• 22.02.2012 23:19

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Bottas: 117 Runden inmitten der Superstars

Williams-Zukunftshoffnung Valtteri Bottas simulierte in Barcelona einen Grand-Prix-Freitag, die Topzeiten lassen aber weiterhin auf sich warten

(Motorsport-Total.com) - Für Valtteri Bottas stellte der heutige Testtag in Barcelona eine Premiere dar. Denn nachdem er bisher nur bei Young-Driver-Days im Williams saß, zuletzt Mitte November in Abu Dhabi, durfte er heute erstmals gleichzeitig mit Superstars wie Sebastian Vettel oder Fernando Alonso auf die Strecke. "Das war nett, denn es war das erste Mal für mich, dass ich mit all diesen Weltmeistern fahren durfte", sagt er, schränkt aber gleichzeitig ein: "Eigentlich macht es aber keinen Unterschied, denn wir konzentrieren uns auf unsere eigenen Aufgaben."

Titel-Bild zur News: Valtteri Bottas

Valtteri Bottas wird bei Williams als zukünftiger Stammfahrer aufgebaut

Der 22-jährige Toto-Wolff-Schützling absolvierte 117 Runden ohne nennenswerte Probleme und belegte mit gut drei Sekunden Rückstand auf die Tagesbestzeit Platz acht. "Valtteri leistete heute gute Arbeit und legte 117 problemfreie Runden zurück", berichtet Mark Gillan, Williams-Chefingenieur für Operatives. "Er arbeitete am allgemeinen Setup, mit einem maßgeschneiderten Plan wie während eines typischen ersten Freien Trainings an einem Grand-Prix-Freitag."

Lob für den Renault-Motor

Bottas darf dieses Jahr erstmals zahlreiche Freitagstrainings bestreiten und wurde heute darauf vorbereitet. "Es war ein guter Tag für mich", erklärt er, "denn wie geplant konnten wir viele Runden fahren. Heute war ja mein einziger Testtag vor dem Freien Training in Malaysia. Daher war es ein wichtiger Tag, und umso wichtiger, dass ich den FW34 einmal fahren konnte. Es gibt nämlich durchaus Unterschiede zum 33."

"Besonders glücklich bin ich über den Renault-Motor. Man merkt da einen Unterschied in der Fahrbarkeit", sieht er im Vergleich zum bisher eingesetzten Cosworth-V8 einen Fortschritt. Neben den Freitags-Vorbereitungen war sein "anderes Ziel", wegen der Zuverlässigkeit "mehr Kilometer zu fahren. Auf die Rundenzeiten haben wir dabei nicht geschaut", behauptet Bottas. Trotzdem war er nur um einen Hauch langsamer als Bruno Senna gestern.


Fotos: Valtteri Bottas, Testfahrten in Barcelona, Mittwoch


Der hatte übrigens über Reifenprobleme und zu wenig Traktion speziell in langsamen Kurven geklagt. Daher war die Arbeit mit Pirelli heute auch für den Finnen einer der wichtigsten Programmpunkte: "Wir sind viele Longruns gefahren, meistens um die zehn Runden. Da kann man schon sehen, wie sich die Reifen verhalten. Zu sehen, wie stark die Reifen abbauen, war auch für mich interessant. Wir haben viel am Setup gearbeitet, viel ausprobiert und dabei viel gelernt."

Traktion bleibt ein Problem

"Ich stimme Bruno zu: In den langsamen Kurven können wir noch besser werden", teilt Bottas die Einschätzung seines neuen Teamkollegen. "Heute haben wir wieder eine Menge über das Handling in langsamen Kurven gelernt. Morgen wissen wir dann schon mehr als gestern." Sind neue Teile nötig, um die Probleme auszukurieren? "Ich glaube, es ist möglich, das Auto zu verbessern. Schwer zu sagen, ob wir dafür neue Teile brauchen, aber wir arbeiten an der Sache", antwortet er.

Die Rückkehr ins Cockpit war nach drei Monaten Pause übrigens kein großes Problem für den amtierenden GP3-Meister, der 2012 neben seinen Formel-1-Trainingseinsätzen in der Renault-World-Series an den Start gehen wird. Er habe nur "zwei Runs am Vormittag" gebraucht, um wieder voll in seinem Element zu sein: "Das war schwierig, weil es so kalt und rutschig war, aber dann hatte ich meinen Rhythmus."

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