Alonso: Auf dem Weg zum größten Triumph?

Für Silverstone-Polesetter Fernando Alonso wäre der WM-Titel auf Ferrari der größte Triumph seiner Karriere - Fans trauen ihm dieses Husarenstück zu

(Motorsport-Total.com) - Nach acht von 20 Rennen führt Fernando Alonso, dessen Ferrari-Team im Winter noch hoffnungslos unterlegen war, sensationell die Fahrer-WM an. Der Champion der Jahre 2005 und 2006 hat derzeit sogar 20 Punkte Vorsprung auf seinen ersten Verfolger Mark Webber, sodass er inzwischen zum ernsten Favoritenkreis gezählt werden muss.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Knapp mehr als 50 Prozent unserer Leser glauben an den WM-Titel 2012

Das sehen sogar unsere Leser so: Eine knappe Mehrheit von 50,43 Prozent glaubt laut Online-Voting (mehr als 1.000 abgegebene Stimmen), dass Alonso dieses Jahr Weltmeister wird. Doch von solchen Vertrauensbekundungen lässt sich der 30-Jährige nicht ablenken: "Es liegen noch zwölf schwierige Rennen vor uns", hält er im Interview mit der 'Welt' fest. "Bis jetzt gibt es niemanden im Fahrerlager, der behaupten kann, das beste Auto zu haben."

Aber er ist der einzige Fahrer, dem es gelungen ist, schon zwei Rennen zu gewinnen. "Ich stimme zu", räumt Alonso ein, "dass wir im Moment in einer etwas besseren Position sind als die Konkurrenz, weil wir die meisten WM-Punkte haben. Das hilft ein wenig bei der Entspannung." Denn wenn er in Silverstone, Hockenheim und Budapest zumindest konstant Punkte sammelt, wird er auf jeden Fall als einer der Spitzenreiter in die August-Sommerpause gehen.

Sollte es am Ende dann tatsächlich klappen, würde "ein Traum wahr werden", schwärmt Alonso: "Das wäre eine so große und emotionale Angelegenheit, dass ich sie mir im Moment gar nicht vorstellen kann. Alleine meine Siege für Ferrari waren die tollsten Erlebnisse in meinem Leben. Ferrari ist für mich pure Passion. Kein Formel-1-Team ist mit Ferrari vergleichbar. In so einem Umfeld eine WM zu gewinnen, wäre der absolute Höhepunkt meiner Karriere."

Dabei hatte noch vor einigen Monaten niemand mit Ferrari gerechnet. "Ich hatte es schon nach dem ersten Rennen gesagt: Ich war überrascht darüber, wie deutlich sie zurücklagen", meint etwa Jenson Button. "Bei Ferrari rechnest du aber stets damit, dass sie die Zeit finden werden. Das war eine gewaltige Aufgabe. Ja, ich bin überrascht, wie rasch sie das Blatt gewendet haben. An manchen Orten hatten sie wohl etwas Glück. Ich denke da zum Beispiel an Malaysia."

Doch seit einigen Wochen hängt das Projekt WM-Titel nicht mehr nur an Alonsos Genius, sondern es wird auch der F2012 immer schneller. "Sie haben in diesem Jahr klasse Arbeit geleistet", lobt Button. "Das gilt vor allem für Fernando. Er ist konstant und brachte es bisher immer auf die Reihe, als es nötig war. Sie haben das Beste aus dem gemacht, was ihnen 2012 zur Verfügung steht. Sehr viele Fehler sind ihnen jedenfalls nicht unterlaufen."