• 08.09.2012 19:23

  • von Dieter Rencken

Fernley: Würden unsere Fahrer gehen lassen

Im Falle von ernstgemeinten Wechselabsichten würde Force India sowohl Paul di Resta als auch Nico Hülkenberg ziehen lassen - allerdings nicht zu jedem Team

(Motorsport-Total.com) - Beide Force-India-Piloten werden momentan mit einem Teamwechsel in Verbindung gebracht: Paul di Resta könnte 2013 für McLaren an den Start gehen - vorausgesetzt Lewis Hamilton wechselt zu Mercedes - und Nico Hülkenberg könnte bei Ferrari das zweite Cockpit neben Fernando Alonso besetzen.

Titel-Bild zur News: Robert Fernley

Robert Fernley und Force India pflegen beste Beziehungen zu den Top-Teams

Nach dem Qualifying in Monza spricht Vize-Teamchef Robert Fernley davon, dass man beide Fahrer am liebsten im Team halten würde, im Falle von ernsthaften Wechselabsichten diese jedoch nicht mit aller Macht im Team halten wolle. In Frage kämen jedoch ausschließlich Mercedes, McLaren und Ferrari, zu denen man laut eigenen Angaben beste Beziehungen pflegt.

Das Qualifying in Italien verlief für Force India übrigens alles andere als optimal: Zwar belegte di Resta Platz vier, muss aufgrund eines Getriebewechsels jedoch fünf Plätze weiter hinten starten. Hülkenberg geht wegen eines im Qualifying aufgetretenen Problems mit dem Benzindruck vom letzten Platz in den Grand Prix über 53 Runden.

Frage: "Wie verlief der heutige Tag für euch?"
Robert Fernley: "Für uns war das ein bittersüßer Tag. Paul fuhr natürlich unglaublich gut und ich hatte schon gehofft, dass er Dritter werden würde. Doch dann hat Felipe ihn noch gekriegt. Die Strafe ist dann natürlich bitter. Bei Nico müssen wir noch genau herausfinden, woran es lag. Wir glauben aber, dass es ein Problem mit dem Benzindruck war. Er hätte heute aber ebenfalls vorne mit dabei sein können."

Frage: "Was glaubst du ist von Pauls neuntem Startplatz aus möglich?"
Fernley: "Ich denke, dass wir das gleiche Ziel haben wie alle anderen auch: Nach vorne zu kommen und so viele Positionen wie möglich gutzumachen. Und das mit einer Ein-Stopp-Strategie, die wohl die meisten fahren werden."

Frage: "Habt ihr für Nico eine alternative Strategie gewählt?"
Fernley: "Das werden wir uns anschauen, aber ich bin noch nicht sicher, wie die aussehen wird."

Frage: "Wie weit seid ihr bei der Festlegung eures Fahrerpaarung fürs nächste Jahr?"
Fernley: "Die steht schon fest. Unsere Fahrer sind langfristig an uns gebunden, also ist das bei uns gar kein Thema. Sollte es irgendwelche Wechsel geben, dann sind nicht wir es, die sie einleiten werden."

Frage: "Gibt es in den Fahrerverträgen nicht eine Klausel, die besagt, dass sie nur bleiben müssen, wenn man sich in der Konsrukteurs-WM verbessert? Dass ihnen das Team bei einem Wechsel dann nicht im Weg steht? Es steht ja im Raum, dass Nico künftig für Ferrari und Paul für McLaren fahren könnte..."
Fernley: "Vijay (Mallya, Teamchef bei Force India; Anm. d. Red.) hat ja immer klar gesagt, dass er weder Paul noch Nico hergeben möchte. Andererseits kann man einen Fahrer auch nicht dazu zwingen, im Team zu bleiben, weil man ja nicht sein Herz in die Hand nehmen kann. Wenn wir also ein Angebot von den vier Top-Teams bekommen, dann müssen wir kooperieren und die kommerziellen Dinge mit ihnen klären. Wie Vijay es auch immer gesagt hat: Wir wollen unsere Fahrer nicht daran hindern, sich weiterzuentwickeln."

Frage: "Ihr würdet eure Fahrer also gehen lassen, wenn eines der vier Top-Teams anfragen würde?"
Fernley: "Red Bull ausgenommen, pflegen wir zu allen dieser Teams gute Beziehungen. Mercedes ist unser Partner, McLaren ist unser Partner und zu Ferrari haben wir durch Jules (Bianchi, Testfahrer; Anm. d. Red.) eine sehr gute Beziehung. Sollte ein Wechsel erfolgen, dann kämen nur diese drei Teams dafür in Frage."

Frage: "In dieser Woche gab es Meldungen, wonach euer Sponsor Sahara 2,5 Milliarden Euro an Investoren zurückzahlen muss. Welchen Effekt hat das aufs Team? Oder hat es überhaupt einen Effekt?"
Fernley: "Momentan hat das keine Auswirkungen. Ich weiß nicht, ob das in Zukunft auch so sein wird. Aber das bezweifle ich. Das ist zwar eine riesige Summe, aber Sahara ist ein riesiges Unternehmen. Es ist ein sehr komplexes Thema, das wir nicht wirklich verstehen, es ist wirklich eine sehr indische Angelegenheit."


Fotos: Force India, Großer Preis von Italien, Samstag


Frage: "So wie ich das verstehe, geht es dabei nicht um wirkliches Geld, sondern es sind Investitionen, die zurückerstattet werden. Sie haben das Geld also nicht wirklich verloren, sondern mussten es nur zurückgeben."
Fernley: "Ja, das ist wie bei Hedgefonds. Das Geld wird einfach zurückgezahlt. Es ist daher keine große Sache."

Frage: "Wie sieht eure Zielvorgabe für die restliche Saison aus?"
Fernley: "Wir wollen den Rückstand auf Sauber aufholen und den Vorsprung auf Williams ausbauen. Das ist momentan unser Hauptziel."

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