• 28.06.2012 09:29

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

London calling: Ecclestone will an die Themse

Der Formel-1-Promoter plant einen Kurs rund um die Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt und will aus eigener Tasche dafür aufkommen: "Besser als Olympia"

(Motorsport-Total.com) - Ein Formel-1-Rennen durch die Straßen von London könnte schneller Realität werden als sich das so Mancher hätte träumen lassen. Nach Informationen mehrerer britischer Tageszeitungen will Promoter Bernie Ecclestone schon am Donnerstagabend konkrete Pläne für das Event, einen persönlichen Herzenswunsch, vorlegen. "So wie die Dinge liegen, könnten wir es angehen und das Geld investieren. Bekommen wir grünes Licht, könnten wir es durchziehen", sagt der 81-Jährige im Gespräch mit der 'Times'.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone (Formel-1-Chef)

Vermächtnis London-Grand-Prix: Letztes Monument für Zampano Ecclestone?

Wie die 'Daily Mail' berichtet, geht es um 35 Millionen Pfund (rund 43 Millionen Euro), die Ecclestone persönlich aufwenden will - und zwar aus eigener Tasche. Die Strecke, ebenfalls Teil der geplanten Präsentation, soll an dem Buckingham Palace sowie dem Trafalgar Square vorbeiführen und 5,2 Kilometer lang sein. Auf den Tribünen könnten bis zu 120 000 Menschen Platz finden. Es wäre wohl einer der spektakulärsten Kurse der Formel-1-Geschichte.

Ecclestones persönlicher Triumph

Der in Ipswich geborene und in Bexleyheath aufgewachsene Ecclestone betont, seinem langjährigen Wohnort einen Gefallen tun zu wollen. "Das würde den Tourismus ankurbeln. Fantastisch für London, gut für England und viel besser als die Olympischen Spiele", überschlägt sich der Formel-1-Zampano. Ist der neue Grand Prix wirklich eine Wohltat für die Briten oder viel mehr für Ecclestone persönlich?

Einerseits würde sich der 81-Jährige damit ein Monument schaffen. Anderseits wäre es ihm mit dem eigenfinanzierten Projekt im Handumdrehen gelungen, die mediale Aufmerksamkeit vom Prozess um Ex-BayernLB-Vorstand Gerhard Gribkowsky abzulenken. Nachdem der am Mittwoch in München zu einer achteinhalb Jahren Haft verurteilt worden war, droht auch Ecclestone eine Anklage durch die Staatsanwaltschaft und der Formel 1 der Ausstieg von Mercedes.

Kein Rennen im Olympischen Park

Ein mögliches Rennen durch die Londoner Innenstadt würde auch das Aus für die Pläne der Firma Intelligent Transport Solutions Pläne bedeuten, die in der vergangenen Woche ein Konzept für ein Rennen durch den Olympischen Park und das Stratford Stadium vorgelegt hatte. Ecclestone hatte diesem Vorhaben eine entschiedene Absage erteilt.

McLaren rührte in der vergangenen Woche mehr oder weniger unfreiwillig die Werbetrommel für London. Die Truppe aus Woking wollte vor der Tower Bridge Promotion für den Grand Prix in Silverstone betreiben, lieferte mit dem Panorama aber unweigerlich einen Appetithappen für einen möglichen Straßenkurs. Hamilton ist skeptisch, was die London-Pläne anbelangt: "Ich weiß nicht, ob es sich dabei nur um eine Spekulation handelt", meint der Ex-Weltmeister.

Jenson Button und Lewis Hamilton in London

Mehr Realität als gewollt? Button und Hamilton posierten in der Londoner City Zoom

Hamilton will London unterstützen

Er ist fest entschlossen, einem Traditionsstandort die Treue zu halten: "So oder so sollten wir sicherstellen, dass wir auf jeden Fall in Silverstone bleiben", betont Hamilton, der deshalb aber keine ablehnende Haltung gegenüber London einnimmt: "Ich habe aber immer gesagt, dass ein Rennen dort ein großes Spektakel wäre. Das könnte eines der besten im ganzen Jahr werden. Ich würde es auf jeden Fall unterstützen", so der McLaren-Pilot.

Teamkollege Jenson Button outet sich als Fan seines Heimatlandes: "Die Rennen in Großbritannien waren schon immer absolut klasse. Entschuldigung an den Rest der Welt, aber ich bin halt sehr patriotisch", schmunzelt der Mann aus Frome und stärkt die dementierten Plänen für den Olympischen Park. "Die Anlage an sich ist fantastisch. Das werden wir in ein paar Wochen sehen. Dann treten dort einige große Athleten an. Und vielleicht haben wir ja einmal die Gelegenheit, dort zu fahren." Wohl eher nicht.

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