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Vettel: "Stadtkurse machen immer sehr viel Spaß"

In der Formel 1 entwickelt sich der Trend zu mehr Stadtkursen - Die Fahrer begrüßen die Herausforderungen im Leitplankenkanal

(Motorsport-Total.com) - Im vergangenen Jahrzehnt wurden zahlreiche Renntempel aus dem Boden gestampft. Sepang, Abu Dhabi, Bahrain, Südkorea, Schanghai sind gigantische Anlagen, die wie zum Beispiel Bahrain mitten in die Wüste gebaut wurden. Nun zeichnet sich ein anderer Trend ab. Die Formel 1 kehrt wieder in die Städte zu den Menschen zurück. Die Strecken in Montreal und in Melbourne sind per U-Bahn erreichbar. Zudem bietet die Infrastruktur einer Stadt große Vorteile bei der Unterkunft, der Infrastruktur und auch bei Party-Möglichkeiten. Das Nachtrennen in Singapur ist ein Erfolg und nun zieht es die Formel 1 nach New Jersey, wo vor der Skyline von New York gefahren werden wird.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Stadtrennen strahlen immer einen ganz besonderen Flair aus

Weltmeister Sebastian Vettel hat New Jersey in der Vorwoche einen Besuch abgestattet und sich vor Ort die Pläne und die Baufortschritte angesehen. "Ich denke, Stadtkurse machen immer sehr viel Spaß", sagt der Deutsche am Rande des Grand Prix von Europa in Valencia. Dieses Stadtrennen stellte sich nicht als großer Erfolg heraus, was aber auch an der angespannten wirtschaftlichen Lage in Spanien liegt. "Es ist eine andere Herausforderung, weil es normalerweise keinen Raum für Fehler gibt. Was du halt auf Stadtkursen nicht hast, sind schnelle Kurven", macht Vettel ein Manko aus.

"Dafür gibt es zu wenig Auslauf und insgesamt zu wenig Platz. Ich glaube, unsere Stadtkurse sind ziemlich schnell, doch das sind vielleicht Ausnahmen. Wenn man eine neue Strecke bauen oder sich nach einem neuen Layout umsehen würde, dann würde man wahrscheinlich nicht mehr so sehr ans Limit gehen. Man weiß ja, was passieren kann. Deshalb müssen wir sicherstellen, dass es künftig nicht nur Stadtkurse gibt", spricht er den Sicherheitsaspekt an, denn im Gegensatz zu den Renntempel, wo es gigantische Auslaufzonen gibt, landet man bei einem Stadtkurs sofort in der Leitplanke.

Aber Vettel ist ein Fan der Stadtkurse: "Na klar: Sie machen großen Spaß. Es gibt viele Bodenwellen, die das Ganze sehr technisch machen. Das ist sehr schwierig und sehr fordernd für uns. Wenn wir ein Rennen in Athen haben könnten, wäre das klasse. Griechenland ist ein schönes Land", träumt der 24-Jährige von einer weiteren malerischen Kulisse.


Fotos: Sebastian Vettel in New York


"Ich war im vergangenen Jahr dort. Im Augenblick geht dort natürlich einiges vor sich und es sieht nicht zu gut aus. Wir Deutschen tun aber unser Bestes, um zu helfen. Nicht am Freitag, das war ja Sport", spricht er den 4:2 EM-Sieg über Griechenland an. "Wie ich schon sagte: Es wäre großartig und eine tolle Gelegenheit für die Formel 1. Ich weiß aber nicht, ob es da entsprechende Pläne gibt. Warten wir einmal ab."

Auch Hamilton liebt Stadtkurse

Es stellt sich die Frage, wie der richtige Mix im Kalender aus Stadtkursen und modernen Renntempeln aussehen soll. Dazu kommt auch der Spagat zwischen Traditionskursen und neuen Austragungsstätten. "Ich weiß nicht, wie im Kalender das Verhältnis zwischen Straßenkurs und permanenten Strecken aussehen sollte. Aber ich liebe Straßenkurse", pflichtet auch Lewis Hamilton Vettel bei. "Sie liefern immer unterhaltsame Rennen, auch wenn es nicht immer die Pisten sind, die Überholen erlauben - so wie zum Beispiel Spa."

"Aber als Fahrer machen sie einfach am meisten Spaß, weil es weniger Raum für Fehler gibt. Ich war erst ein Mal in Griechenland, vor vielen Jahren mit Nico Rosberg. Wir waren dort im Urlaub, als ich 13 Jahre alt war und ich will seitdem dorthin zurück. Ich hatte es für Anfang des Jahres geplant, aber das Wetter war nicht so, wie ich gehofft hatte. Ich kann mir vorstellen, dass die Welt eines Tages - wenn Griechenland über den Berg ist - so ein Rennen begrüßen würde. Zumindest ich", sieht es der Brite ähnlich wie der Doppelweltmeister.

"Wenn wir ein Rennen in Athen haben könnten, wäre das klasse." Sebastian Vettel

"Abwechslung im Kalender macht nicht nur uns Fahrern Spaß", findet Williams-Pilot Pastor Maldonado. "Auch den Fans gefällt das. Um die Formel 1 als Königsklasse zu etablieren brauchen wir meiner Ansicht nach beide Disziplinen. Spanien ist ein gutes Beispiel, aber die Zukunft ist wie sie ist. Ich kann nur sagen, dass wir Strecken wie diese hier genießen", spricht er den Stadtkurs in Valencia an.