HRT: Einige Trainingsrunden, aber Hydraulikdefekte

Narain Karthikeyan konnte am ersten Trainingstag in Melbourne 19 Runden mit dem neuen HRT abspulen - Pedro de la Rosa nur mit einer Installationsrunde

(Motorsport-Total.com) - Am ersten Trainingstag der Saison wartete das Fahrerlager gespannt darauf, ob HRT mit beiden Autos auf die Strecke gehen würde. In der Box wurde fieberhaft der Bolide von Pedro de la Rosa zusammengebaut. Die ganze Nacht über schraubten die Mechaniker des spanischen Teams und schafften es schließlich, den F112 für das zweite Freie Training fertig zu bekommen. De la Rosa ging am Nachmittag auf eine Installationsrunde im Albert Park, doch es wurde ein Hydraulikdefekt gefunden. De la Rosa kehrte an die Box zurück, wo die Arbeiten weitergingen.

Titel-Bild zur News: Narain Karthikeyan

Narain Karthikeyan brachte es am Freitag auf 19 Runden im neuen HRT F112

Etwas mehr fahren konnte sein Teamkollege Narain Karthikeyan. Am Vormittag rollte der Wagen allerdings nach drei Runden ohne Vortrieb aus. Der Motor war plötzlich ausgegangen. Karthikeyan musste den HRT an einer ungünstigen Stelle parken, von wo aus er nicht zurück an die Boxen gebracht werden konnte. Am Nachmittag drehte der Inder deutlich mehr Runden. Insgesamt kam er am Freitag auf 19 Umläufe, bevor gegen Ende des zweiten Trainings auch bei ihm ein Hydraulikdefekt auftrat.

Vom Tempo her war Karthikeyan weit weg. Da beide Trainingssitzungen vom Regen beeinflusst waren, sind die Zeiten ohnehin wenig aussagekräftig. In der kombinierten Liste beider Trainings war Karthikeyan das Schlusslicht. Es fehlten 7,857 Sekunden auf Jenson Button, der im McLaren die schnellste Zeit des Tages aufgestellte. Für HRT geht es in Melbourne aber nicht in erster Linie um schnell Zeiten. Beide Autos sollen reibungslos funktionieren und im Idealfall soll die Qualifikation für den Grand Prix geschafft werden.

"Wir sind heute mit dem Auto bei wechselhaftem Wetter gefahren. Morgen werden wir komplett neu starten, weil es trocken sein sollte", meint Karthikeyan. "Da wir nur wenige Runden gefahren sind, konnten wir uns nicht um die Balance des neuen Autos kümmern. Trotzdem war es wichtig, die ersten richtigen Kilometer zurückzulegen. 19 Runden waren nicht so schlecht. Trotzdem liegt noch ein langer Weg vor uns. Für ein neues Auto sind diese Probleme normal. Gewöhnlich treten sie bei den Wintertests auf, aber für uns sind das hier die Tests."


Fotos: HRT, Großer Preis von Australien, Freitag


De la Rosa konnte nur an der Box zusehen, wie die Konkurrenz ihre Runden drehte. Nach einer Installationsrunde war für den Spanier auch schon wieder Feierabend. Deutlich zu wenig, um einen Eindruck vom F112 zu bekommen, aber wenigstens konnte das Auto zusammengebaut werden. "Wir haben eine Installationsrunde zurückgelegt, um die Systeme zu checken. Anschließend entdeckten wir ein Problem am Hydraulik-System, weshalb wir stoppen mussten. Das gehört alles zum Lernprozess dazu", sagt der 41-Jährige über sein neues Abenteuer.

"Wir sind hier mit einem neuen Auto. Es war eine große Leistung, im zweiten Training überhaupt auf die Strecke gehen zu können. Natürlich wären wir gerne mehr gefahren und hätten gerne mehr gelernt. Die letzten Teile sind spät an der Strecke angekommen. Dank dem Einsatz des Teams konnten wir zumindest eine Installationsrunde drehen. Wir kennen jetzt das Problem und können es für morgen beheben. Morgen starten wir mit einem Problem weniger, aber es werden sicher andere auftreten. Das gehört zum Lernprozess. Wir wussten, dass dieser Grand Prix schwierig wird und müssen ruhig bleiben."

Pedro de la Rosa

Der Spanier Pedro de la Rosa verbrachte am Freitag die meiste Zeit an der Box Zoom

Was sagt der neue Teamchef Luis Perez-Sala über den ersten Trainingstag? "Es war kompliziert, aber wir wussten, was wir erwarten durften. Da wir nicht an den Wintertestfahrten teilnehmen konnten, müssen wir die Dinge jetzt richten, müssen die Probleme finden und sie dann lösen. Wir dürfen nichts überstürzen. Was die anderen Teams über den Winter getan haben, müssen wir hier machen."

"Narain konnte 19 Runden abspulen und einige Informationen sammeln", fasst der Spanier das Positive zusammen. "Pedro konnte zwar nur eine Runde fahren, aber sie war wichtig, weil das Team nonstop gearbeitet hat, damit das Auto für heute fertig wird. Sie haben es geschafft. Morgen werden wir die nächsten Fortschritte machen."