McLaren: Nach erster Testwoche auf Red-Bull-Niveau

Lewis Hamilton fuhr am Freitag so viele Runden wie Fernando Alonso und Sebastian Vettel zusammen - McLaren MP4-27 in puncto Speed dabei

(Motorsport-Total.com) - Nachdem er am Donnerstag das Steuer des neuen McLaren-Mercedes MP4-27 von Teamkollege Jenson Button übernommen hatte, brachte Lewis Hamilton die Jerez-Testwoche für das amtierende Vizeweltmeisterteam am Freitag zu Ende. Unterdessen klagte Button via Twitter scherzhaft: "Jemand hat neben meinem Motorhome eine Rennstrecke geparkt. Macht doch ein wenig leiser, Jungs."

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton fuhr die Startnummer 4 am Freitag auf Platz vier

An seinem zweiten Tag im Cockpit des neuen Boliden aus Woking legte Hamilton 86 Runden zurück und spulte damit beinahe doppelt so viele Kilometer ab wie Ferrari-Pilot Fernando Alonso und Sebastian Vettel im neuen Red Bull zusammen. Allerdings wurden sowohl der Spanier als auch der Deutsche am letzten Tag der ersten Testwoche von technischen Problemen gebremst.

Auf seiner schnellsten Runde verlor Hamilton am Freitag mit 1:19.640 Minuten 0,763 Sekunden auf Alonso im F2012 und lag damit auf Augenhöhe mit Vettel, der 0,729 Sekunden auf den Spanier einbüßte. Auf Longruns war die Performance von McLaren und Red Bull ebenfalls vergleichbar. Sowohl Hamilton als auch Vettel fuhren über weite Strecken Zeiten im 1:21er-Bereich.

"Für uns war es heute ein guter Testtag", bilanziert McLaren-Teammanager David Redding. "In der ersten Stunde haben wir Aero-Daten gesammelt, bevor Lewis anschließend zwei, drei Stunden lang intensive Setup-Arbeit betrieb." Im Zuge von vier in diesem Zeitraum absolvierten Shortruns konzentrierte sich das Team laut Redding vor allem auf "Optionen hinsichtlich der Radaufhängungsgeometrie sowie dem generellen Setup des Autos".


Fotos: McLaren, Testfahrten in Jerez


"Wir hatten heute die Gelegenheit, einige Veränderungen auszuprobieren, für die während eines Rennwochenendes keine Zeit bleibt", erklärt Redding. Es sei gut, diese fundamentalen Dinge so früh aussortieren zu können. Am Nachmittag spulte Hamilton dann mehrere Longruns ab, bei denen der Vergleich der verschiedenen Reifenmischungen von Pirelli im Vordergrund stand.

Unterm Strich präsentierte sich der MP4-27 "zuverlässig und ohne Probleme", wie Redding betont. Nach vier Testtagen rangiert der neue McLaren in puncto Laufleistung hinter Lotus, Williams, Caterham und Toro Rosso auf Platz fünf, hat aber mehr Kilometer (1.386) abgespult als die direkte Konkurrenz von Red Bull (1.306) und Ferrari (1.195).

Lewis Hamilton

Im Vergleich mit Red Bull und Ferrari ist der McLaren bisher zuverlässiger Zoom

Auf eine schnelle Runde gesehen fehlt derzeit noch eine Sekunde auf den Lotus-Renault E20, der aus der Jerez-Testwoche als schnellster Bolide der 2012er-Generation hervorgeht und bereits als Geheimfavorit gehandelt wird.