Bianchi: Force-India-Einsätze nicht genug

Jules Bianchi erwägt parallel zu seinen neun Freitagseinsätzen für Force India den Start in einer anderen Rennserie - GP2 gilt als unwahrscheinlich

(Motorsport-Total.com) - Ferrari-Nachwuchspilot Jules Bianchi wurde erst vor wenigen Tagen als dritter Fahrer bei Force India vorgestellt. In Zuge dieses Deals kommt der 22-jährige Franzose an neun Grand-Prix-Wochenenden in diesem Jahr zu Freitagseinsätzen im indischen Team, dessen Stammfahrer in dieser Saison Paul di Resta und Nico Hülkenberg sind.

Titel-Bild zur News: Jules Bianchi

Jules Bianchi greift in diesem Jahr an neun Formel-1-Freitagen ins Lenkrad

Die neun Freitagseinsätze sind Bianchi offenbar nicht genug, denn der letztjährige Gesamtdritte der GP2-Serie plant parallel Einsätze in einer anderen Rennserie. "Noch ist nichts sicher, aber ich werde versuchen, neben der Formel 1 ein zweites Standbein aufzubauen. Wir arbeiten daran", gibt sich der Ferrari-Nachwuchspilot, der unter den Fittichen von Jean Todts Sohn Nicolas steht, gegenüber 'Autosport' geheimnisvoll.

Bianchis Manager Todt bläst ins gleiche Horn: "Neun Grand-Prix-Freitage sind nicht schlecht, aber viele Kilometer kommen da nicht zusammen. Gemeinsam mit Ferrari und Force India schauen wir uns gerade verschiedene Möglichkeiten an, denn für Jules ist es wichtig, so viel wie möglich zu fahren."

Dass es für seinen Schützling ausgerechnet beim Team von Vijay Mallya mit einer Anstellung als Ersatzfahrer geklappt hat, stimmt Todt froh. "Wir haben in der Vergangenheit gesehen, dass dies das beste Team ist, um einen jungen Fahrer aufzubauen", so der Franzose. "Sie wissen genau, wie man mit jungen Fahrern arbeitet. Eine bessere Möglichkeit hätte es für Jules abgesehen von einem Stammcockpit nicht geben können."


Fotos: Präsentation des Force India-Mercedes VJM05


Sowohl di Resta als auch Hülkenberg schafften den Sprung ins Stammcockpit bei Force India über eine vorherige Anstellung als dritter Fahrer im Team. Auf ein ähnliches Szenario spekuliert nun auch Bianchi. Bis es soweit ist, will er sich abseits der Grand-Prix-Pisten weitere Sporen verdienen. Eine dritte GP2-Saison gilt allerdings als unwahrscheinlich, da die terminliche Überschneidung mit der Formel 1 beträchtlich ist. Elf der zwölf GP2-Saisonrennen 2012 finden im Rahmenprogramm der Formel 1 statt, was es für Bianchi speziell an den Freitagen nicht einfach machen würde, zweigleisig zu fahren.