. Der Ausgang dieses Rennens wird uns auch eine Hilfe bei der Entscheidung sein, wie wir graduell unsere Ressourcen auf das Projekt für 2014 umlenken. Während wir dieses Jahr nach wie vor eine rechnerische Chance haben, werden unsere Anstrengungen diesbezüglich nachlassen."

Nur strategisch ein einfaches Rennen

"So, wie das hier in Monza traditionell der Fall ist, hatten wir ein sehr hartes Rennen erwartet", so Pat Fry, Technischer Direktor des Teams. "Und einmal mehr war es dieses Jahr ein extrem knapper Kampf vom Start bis ins Ziel. Es fiel nicht schwer, das Rennen in Bezug auf die Strategie zu interpretieren, denn schon vom Training am Freitag an war vorherzusehen, dass die Abnutzungslevel der Reifen bedeuten, dass ein Stopp ausreichend ist."

"Nach einem seiner großartigen Starts verlor Felipe den Platz, den er gegenüber Webber gewonnen hatte, da sie den Stopp von Webber nach vorn zogen, sodass er einen ausreichend großen Vorteil gewann, um seinen dritten Platz behalten zu können. Von da an war der Abstand zwischen den beiden nie kleiner als eine Sekunde, sodass Felipe nie in der Lage war, DRS zu nutzen, um zu versuchen, näher zu kommen."

"Fernando erwischte ebenfalls einen großartigen Start, und seine Überholmanöver an Webber in der Roggia war das eines wahren Champions. Als Vettel an die Box kam, waren Fernandos Zeiten sehr konkurrenzfähig, und aus diesem Grund versuchten wir, seinen Stopp hinauszuzögern."


Fotos: Ferrari, Großer Preis von Italien, Sonntag


"Wir wussten, dass unser Leistungsdefizit auf harten Reifen größer sein würde als auf den Medium-Reifen, und wir versuchten, die frischeren Reifen in der Schlussphase des Rennens auszunutzen. Nun ist der europäische Teil der Saison zu Ende, und nun kommen die letzten paar Rennen rund um die Welt, während denen wir alles versuchen werden, um unsere direkten Gegner unter Druck zu setzen."