• 27.07.2012 21:11

Pirelli erwartet Rennen "mit ungewissem Ausgang"

Kräftiger Regen hatte bereits die freien Trainings in Großbritannien und Deutschland geprägt. Nun regnete es auch am heutigen Freitagnachmittag auf dem Hungaroring

(Motorsport-Total.com) - Für dieses Rennwochenende hat Pirelli die mittelharten P Zero White und die weichen P Zero Yellow nominiert. Weil der Reifenhersteller darauf verzichtete, in Ungarn Reifenmischungen für die kommende Saison testen zu lassen, stand den Teams das übliche Kontingent von elf Reifensätzen zur Verfügung.

Titel-Bild zur News: Paul Hembery

Paul Hembery ist selbst gespannt, wie das Rennen ausgeht...

Es besteht aus sechs Sätzen Slicks der härteren Mischung sowie aus fünf Sätzen mit der weicheren Mixtur. Sie können ab Freitag jederzeit eingesetzt werden. Weil es während des Trainings am Nachmittag zu regnen begann, durfte jeder Fahrer einen Satz Intermediates nutzen, den er nach dem Training zurückgeben musste.

Als das zweite freie Training begann, betrug die Außentemperatur 29 Grad Celsius, während auf der Strecke 45 Grad gemessen wurden. Die Fahrer nutzten die Gelegenheit, die Performance und den Leistungsabbau beider Mischungen bei unterschiedlichen Tankfüllungen zu testen. Diese Informationen sind für das Entwickeln der Rennstrategie maßgeblich.

Dabei die richtige Entscheidung zu treffen, ist in Ungarn noch wichtiger als sonst, denn auf dem schmalen, engen Kurs ist das Überholen sehr schwer. Weil die Strecke über das Jahr wenig genutzt wird und zudem der letzte Streckenabschnitt neu asphaltiert wurde, veränderte sich die Fahrbahnoberfläche im Laufe des Tages beträchtlich, je mehr Reifengummi sich darauf ablagerte.

Zudem beeinflussten die wechselhaften Bedingungen und der Regen die Temperatur auf der Strecke, die sich zum Ende der zweiten Trainings-Session abkühlte. Doch trotz widriger Witterungsverhältnisse gab es viel Aktion auf der Piste, und sämtliche Mischungen wurden eingesetzt.

Alle Fahrer begannen die zweite Einheit des freien Trainings mit den Medium-Reifen. Lotus Pilot Romain Grosjean wechselte als erster auf die weichen Slicks. Schnell folgten die anderer Fahrer seinem Beispiel, denn vor dem angekündigten Regen wollten sie unbedingt noch einige Erfahrungen mit dem P Zero Yellow sammeln.

Bevor der Regen einsetzte, hatte Fernando Alonso von Ferrari auf den weichen Slicks die bis dahin schnellste Zeit vorgelegt. Danach gelang McLaren Fahrer Lewis Hamilton mit 1:21.995 Minuten die Tagesbestzeit, nachdem zwischenzeitlich Kimi Räikkönen (Lotus) am Schnellsten unterwegs gewesen war.

Bereits beim ersten freien Training am Morgen war Hamilton mit 1:22.821 Minuten auf den P Zero White die schnellste Runde gefahren, gefolgt von seinem Teamkollegen Jenson Button. Insgesamt absolvierte Hamilton am Vormittag 30 Runden und war damit länger als jeder andere Fahrer auf der Strecke. Sämtliche Piloten nutzen während der ersten Trainingseinheit den Mediumreifen.

Pirellis Motorsport Direktor Paul Hembery kommentiert: "Obwohl wir für Ungarn die gleichen Reifen nominiert haben wie für den Großen Preis von Deutschland, sind die Bedingungen völlig unterschiedlich. Das unterstreicht die Eigenschaft unserer Reifen, für ein weites Spektrum von Wetter- und Streckenbedingungen einsetzbar zu sein. Auf Grund des Streckendesigns des Hungarorings ist Fahrpräzision der Schlüssel, um flüssig durch das Kurvengeflecht zu kommen."

"Natürlich ist dabei besonders der Grip der Vorderreifen entscheidend. Die Teams können die Lenkpräzision verbessern, wenn sie am Setup arbeiten, aber das kann den Reifenverschleiß erhöhen. Daher ging es auch heute in erster Linie darum, den besten Kompromiss beim Setup zu finden. Dies geschah unter schwierigen Bedingungen."


Fotos: Großer Preis von Ungarn, Freitag


"Erneut hat es während des Trainings geregnet. Aber bei einer 50-prozentigen Regenwahrscheinlichkeit für das Rennen am Sonntag war dies eine gute Gelegenheit, nicht nur etwas darüber zu erfahren, wie sich das Fahrzeug unter diesen Bedingungen verhält. Wir sahen auch, dass auf der Strecke einige Passagen deutlich schlechter abtrockneten als andere."

"Auf Grund des Regens konnten die Teams mit den weichen Reifen keine langen Stints mit vollem Tank fahren. Weil das ihre strategischen Vorbereitungen auf das Rennen beeinflusst, wird dieser Aspekt daher morgen bei der letzten Trainings-Session im Vordergrund stehen."

"Wenn es trocken bleibt, erwarten wir zwischen der weichen und der mittelharten Mischung einen Zeitunterschied von etwa 0,8 Sekunden pro Runde. Aber angesichts so zahlreicher Unwägbarkeiten steht uns ein weiteres Rennen mit ungewissem Ausgang bevor. Es wird viel davon abhängen, ob wir morgen ein trockenes Qualifying erleben."