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  • 25.05.2011 19:27

  • von Dieter Rencken

Petrow: "Unser Auto ist toll zu fahren"

Renault-Pilot Witali Petrow möchte in Monaco endlich wieder ein gutes Rennen zeigen und baut auf die Stärke seines Autos: "Es ist eine tolle Strecke"

(Motorsport-Total.com) - Für Witali Petrow lief es zuletzt nicht nach Wunsch. Der russische Rennfahrer qualifizierte seinen Renault in Barcelona zwar auf einem soliden Top-10-Startplatz, konnte im Grand Prix von Spanien aber kein Kapital aus seiner guten Ausgangslage schlagen und blieb daher punktelos. Für Monaco hat sich Petrow einiges mehr vorgenommen, möchte aber in erster Linie Fehler vermeiden und sich nach und nach mit dem Kurs vertraut machen. In seiner Medienrunde spricht Petrow genau darüber.

Titel-Bild zur News: Witali Petrow

Witali Petrow möchte in Monte Carlo wieder in die WM-Punkteränge vorstoßen

Frage: "Witali, dein Teamchef Eric Boullier äußerte sich zuletzt recht optimistisch, was eine gute Leistung deinerseits in Monaco anbelangte. Was rechnest du dir aus?"
Witali Petrow: "Ich unterhielt mich mit ihm. Er sagte, ich sei in Barcelona nicht konkurrenzfähig gewesen, weil die Reifen in einem sehr schlechten Zustand gewesen seien. Am Dienstag hatten wir eine Diskussion darüber und wir erörterten, was geschehen war. Er meinte, er habe nicht gesagt, dass das mein Fehler gewesen sei. Es lag einfach nur an den alten Reifen."

Frage: "Hatte er zuvor etwas Gegenteiliges gesagt?"
Petrow: "Möglicherweise haben einige russischen Medien nicht genau verstanden, was er meinte. Unsere Reifen waren im Rennen einfach nur eine Katastrophe. Ich war in Spanien stets schneller als Nick. Dass ich dann im Grand Prix plötzlich fünf Sekunden langsamer war, kann nicht normal gewesen sein. Da stimmte irgendetwas nicht mit dem Auto oder mit den Reifen."

Petrow ist auf Punkte aus

Frage: "Was glaubst du, ist an diesem Wochenende drin für dich?"
Petrow: "Um ehrlich zu sein: Schon in Barcelona war es nicht einfach für uns, im Training in die Top 10 vorzustoßen. In der Qualifikation waren wir dann aber dazu in der Lage, in die Top 3 zu fahren."

"Hätte ich keinen Fehler gemacht, bei dem ich sechs Zehntel einbüßte, hätte es gereicht. Ich berührte aus Versehen die Kupplung, als ich KERS einsetzen wollte. Das kostete mich einiges. Ansonsten war es eine richtig schnelle Runde. Hier in Monaco kommt es auf Abtrieb an und unser Auto ist toll zu fahren. Wir werden sehen, was möglich ist. Ich weiß es nicht."

"Wir werden sehen, was möglich ist. Ich weiß es nicht." Witali Petrow

Frage: "Im vergangenen Jahr war Renault hier sehr flott unterwegs..."
Petrow: "Wie Robert sagte: Der BMW Sauber war sehr schwierig zu fahren, weil man das Heck nicht so einfach unter Kontrolle brachte. In den Kurven war dieses Auto sehr nervös. Unser Auto war 2010 hingegen sehr einfach zu kontrollieren."

Frage: "Ist dein aktuelles Auto in dieser Hinsicht vergleichbar mit dem Vorjahreswagen?"
Petrow: "Das ist schwierig zu sagen. Man versucht, die Fahrzeuge ähnlich zu gestalten, doch bei diesen Reifen ist das eine ziemlich knifflige Nummer, denke ich."

Frage: "Wie stehst du zum Monaco-Kurs?"
Petrow: "Es ist eine tolle Strecke, eben ganz anders. Dort musst du einen Fahrstil ein bisschen umstellen. Auf Kursen wie Barcelona kannst du riskieren, spät zu bremsen oder früh ans Gas zu gehen. Hier musst du es langsam angehen lassen und alles Schritt für Schritt machen."¿pbvin|512|3717||0|1pb¿

Monaco: Bloß keine Fehler machen...

Frage: "Ist dein Hauptziel daher, keinen Fehler zu machen?"
Petrow: "Im vergangenen Jahr leistete ich mir speziell zu Saisonbeginn einige Fehler. Nun fällt es mir leichter, in die Top 10 zu fahren. Wir müssen aber deutlich mehr Punkte sammeln. Das jüngste Rennen war eine Katastrophe. Ich hoffe, wir können analysieren, was schief lief. Wir wollen hier möglichst viele Zähler abgreifen."

Frage: "Was erwartest du von den superweichen Reifen? Pirelli meint, diese Pneus würden nur zehn Runden lang halten..."
Petrow: "Warten wir einmal die Trainings ab. Wir wissen nie so genau, was wir erwarten können. Selbst in Barcelona war nicht klar, wie viele Boxenstopps auf uns zukamen. Wie der Reifenverschleiß ausfallen wird, wissen wir einfach nicht."

"Warten wir einmal die Trainings ab..." Witali Petrow

Frage: "Wie schwierig verhalten sich die neuen Pirelli-Reifen in der Qualifikation?"
Petrow: "Nun, nach nur einer Runde sind die Reifen hinüber. Die Leistung bricht dann dramatisch ein und man ist deutlich langsamer."

"Bei den superweichen Reifen sollte sich ebenfalls so abspielen. Vielleicht bewegt sich dieser Unterschied in der Region von einer Sekunde. Hier in Monte Carlo dürfte es besonders schwierig sein, die Reifen zu nutzen. Die Qualifikation ist wichtig, die Taktik im Rennen wahrscheinlich noch viel mehr."


Fotos: Witali Petrow, Großer Preis von Spanien


Petrow begrüßt Heckflügel-Einschränkung

Frage: "Was hältst du von den Regeln in Bezug auf den verstellbaren Heckflügel in Monaco? Im Tunnel darf das System nicht genutzt werden..."
Petrow: "In meinen Augen ist das eine sehr gute Idee, denn es handelt sich um eine sehr schwierige Passage, die beinahe voll geht. Manche werden sicherlich versuchen, dort mit Vollgas durchzufahren. Man stelle sich vor, jemand würde dort verunfallen und der Hintermann könnte nicht mehr ausweichen. Das könnte übel werden."

Frage: "Bei Kurve eins wurde erst vor Kurzem frischer Asphalt aufgebracht. Könnte das zum Problem werden?"
Petrow: "Das kommt ganz darauf an, was für eine Art von Asphalt es ist. Wenn die Oberfläche eben ist, sollte es kein Problem darstellen. Schwierigkeiten könnte es geben, falls es dort nun sehr holprig ist."

"Schwierigkeiten könnte es geben, falls es dort nun sehr holprig ist." Witali Petrow

Frage: "In Monaco ist der Freitag traditionell trainingsfrei für die Formel 1. Was hast du für Pläne?"
Petrow: "Wir haben da eine Veranstaltung in der Amberlounge. Ich versuche mich als Model. Vielleicht ziehe ich das nach dem Ende meiner Karriere ja ernsthaft in Erwägung (lacht; Anm. d. Red.). Dass wir am Freitag nicht fahren, ist aus meiner Sicht kein Problem. Die Strecke wird nur wieder etwas schmutziger sein, wenn wir erneut loslegen. So gesehen wäre mir ein normales Wochenende mit Freitag, Samstag und Sonntag natürlich lieber."