Hamashima: "Der Hauptgrund ist Fernando selbst"

Hirohide Hamashima zeigt sich nach einem halben Jahr in Ferrari-Diensten von seinem neuen Arbeitsumfeld begeistert und lobt vor allem Fernando Alonso

(Motorsport-Total.com) - Nach seinem dritten Saisonsieg am vergangenen Sonntag in Hockenheim führt Ferrari-Pilot Fernando Alonso die Weltmeisterschaft mit 34 Punkten Vorsprung auf seinen schärfsten Verfolger - Red-Bull-Pilot Mark Webber - an.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso und Hirohide Hamashima

Hirohide Hamashima ist von Fernando Alonso schwer beeindruckt

Neben dem stark verbesserten Ferrari F2012 ist der aktuelle WM-Stand vor allem auf Alonso selbst zurückzuführen, der das Team immer wieder motiviert und sich auch am Lenkrad kaum eine Blöße gibt. Seinen einzigen nennenswerten Fahrfehler lieferte der Spanier im Training zum Grand Prix von Australien ab, als er den roten Boliden im Kiesbett versenkte. In den Rennen selbst fuhr Alonso in der ersten Saisonhälfte makellos.

Auch für den inzwischen für Ferrari tätigen, ehemaligen Bridgestone-Entwicklungschef Hirohide Hamashima steht fest: "Ich denke, der Hauptgrund, weshalb Fernando nun die Meisterschaft anführt, ist Fernando selbst." Auch die Strategie und das Verständnis der Pirelli-Reifen würden eine Rolle spielen, nach Ansicht des Japaners aber eine kleinere.

"Ferrari hat das Potenzial, ein Auto während der Saison zu verbessern. Das haben sie schon in den vergangenen Jahren unter Beweis gestellt und haben sie schon immer gut gemacht", zeigt sich Hamashima, der im Winter nach Maranello kam, von seinem neuen Arbeitsumfeld angetan. "In diesem Jahr ist das nicht anders. Ferrari konzentriert sich darauf, das Auto schneller zu machen."

All diese Punkte ordnet Hamashima aber erst hinter den Verdiensten Alonsos ein, wenn es darum geht, die jüngste Ferrari-Renaissance zu begründen: "Fernando führt das Team sehr gut", lobt er. "Natürlich kann es im Jahresverlauf einmal zu Spannungen kommen, doch ich glaube, er kann die Leute bei der Stange und motiviert halten - und das bis zum Saisonende."


Fotos: Ferrari, Großer Preis von Ungarn


Die Tifosi betiteln den Spanier angesichts seiner Künste sowohl als Rennfahrer als auch als Motivator bereits mit "Maestro". Davon fühlt sich Alonso zwar geschmeichelt, hält aber mit einem Lächeln fest: "Bei Ferrari nennen sie mich ganz normal Fernando."

Für Wurz ist Alonso der augenblicklich beste Fahrer

Ex-Formel-1-Pilot Alexander Wurz merkt im Zusammenhang mit der Alonso-Euphorie an, dass er "noch nie einen schlechten Alonso gesehen" habe. "Seit Beginn seiner Karriere - egal mit welchem Reifenhersteller, mit welchem Team, egal welches Setup, egal welche Strecke, egal ob trocken, ob nass, ob Qualifying oder Rennen - ist dieser Alonso immer gut", staunt der Österreicher gegenüber 'Sky'.

Der aktuelle Fahrercoach im Williams-Team geht noch einen Schritt weiter: "Das macht ihn unterm Strich für mich zum besten Fahrer, den es im Augenblick gibt. Trotz "ein bisschen Glück zu Saisonbeginn", ist es auch für den Österreicher "unglaublich, wie Ferrari es geschafft hat, das Auto von einer Gurke zu einem absoluten Topauto umzubauen - auch da steckt Alonso dahinter."

"Ich kenne ein paar Ingenieure und weiß, dass er immer Gas gibt", plaudert Wurz aus dem Nähkästchen und kommt angesichts des derzeitigen Punktevorsprungs von Alonso zum Schluss: "Ich muss meinen imaginären Hut vor diesem Mann ziehen, denn er gibt nie auf. Dieser WM-Stand gebührt ihm."