• 23.07.2012 14:45

  • von Dominik Sharaf

Die Sonne scheint in Ungarn für Sauber

Kamui Kobayashi hofft auf hohe Temperaturen, die den Schweizern in die Karten spielen - Mit einem besseren Qualifying will Sergio Perez die Top 10 angreifen

(Motorsport-Total.com) - Nach einem starken Rennen in Hockenheim, bei dem Sauber mit 20 WM-Punkten sein bisher bestes Teamresultat in der laufenden Saison erzielte, reist das Schweizer Team mit frischem Selbstvertrauen zum Grossen Preis von Ungarn. Kamui Kobayashi und Sergio Perez, in Deutschland auf den Rängen vier und sechs, wollen den Speed des Autos nutzen und in Budapest für das nächste Spitzenergebnis sorgen. In der Konstrukteurs-WM liegt die Mannschaft aus Hinwil sogar in Reichweite zu Mercedes auf Platz fünf.

Titel-Bild zur News: Sergio Perez, Kamui Kobayashi

Sergio Perez (vorne) und Kamui Kobayashi wollen an Hockenheim anknüpfen

Entsprechend groß ist der Optimismus: "Früher kamen wir mit Strecken wie dem Hungaroring nicht zurecht, aber mit dem diesjährigen Auto ist das anders. Der C31 ist auch auf solch kurvenreichen Kursen schnell", meint Kobayashi. Teamkollege Perez bezeichnet die Strecke als "außergewöhnlich" und ist erwartungsvoll: "Wie der Stadtkurs in Monaco hat er viele Wechselkurven, insbesondere der mittlere Streckenabschnitt hat seine Tücken. Ich mag den Kurs und Budapest gefällt mir auch."

Verschmutzung macht Überholen schwierig

Was es braucht, um in Osteuropa schnell zu sein, erklärt Giampaolo Dall'Ara: "Die Strecke in Ungarn verlangt fast so viel Abtrieb wie die in Monaco, es folgt Kurve auf Kurve, und die Geraden sind vergleichsweise kurz", erklärt der leitende Ingenieur an der Rennstrecke und nennt die Unterschiede zum Fürstentum: "Anders als in Monaco sind die Kurven - überwiegend langsame und mittelschnelle - aber flüssiger. Dafür muss die Fahrzeugbalance passen."

Außerdem würden die Wechselkurven eine wichtige Rolle spielen, allen voran die von der langsamen Schikane bei Kurve sechs bis zur schnellen Passage in den Kurven zwei und drei. Dall'Ara kennt die Tücken: "Man kann auf dem Hungaroring die Ideallinie kaum verlassen. Links und rechts ist der Belag schmutzig. Oft windet es in der Nacht und es bläst den Sand wieder auf die Strecke", weiß er und folgert: "Das macht das Überholen schwierig und das Qualifying besonders wichtig."

Perez will starkes Qualifying abliefern

Dall'Ara warnt: "Das führt dazu, dass sich das Verhalten der Reifen von Freitag bis Sonntag signifikant verändern kann", so der Italiener, der die richtigen Pneus in der Garage zu haben glaubt: "Pirelli stellt die weiche und die mittlere Reifenmischung zur Verfügung, das ist jeweils eine Stufe härter als im vergangenen Jahr. Bei niedrigen Temperaturen wäre das eine konservative Wahl, aber es soll ja heiß werden am Rennwochenende, und insofern wird das passen."

Entsprechend fordert Perez: "Wir müssen weiter intensiv an unserer Leistung im Qualifying arbeiten, damit wir bessere Startpositionen herausholen können." Der Mexikaner erinnert an Misserfolge: "Aus diversen Gründen ging das mehrfach schief. Aber ich bin sicher, dass unser Auto auf der Rennstrecke von Budapest genauso schnell sein kann wie in Hockenheim", so Perez weiter. "Im vergangenen Jahr habe ich es dort in Q3 geschafft, und unser diesjähriges Auto ist erheblich besser als sein Vorgänger."

Sergio Perez

Kandidat für Q3: Sergio Perez will in Ungarn weit vorne starten Zoom

Mit gutem Gefühl in die Pause gehen

Kobayashi hofft auf gutes Wetter: "In letzter Zeit hatten wir ein paar Mal Schwierigkeiten, wenn es nass war, aber in Budapest ist das Wetter zum Grand Prix ja meistens sehr gut. Ich freue mich auf jeden Fall auf ein hoffentlich heißes und trockenes Rennwochenende", meint der Japaner und betont den richtungsweisenden Charakter: "Das Rennen ist auch deshalb wichtig, weil es das letzte vor der Sommerpause ist. Wer dort ein gutes Resultat erzielt, kann die Pause besonders genießen."

Der Deutschland-Grand-Prix hat Mut gemacht: "Nach unserem starken Rennen in Hockenheim stehen die Chancen gut, dass uns das gelingt", blickt Kobayashi voraus. Perez verspricht: "Ich werde alles geben an diesem Wochenende. Ich glaube, dass es für das gesamte Team wichtig ist, in Ungarn noch einmal ein gutes Ergebnis einzufahren, weil wir dann in die Sommerpause verschwinden, und das sollten wir alle in einer positiven Stimmung tun."


Fotos: Sauber, Großer Preis von Deutschland