• 24.05.2012 08:56

  • von Christian Sylt & Stefan Ziegler

Ein zusätzlicher Reifensatz für ein besseres Qualifying?

Formel-1-Chef Bernie Ecclestone sieht das Reifensparen in Q3 nicht gern, weshalb er den Fahrern zusätzliche Reifen an die Hand geben will

(Motorsport-Total.com) - Das Top-10-Finale im Qualifying ist nicht mehr das, was es einmal war. Denn statt mit einem letzten frischen Reifensatz auf die Jagd nach der Pole-Position oder einem vorderen Startplatz zu gehen, verzichten einige Piloten lieber auf eine schnelle Runde. Sie sparen sich ihre neuen Reifen auf, um dann im Rennen bessere Karten zu haben. Darunter leidet jedoch das Spektakel in der Qualifikation.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone (Formel-1-Chef)

"Hallo, Jungs, wir müssen da was ändern." Bernie Ecclestone stört sich am Q3-Ablauf

Dies stört auch Formel-1-Chef Bernie Ecclestone. Dem 81-jährigen Briten ist die Umsetzung der aktuellen Regeln ein Dorn im Auge: "Was im Augenblick falsch läuft, ist, dass einige Fahrer denken, nicht auf die Pole-Position fahren zu können." Der Grund für diese Zurückhaltung sei das Kontingent an frischen Pirelli-Pneus. Doch mit einer neuen Verordnung könnte Abhilfe geschaffen werden.

Ecclestone hat einen Vorschlag parat: "Ich sage ja schon lange, dass es einen weiteren Reifensatz geben sollte, der nach der Qualifikation abgegeben werden muss. Dann gibt es nichts, was man sich aufsparen könnte. Dann sind die Teams zum Wechseln gezwungen", meint Ecclestone und merkt an: "Was wir brauchen, ist ein weiterer Reifensatz, damit im Zeittraining mehr Runden abgespult werden."

Mit den unvorhersehbaren Rennen ist der Formel-1-Chef indes vollkommen zufrieden und stellt seinen Reifenlieferanten - unabhängig von der Situation in der Qualifikation - ein sehr gutes Zeugnis aus: "Pirelli hat klasse Arbeit geleistet. Es ist weitaus schwieriger für sie, einen Reifen zu bauen, der nur 30 Prozent des Rennens durchsteht, als einen Reifen zu entwerfen, der die komplette Distanz meistert."

"Es war ein Teil meines Vertrags mit ihnen, dass die Reifen nur für einen Teil des Rennens haltbar sein sollten. Ich war beeindruckt davon, dass es ihnen gelang", sagt Ecclestone. "Es hätte auch leicht anders kommen können, sodass nur zehn Runden drin gewesen wären oder das gesamte Rennen. Es war eine technische Meisterleistung", findet der Brite. "Ich hätte nicht gedacht, dass sie es schaffen."