Maldonado stellt bisherige Zeiten auf den Kopf

Williams tankt erstmals Benzin ab und stellt prompt alle bisherigen Testzeiten auf den Kopf - Michael Schumacher im Mercedes mit großem Rückstand Zweiter

(Motorsport-Total.com) - Wie wenig die bisher erzielten Zeiten bei den Testfahrten in Barcelona wert waren, zeigte sich am Morgen des heutigen dritten Tages. Denn Pastor Maldonado unterbot die gestern von Nico Hülkenberg (Force India) aufgestellte Bestzeit auf dem Circuit de Catalunya gleich um eine halbe Sekunde - obwohl kaum ein Experte den Williams als potenzielles Siegerauto einschätzt.

Titel-Bild zur News: Pastor Maldonado

Pastor Maldonado: Ist Williams so schnell oder sind die anderen so langsam?

Maldonado erzielte eine halbe Stunde vor der Mittagspause im Rahmen eines Fünf-Runden-Runs auf Supersoft-Pirellis eine Bestzeit von 1:22.391 Minuten und hängte damit die Konkurrenz relativ deutlich ab. Positiv aus Williams-Sicht ist aber vor allem, dass der Venezolaner schon davor mit den etwas härteren Soft-Pneus praktisch gleich schnell unterwegs war wie Hülkenberg tags zuvor auf Supersoft.

Die bisher schnellste Zeit des neuen Mercedes F1 W03 erzielte indes Michael Schumacher, der zu Mittag mit rund einer Sekunde Rückstand auf Platz zwei liegt. Dritter ist momentan Kamui Kobayashi (Sauber), Vierter Jenson Button (McLaren). Letzterer liegt rund eineinhalb Sekunden zurück, hat aber nach hinten eine halbe Sekunde Luft auf Jean-Eric Vergne im bisher zuverlässigen Toro Rosso.

Der Kunden- steht damit erneut vor dem Werks-Ferrari, denn Felipe Massa (+2,380) rangiert derzeit nur auf Platz sechs. Ferrari ließ über Nacht neue Getriebekomponenten einfliegen, trotzdem war der Speed des F2012 bisher alles andere als überragend. Hinzu kommt, dass ab 11:00 Uhr wieder einmal eineinhalb Stunden wegen eines technischen Defekts verloren gingen.


Fotos: Testfahrten in Barcelona, Donnerstag


Abgerundet wird das Vormittags-Klassement von Mark Webber, der erstmals diese Woche im neuen Red Bull sitzt und nach nur 26 Runden zweieinhalb Sekunden Rückstand hat, Timo Glock (Marussia), der erstmals in diesem Winter das Vorjahresmodell testen darf, Caterham-Neuzugang Witali Petrow und Paul di Resta (Force India).

Bisher musste die Session dreimal unterbrochen werden: Erst verlor di Resta seine Motorhaube, dann wurde angehalten, weil Glock von der Strecke abkam - obwohl er sich selbst aus dem Kiesbett befreien konnte. Kurz vor der Mittagspause blieb dann noch Kobayashi bei einem Verbrauchs-Referenztest stehen, sodass die letzten zwei Minuten ohne Auto auf der Strecke verstrichen.