• 08.02.2012 21:31

  • von Dieter Rencken & Lennart Schmid

Ausflüge in den Kies: Räikkönen noch im Rallye-Trimm

Kimi Räikkönen rumpelt am Mittwoch zweimal von der Strecke - Der Finne hat Schwierigkeiten, die Reifen auf Betriebstemperatur zu bringen

(Motorsport-Total.com) - Nach zwei Jahren in der Rallye-Weltmeisterschaft hatte Kimi Räikkönen bei den Formel-1-Testfahrten in Jerez am Mittwoch Gelegenheit, seine Offroad-Erfahrung voll auszuspielen. Gleich zwei Mal kam der Finne von der Strecke ab und rumpelte mit seinem Lotus-Renault heftig über die Randsteine und durch den Kies. Am Vormittag musste deswegen sogar der Unterboden des E20 repariert werden.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Rumpeln im Rallye-Modus: Kimi Räikkönen am Mittwoch

"Die Kante eines Randsteins hat den Schaden verursacht und wir haben durch die Reparatur etwas Zeit verloren", erklärt Räikkönen. "Davon abgesehen ist es ein guter Tag gewesen. Wir haben ein paar Longruns abgespult und Kilometer gesammelt. Körperlich habe ich mich nach 117 Runden gut gefühlt. Die Bedingungen sind auf der Strecke recht windig gewesen, aber das Auto hat sich trotzdem besser angefühlt."

Am Mittwoch reichte es für Räikkönen für Platz fünf (1:20.239 Minuten). Damit war er langsamer als am Dienstag. Die größten Schwierigkeiten hatte der Formel-1-Rückkehrer mit den neuen Pirelli-Reifen. "Es gab große Unterschiede zwischen den Reifen", meint der Finne. "Wir haben drei Gummimischungen benutzt, aber es war schwierig, sie bei den niedrigeren Temperaturen heute zum Arbeiten zu bekommen. Wenn die Reifen funktionieren, scheinen wir ein gutes Auto zu haben."

"Einige Mischungen funktionieren besser als andere. Wenn sie neu sind, sind sie immer gut. Aber wenn sie gebraucht sind...", klagt Räikkönen. "Aber wenn sie funktionieren, fühlt sich das Auto auch ganz gut an. Wenn die Bedingungen gut sind für diese Mischung und man die Temperatur hineinbekommt, dann scheint es in Ordnung zu sein. Aber dann mögen es einige nicht, wenn es kalt ist, und dann funktionieren die Reifen einfach nicht."

Der 32-Jährige gibt zu, dass er nicht weiß, wie die anderen Teams mit den neuen Reifen zurechtkommen. Zudem hält er es für möglich, dass sich die Situation auf einer anderen Rennstrecke ganz anders darstellen könnte. "In Barcelona kann es schon wieder ganz anders aussehen."


Fotos: Lotus, Testfahrten in Jerez, Mittwoch


Lotus-Chefingenieur Alan Permane sah in der unfreiwilligen Reparaturpause am Mittwochvormittag sogar eine willkommene Gelegenheit, die Spezifikation der Lenkung zu ändern. "Der E20 ist den Rest des Tages zuverlässig gelaufen", so der Ingenieur. "Wir konnten den Großteil unseres geplanten Programms durchziehen. Wir haben uns die Abstimmung angesehen und die mittleren und weichen Reifen benutzt."

Die Balance des Neuwagens sei gut. "Das ist hinsichtlich der Leistung ermutigend", findet Permane, der sich in Bezug auf die neuen Pirelli-Reifen wesentlich diplomatischer ausdrückt als sein Fahrer. "Alle Reifenvarianten funktionieren so, wie wir es am E20 erwartet hatten. Das ist also ein weiterer ermutigender Faktor."

Grosjean freut sich auf sein Debüt im E20

Am Donnerstag übernimmt Romain Grosjean das Steuer des E20. "Das wird sicher ein besonderer Moment", ist sich der GP2-Meister sicher. "Das wird mein erster richtiger Stapellauf in der Formel 1, denn als ich 2009 dazukam, war es mittendrin. Insofern wird das mein erster richtiger Test. Ich werde mit dem Auto aus der Boxengasse fahren und die gesamte Saison bestreiten - es wird also ganz besonders werden."

An den ersten beiden Testtagen in Jerez war Grosjean noch Zuschauer. "Das war alles sehr gut. Jeder war aufgeregt, das neue Auto auf der Strecke zu sehen", meint der 25-Jährige. "Auch wenn die Rundenzeiten beim Testen nichts bedeuten, wissen wir alle, dass es besser ist, an der Spitze zu stehen als vier Sekunden zurückzuliegen."

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