McLaren: Es gibt positive Anzeichen

McLaren-Sportdirektor Sam Michael sieht die Chrompfeile auf dem richtigen Weg - Die Zweistopp-Strategie in Ungern verschleierte die Fortschritte

(Motorsport-Total.com) - Im McLaren-Lager herrschte nach dem Grand Prix von Ungarn eine kleine Aufbruchstimmung. Sergio Perez sprach nach dem Qualifying vom "besten McLaren" den er je gefahren hat. Auch sein Teamkollege Jenson Button zeigte sich optimistisch, denn die Updates waren ein Schritt nach vorne. Der MP4-28 generiert nun fühlbar mehr Abtrieb im Heckbereich. Auf dem Papier waren diese Fortschritte schwierig zu erkennen. Jenson Button kam als Siebter ins Ziel und hatte nach 70 Runden einen Rückstand von 54 Sekunden auf den Sieger. Perez schaffte im Qualifying zwar den Einzug in die Top 10, doch nach einer schlechten Startrunde sah er die karierte Flagge schließlich als Neunter.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button fehlte im Ziel fas eine Minute auf Sieger Lewis Hamilton Zoom

Von McLaren war im Laufe des Wochenendes zu hören, dass man auf dem Hungaroring den neu gefundenen Speed nicht zeigen konnte. Das hatte auf der einen Seite mit der Streckencharakteristik zu tun. Button macht sich für die schnelle Strecke in Spa-Francorchamps größere Hoffnungen. Zum anderen wählte McLaren im Rennen bei beiden Autos eine Zweistopp-Strategie und musste im Rennen die Reifen schonen. Deshalb ist das Tempo nur schwer mit der unmittelbaren Konkurrenz zu vergleichen.

"Man kann seine eigene Strategie fahren, wenn man andere Fahrer überholen kann", erläutert der Weltmeister von 2009. "Sobald man zu Strecken kommt auf denen Überholen einfacher geht, kann man die optimale Performance fahren. Dann sieht man besser wo man steht. Ich glaube es gibt Anzeichen, dass die nächsten Rennen positiver sein können, aber ich möchte nichts vorhersagen. Wir sind nicht dort, wo wir sein sollten."

Auch McLaren-Sportdirektor Sam Michael sieht Fortschritte, die in Ungarn aufgrund der genannten Gründe nicht so offensichtlich waren. "Ich glaube, dass wir viel stärker hätten sein können, wenn wir unsere eigene Strategie und drei Stopps hätten fahren können", meint der Australier im Gespräch mit Journalist Adam Cooper. "Wir konnten aufgrund des Verkehrs keine Dreistopp-Strategie fahren, einige der Jungs an der Spitze konnten das."


Fotos: McLaren, Großer Preis von Ungarn


"Sir kamen gerade genau in das richtige Fenster, um die Rundenzeiten zu fahren. Hätten wir das versucht, dann wären wir in den Verkehr zurückgefallen. Deshalb haben wir nur zwei Stopps gemacht. Da es aber heißer wurde, glaube ich, dass drei Stopps besser gewesen wären. Dadurch hätten wir die Reifen nicht so stark schonen brauchen." Dennoch fehlt McLaren weiterhin noch einige Zeit zu den derzeit schnellsten Autos von Red Bull, Lotus und Mercedes.

Sam Michael

McLaren-Sportdirektor Sam Michael sieht Fortschritte beim MP4-28 Zoom

Michael ist aber zuversichtlich, dass nun der richtige Weg eingeschlagen wurde: "Es gibt positive Anzeichen, aber die Plätze sieben und neun sind nicht das, was wir uns erwarten. Wir machen die richtigen Sachen, aber wir haben es noch nicht geschafft. Es ist für uns noch ein weiter Weg. Wir wollen bald zurück an der Spitze sein." In der WM liegt McLaren nach zehn Rennen auf Position sechs. Der Rückstand auf Force India konnte mittlerweile auf zwei Punkte reduziert werden.