• 24.03.2012 12:29

  • von Fabian Hust

Ferrari betreibt weiterhin Schadensbegrenzung

Mit einem Auto, das nicht konkurrenzfähig ist, betreibt Ferrari - allen voran Fernando Alonso -, weiterhin Schadensbegrenzung

(Motorsport-Total.com) - Das Ferrari-Team schaffte in der Qualifikation zum Großen Preis von Malaysia mit Fernando Alonso den Sprung in die Top 10. Dem Spanier fehlten allerdings gewaltige 1,347 Sekunden auf Lewis Hamilton im McLaren, auch, weil das KERS streikte. Teamkollege Felipe Massa kam im Zeitenfahren auf die zwölfte Position.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso holte erneut das Maximum aus dem Paket heraus

"Es war ein gutes Qualifying", so Alonso. "Denn ich denke, dass wir alles aus dem Auto herausgeholt haben. Auf meinem einzigen Versuch im dritten Qualifying-Durchgang hatte ich ein Problem mit Gas, ich denke jedoch nicht, dass mich das Plätze gekostet hat. Es hätte jedoch dazu geführt, dass der Abstand auf die Pole realistischer aussieht."

"Sollte es regnen, so wird es jede Menge Glück benötigen, um den richtigen Moment zu erwischen, an dem man Reifen wechselt. Es braucht nicht viel, um ein Dutzend Sekunden oder so nach hinten zu fallen, und wir werden die volle Konzentration benötigen, um alles richtig hinzubekommen. Ein Rennen unter trockenen Bedingungen wird genauso viel Konzentration erfordern, um die Leistung des Autos und der Reifen zu maximieren, welche sich auf dieser Strecke stark abnutzen können."

"Wir müssen versuchen, Punkte ins Ziel zu bringen, die in der Weltmeisterschaft noch bedeutend sein können. Der Start und die erste Kurve werden kompliziert, denn dort steht eine Menge auf dem Spiel. Wir wissen, dass wir eine Menge zu erledigen haben, besonders an der Aerodynamikfront des Autos. Hier ist die Leistung ein wenig besser als in Australien, was beweist, dass wir in die richtige Richtung arbeiten. Aber natürlich müssen wir Gas geben, wenn wir um die ersten Reihen kämpfen wollen."

"Ein neues Auto in Barcelona? Nein, da ist nichts Wahres dran. Natürlich machen wir an der Entwicklungsfront des Autos eine Menge Druck, so sollte es ja auch sein, aber nur in konstanter Manier ohne revolutionäre Veränderungen. Im Moment hat das Auto viele Probleme, aber als Ergebnis gibt es auch Verbesserungsspielraum."

"Ich kann klarerweise mit dem zwölften Rang nicht glücklich sein", so Massa. "Wir wissen jedoch, dass wir im Moment nicht über ein sehr konkurrenzfähiges Auto verfügen. Es ist sehr schwierig, in den dritten Qualifying-Durchgang zu kommen, und heute konnte ich diesem Ziel nicht näher kommen. Gestern und heute im 3. Freien Training war ich mit der Balance des Autos nicht zufrieden, aber wir haben es geschafft, uns für das Qualifying zu verbessern, was mich im Hinblick auf das Rennen und die Zukunft zuversichtlich werden lässt."

"Morgen wird es ein sehr hartes Rennen geben, in dem die Abnutzung der Reifen zu spüren sein wird, und zudem gibt es auch die Bedrohung des Regens. Ich hoffe, dass ich ein besseres Ergebnis erzielen kann als diesen zwölften Platz. Ob ich Druck verspüre? Der kommt von mir alleine, denn ich möchte immer das Maximum erreichen, wenn ich es nicht schaffe, bin ich der Erste, der unglücklich ist."

"Wir sollten dieses Ergebnis als halb volles Glas betrachten", so Teamchef Stefano Domenicali. "Wir wissen, dass wir uns zu Beginn dieser Saison in Schwierigkeiten befinden, aus diesem Grund müssen wir schauen, dass wir auf der Strecke Schadensbegrenzung betreiben, während wir den F2012 schnellstmöglich konkurrenzfähiger machen werden. Wir alle und unsere Fans möchten sehen, wie unsere Fahrer immer um Pole-Positionen kämpfen, aber wenn wir nicht das Potenzial dazu haben, dann müssen wir unser Bestes daraus machen."

"Einmal mehr hat Fernando großartige Arbeit geleistet, deswegen ist es eine Schande, dass wir das KERS-Problem hatten, zum ersten Mal seit langer Zeit, was ihn davon abhielt, auf einer Strecke eine bessere Zeit zu fahren, auf der das System einen beträchtlichen Vorteil mit sich bringt. Felipe hat einen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Das Auto, welches er im Qualifying hatte, war endlich ordentlich ausbalanciert, und das konnte man auch auf der Uhr sehen."

"Nun müssen wir uns auf das Rennen konzentrieren und versuchen, so viele Punkte wie möglich ins Ziel zu bringen. Wir haben in Melbourne gesehen, dass über eine lange Distanz der Unterschied zwischen den vorderen Fahrern geringer ist als im Qualifying. Lasst uns einmal sehen, wie das morgen im Rennen aussieht, welches zu den Autos, Fahrern und Teams sehr hart ist, welche hier unter sehr einzigartigen Bedingungen arbeiten müssen."

"Um ehrlich zu sein, es fällt schwer zu glauben, dass wir ein anderes Ergebnis als dieses hier hätten erzielen können angesichts des Potenzials, das uns zur Verfügung steht", so Pat Fry, Technischer Direktor des Teams. "Wir hatten gleich in der Schlussphase der Einheit ein KERS-Problem, als sich Fernando im dritten Qualifying-Durchgang auf den Weg zu seiner letzten gezeiteten Runde gemacht hat. Das kostete ihn ein paar Zehntelsekunden, ich denke jedoch nicht, dass er ohne es eine andere Position auf der Startaufstellung hätte."


Fotos: Ferrari, Großer Preis von Malaysia, Samstag


"Wie üblich hat der spanische Fahrer alles aus der Leistung des F2012 gemacht. Felipe hatte endlich ein besser ausbalanciertes Auto und machte im Vergleich zu den Einheiten zuvor gute Fortschritte. Dies ist auch der Arbeit des gesamten Teams zu verdanken. Wir können ein sehr hartes Rennen erwarten. Das Ziel ist es, beide Fahrer in die Punkte zu bringen."

"Der Start wird ein sehr wichtiger Moment, während die Abnutzung der Reifen einer der Schlüsselfaktoren sein wird und beträchtliche Auswirkungen auf die Strategie haben wird. Dann gibt es den unbekannten Faktor, der mit dem Wetter zusammenhängt. Bisher hat der Regen lediglich im 3. Freien Training einen kurzen Auftritt, aber wir sind uns absolut bewusst, dass Schauer zu jedem Zeitpunkt auftreten können. Wir müssen sicherstellen, dass wir bereit sind, jede Möglichkeit zu nutzen, die sich uns bietet."