• 06.08.2012 16:15

  • von Dominik Sharaf

Webber über Newey: "Der Steve Jobs der Formel 1"

Der Red-Bull-Pilot zieht Parallelen zum Apple-Gründer - Bei Red Bull schätzt man den britischen Stardesigner und will Kontinuität in der Entwicklungsabteilung

(Motorsport-Total.com) - Adrian Newey hat im Laufe seiner Karriere in der Formel 1 acht Autos entworfen, mit denen seine Arbeitgeber Williams, McLaren und Red Bull Weltmeistertitel bei den Konstrukteuren gewannen. In einer Zeit, in der die technischen Feinheiten und Innovationen in der Grauzone des Regelwerks eines Boliden zentraler für dessen Erfolg auf der Rennstrecke geworden sind, schätzt die Königsklasse Superhirne wie den 53-Jährigen. "Ist er der Steve Jobs der Formel 1?", fragt Mark Webber im Gespräch mit 'Reuters'.

Titel-Bild zur News: Adrian Newey (Technischer Direktor, Red Bull)

Adrian Newey gilt als einer der besten Konstrukteure im Motorsport

Der Australier, der mit dem RB8 in den Genuss der aktuellsten Newey-Mode kommt, erklärt den Vergleich zum verstorbenen Apple-Gründer: "Wenn Steve Jobs nicht aufgetaucht wäre und gesagt hätte, dass der erste Apple-Computer derjenige ist, den man haben muss, dann hätten wir heute nicht unsere iPads", so Webber, der in der gemeinsamen Rolle des technischen Trendsetters eine Parallele sieht. "Und genau das tut Adrian."

Der in Shakespeare-Stadt Strarford-Upon-Avon geborene Newey studierte in Southampton Luft- und Raumfahrttechnologie, ehe er seine Karriere im Motorsport begann. Seine erste Stelle trat er beim Fittipaldi-Team an, danach verschlug es ihn zu March. Nach einem Abstecher in die USA, wo er siegreiche IndyCar-Fahrzeuge konstruierte, kehrte er Mitte der achtziger Jahre nach Europa zurück und setze seine beispiellose Erfolgsserie fort.

Helmut Marko ist sich nach eigener Aussage zwar darüber im Klaren, wie wertvoll Newey für Red Bull ist, betont gegenüber 'Formula1.com' aber auch die Rolle der übrigen Mitarbeiter in der Designabteilung: "Man muss aber auch sehen, was in den vergangenen vier Jahren kontinuierlich um ihn herum aufgebaut wurde. Wir haben keine Schlüsselposition verändert - und da spreche ich von 50 Leuten, wenn nicht sogar mehr", so der Motorsport-Berater.

Marko erkennt hier die Basis für den Erfolg der Österreicher. "Das erklärt, warum wir an der Spitze sind und uns von Rückschlägen schnell erholen." Da ist es ganz normal, dass der Rest des Feldes neugierig bis skeptisch wird, findet Marko: "Natürlich scheuen es unsere Konkurrenten nicht, für Störfeuer zu sorgen, aber das ist Teil des Spiels." Und auch Webber kennt Spionage in der Boxengasse: "Wir wissen, dass es viele Teams gibt, die kopieren. Das tragen wir mit Fassung."